Im Benefizz-Erzählcafe . . .Das Burgdorfer DP-Lager, . . . OHIO . . . ein Lager für verschleppte, heimatlose Menschen (displaced persons) . . .

. . . Frau Goldmann 1. Vorsitzende des Vereins Benefizz, re. begrüßt Pastor i.R.Rudolf Bembenneck vom Arbeitskreis Gedenkweg 9.November,mi. und Harald Scherdin-Wendlandt,li.
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  • . . . Frau Goldmann 1. Vorsitzende des Vereins Benefizz, re. begrüßt Pastor i.R.Rudolf Bembenneck vom Arbeitskreis Gedenkweg 9.November,mi. und Harald Scherdin-Wendlandt,li.
  • hochgeladen von Alfred Donner

Erinnerungen an eine fast vergessene dunkle Zeit werden wach, wenn über das Thema der 3.Erzählcafe-Reihe “Das Burgdorfer DP-Lager, OHIO" diskutiert bzw. berichtet werden soll.
Zu diesem Ereignis hatte am 04. September 2012 der Verein Benefizz und der Arbeitskreis Gedenkweg 9. November im Burgdorfer Benefizz-Laden eingeladen. Pastor i.R. Rudolf Bembenneck vom Arbeitskreis Gedenkweg 9. November begann diesen Gesprächsabend mit den Worten,
"Heute morgen war ich auf dem Friedhof an der Uetzerstraße, um die Grabstellen dieser verschleppten, heimatlosen Menschen zu besuchen und um dann eine Sonnenblume zum Andenken auf jedes Grab niederzulegen".

Frau Weilert-Plenck, stellvertretene Bürgermeisterin, ergänzte;
"Burgdorf besitzt eine vielfältige Geschichte, mit einer vielfältigen Vergangenheit, Stolpersteine in der Stadt sind zur Erinnerung bereits gelegt worden".
Im Erzählcafe' berichtete dann zum Teil emotional Harald Scherdin-Wendlandt über seine Vergangenheit und über das Schicksal seines anfangs verschollenen, aber im Jahre 1980 wieder gefundenen Vaters in Australien. Harald Scherdin-Wendlandt ist in Burgdorf aufgewachsen, lebt heute als Psychotherapeut in Berlin. Harald Scherdin-Wendlandt's Vater war Zwangsarbeiter in dem von 1945 - 1950 bestehenden Lager OHIO. In diesem Lager wurde ein Lagertagebuch geschrieben, aus dem hervorgeht, daß sich im Lager “OHIO” zum größten Teil Staatsbürger aus Rußland, der Ukraine und Polen aufhielten. Es herrschte ein kulturelles Leben. Fußballspiele, ukrainische und griechisch-kath. Messen fanden statt. Es bestand sogar die Möglichkeit eine Landwirtschaftschule zu besuchen, die mit einem Kursabschluß endete. Ein Kindergarten und eine Schule gehörten ebenfalls zu dem Lager.
Die Insassen arbeiteten nicht nur bei Burgdorfer Firmen, jedoch waren 275 Zwangsarbeiter in der damaligen Konservenfabrik , 200 in der Möbelfabrik Tappe, 23 in der Waagefabrik Henckel KG, 42 in verschiedenen Handwerksbetrieben der Stadt in dem Sägewerk und Holzhandlung Klauke, sowie Frees & Nilson beschäftigt.
Neben Burgdorf gab es Lager in Heeßel, Hülptingsen, Otze und Ramlingen.

Bürgerreporter:in:

Alfred Donner aus Burgdorf

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