Märzhasen an der Mühle

Foto: Foto: Lothar Blume
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Sturmwache entdeckt Junghasen im Schutz eines Mahlsteins

Die Müllerin Jutta B.-R. hatte mit zwei Müllerkollegen vom 21. März bis zum 3. April die ganzjährig wechselnde Sturmwache an der Bockwindmühle Wettmar. Das bedeutete, die Mühle und das Mühlengelände täglich zu kontrollieren, die Mühle im Zweifelsfalle so in den Wind zu drehen, dass sie sicher steht und nicht gefährdet ist.
Die Wetterlage laut Handy am 27.3.16 zwischen 8.00 und 20.00 Uhr:
"Lufttemperatur max 10 Grd C, Wind aus wechselnden nördlichen Richtungen, Windstärke 2 bis 3 (Beaufort)". Die Windlage bedeutet daher in Alltagswahrnehmung übersetzt: „Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar“ bis „Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wimpel werden gestreckt“. So weiß die Müllerin an diesem Tag, es gibt keine Probleme, man muss nur mal bei der Mühle nachschauen.
Um 11.41 Uhr erreicht die anderen Müller folgende Whatsapp-Nachricht: „Der Osterhase hat uns auf dem Gelände unter den Mühlsteinen 2 kleine Hasen abgelegt, siehe Foto. Bitte nicht mit Hunden auf das Gelände gehen. Darf ich das Tor verriegeln, damit den Kleinen nichts passiert?“ Zwei Fotos sind beigefügt, kaum zu glauben. Frage eines Müllers: „Tolle Idee, ihr habt eine Hasensuche gestartet?“
Bei Wikipedia heißt es über diese Tiere:
„Der Feldhase (Lepus europaeus) ist ein Säugetier aus der Familie der Hasen (Leporidae). Die Art besiedelt offene und halboffene Landschaften.[…] Die frisch geborenen Junghasen wiegen 100–150 g und sind wie bei allen Hasen ausgesprochene ,Nestflüchter’, sie werden behaart und sehend geboren. Als Nestflüchter leben die Junghasen allein, aber nicht verlassen und sollten von Menschen weder angefasst, noch mitgenommen werden. Die Häsin kommt nur etwa zweimal am Tag zum Säugen.“
Das also bei der Wettmarer Mühle? Tatsächlich, auf dem einen Foto sind unter dem Mahlstein zwei kleine, geduckte Häschen zu erkennen.
Eine lebhafte Debatte beginnt: „Bilder eben erst geladen. DAS SIND JA ECHTE HASEN.“ Und „Super, auf jeden Fall schützen, die sind doch niedlich.“ oder “Schmecken die schon?“
Da alles so dicht am 1. April liegt, meldet sich auch ein Zweifler: „Hallo Jutta, frohe Ostern! Und nun zu den Häschen: Es wäre ja zu niedlich, aber unser Mahlstein sieht doch etwas weniger verwittert aus – oder?“ Die Antwort: „Hallo, es ist wirklich so, kein Osterscherz.“ -
Ein paar Mal wurden sie noch gesehen, dann machten sie nach etwa drei Wochen dem Begriff „Nestflüchter“ alle Ehre. Und damit die geschätzte Leserin oder der geschätzte Leser nicht angeregt wird, selbst einmal nachzuschauen, wird versichert: Es ist eine absolut glaubwürdige Geschichte, aber das Nest, die „Sasse“, ist jetzt leer.

700 Jahre Windmühlen-Technik
430 Jahre Windkraft-Nutzung in Wettmar

www.bockwindmuehle-wettmar.eu

Bürgerreporter:in:

Reinhard Tegtmeier-Blanck aus Wedemark

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