Meerweg: Vom Steinhuder Meer zur Nordseeküste

Der Meerweg ist durchweg gut ausgeschildert.
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Im Jahr 2007 wurde mit dem knapp 300 km langen Meerweg eine Verbindung zwischen Neustadt am Steinhuder Meer und Wilhelmshaven ausgeschildert. Auf dem Weg liegen der Dümmer See und das Zwischenahner Meer. Von Wilhelmshaven kann man die 80 km entlang des Jade-Ems-Kanals hinüber nach Emden radeln und entlang der Ems wieder gen Süden.

Der Meerweg, laut Radwegweiser "die schönste Verbindung von Binnenmeeren und Küste", beginnt am Bahnhof von Neustadt am Rübenberge und führt zunächst zum Steinhuder Meer, dann durch den Naturpark Dümmer, durchs Diepholzer Moor und die Wildeshauser Geest ins Ammerland. Ziel ist die Nordseestadt Wilhelmshaven.

Wer am Hauptbahnhof in Hannover startet, erreicht Neustadt per Rad zum Beispiel auf dem Leine-Heide-Radweg nach rund 35 km. Von Burgdorf über Großburgwedel, Bissendorf und Resse bis Neustadt sind es knapp 60 km. Der Weg ist inzwischen gut ausgeschildert und verläuft exakt auf der Route des Spargelradwegs.

Am Neustädter Bahnhof finden wir den ersten "Meerweg"-Radwegweiser.
Zu entdecken sind auf dieser Radtour, wie auf der Seite "Reiseland Niedersachsen" zu lesen ist, neben den drei Binnenmeeren und der Nordseeküste "Naturparks und -schutzgebiete, Jahrtausende alte Großsteingräber, idyllische Flusstäler, Urwälder, Sanddünen im Binnenland, Wallhecken, Rhododendrenparks, Vogelrastplätze und vieles mehr.“

Auf zum Steinhuder Meer

Am Bahnhof von Neustadt führt uns der Wegweiser mit der Zielangabe "Wilhelmshaven 296 km" zunächst unter den Bahngleisen hindurch und auf der anderen Seite eine Treppe hinauf. Wie bei den meisten derartigen Aufstiegshilfen ist die Treppe viel zu schmal, so dass man mit einem Bein auf der nach einem leichten Regenschauer rutschigen Schiebespur Halt suchen muss. Zum Glück klappt der Anstieg unfallfrei.
Über Nebenwege durch Wohnviertel begleitet uns der gut beschilderte Meerweg und am Ortsausgang an die Straße nach Mardorf, das wir nach gut zehn Kilometern erreichen. Unterwegs bekommt man einen kleinen Einblick in den noch aktiven Torfabbau und sieht beim Torfwerk, was so alles in die im Baumarkt erhältliche Gartenerde hineingemischt wird.

Kurz vor Mardorf weist der Radwegweiser nach links zum Ufer des nur gut 80 bis 150 cm tiefen Steinhuder Meeres, in dem "abgestürzte" Surfer oder Kitesurfer auch weit vom Ufer noch bequem stehen können. Auf dem Uferweg ist an diesem bedeckten Freitag mit gelegentlichen Windböen wenig los. An sommerlichen Wochenenden dagegen kommt man als Radler wegen der vielen Fußgänger auf dem nagelneu asphaltierten und breiten Uferweg bisweilen nur mühsam voran. Der letzte Biergarten an der Uferpromenda heißt zum Radlertreff, ist schön ruhig gelegen und bietet einen tollen Blick über das Meer der Hannoveraner und Umgebung.

Es sollte der letzte freie Blick übers von bunten Surfsegeln gesprenkelte Wasser sein. Denn nun zweigt der Weg vom Ufer ab und führt durch Ferienhausgebiete und Grün gen Rehburg, schwenkt aber weit vor dem Ort nach Süden und verlässt im charmanten 1000-Einwohner-Dorf Winzlar (mit sehr schönem Café am Wegesrand) endgültig das mit knapp 30 qkm größte niedersächsische Binnengewässer, das als Zentrum des Naturparks Steinhuder Meer wegen seiner geschützten Naturbereiche und vielfältigen Erholungsmöglichkeiten ein überregionales Ausflugsziel darstellt. Der Rundweg ums über 15.000 Jahre alte, am Ende der Weichseleiszeit entstandene Meer misst übrigens genau 33 km. Die beiden Inseln, die Badeinsel und der Wilhelmstein, sind künstlich angelegt. Im Hauptort Steinhude - ein Ausflug lohnt sich - gibt es reichlich Gastronomie und drei Museen.

Nächstes Ziel: Kloster Loccum

Von Winzlar, wo wir das Steinhuder Meer verlassen, führt der durchweg gut ausgeschilderte Meerweg stetig bergauf nach Bad Rehburg, passiert anschließend, vorbei am Dino-Park Münchehagen, über einen Pass die Rehburger Berge und erreicht Loccum. Hier lohnt es sich, durch die Klosterpforte das riesige Klostergelände zu betreten, das zu den Attraktionen des Pilgerweges Loccum-Völkenroda zählt.

Ab Loccum radeln wir durch das Waldgebiet Loccumer Heide. Die Wege sind durch den Regen, der uns neben starkem Gegenwind aus Westen an diesem Tag begleitet und zu schaffen macht, zum Teil ziemlich aufgeweicht. Doch bald haben wir wieder Asphalt unter den Reifen, die Sonne kämpft sich durch die dunklen Wolken und die Radlerwelt sieht wieder freundlicher aus.
Im Ort Wasserstraße, vor dem rechter Hand eine flügellose Windmühle die Kulisse mit zahlreichen Windenergieanlagen bildet, queren wir die Bundesstraße 482 und gleich darauf eine Eisenbahnlinie. Ein Abstecher zum Gut Schlüsselburg mit stattlichem Herrenhaus, die Weserquerung an der Schleuse Schlüsselburg und ein Besuch des Scheunenviertels in Schlüsselburg sind weitere Höhepunkte dieses Radeltages.
Bis zum Quartier in Stolzenau sind es nun nur noch gut fünf Kilometer. Der Ort liegt sowohl am Spargelradweg Niedersächsische Spargelstraße als auch am Weserradweg, so dass sich in der Hochsaison eine Vorbuchung des Quartiers empfiehlt. Das gilt ebenso für die anderen Zwischenziele. Einzelzimmer zu bezahlbaren Preisen waren unterwegs nur sehr schwer zu bekommen, wenn überhaupt.

Den kompletten Erfahrungsbericht von der Radtour auf dem Meerweg finden Sie auf der Website radtouren.net. Dort sind die weiteren Etappen zum Dümmer See, nach Oldenburg, zum Zwischenahner Meer und nach Wilhelmshaven ausführlich beschrieben.
Leider wurde die Ausschilderung 2016 entfernt.

Bürgerreporter:in:

Dieter Hurcks aus Burgdorf

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