50 Jahre Budo-Center-Europa (Jubiläumsfeierlichkeiten)

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Vor der Feierlichkeiten zum 50 jährigen Jubiläum gab es Vormittag einen Lehrgang bestehend aus drei Einheiten mit Namhaften Großmeistern aus Allkampf, Taekwondo und Jiu Jitsu. 
Es haben Kampfsportler aus Deutschland, Tschechien, Schweiz und Österreich an diesem Jubiläums-Lehrgang teilgenommen.  
Unter den Teilnehmern waren auch einige Sportler der Kampfsportgemeinschaft Kocaman aus Rain, Nördlingen und Meitingen.

Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch Großmeister Roland Tögel gab es Vorführung.

Den Anfang der Vorführung machte der Großmeister Reinhold Fixle aus Ichenhausen.
Anschließend zeigte seine Tochter Marina Fixle einen Freestyle-Form und einen Synchron-Form mit Musik.

Danach zeigten vier Sportler einen Bo-Jitsu Form.

Uwe Gürtler beschrieb den Werdegang von Großmeister Jakob Beck

Jakob Beck - Chronik eines Kampfsportlers

Kindheit und Jugend
Am 13. September 1931 wird Jakob Beck in der von zahlreichen Volksdeutschen - den sog. "Donauschwaben" - besiedelten Region "Batschka" im damaligen Jugoslawien geboren. Der Geburtsort Obrovac (dt. Oberndorf) liegt im heutigen Serbien nahe der ungarischen Grenze. Als einer von drei Söhnen einer großbäuerlichen Familie besucht J.B. im Anschluss an die deutsche Grundschule die ungarische Bürgerschule (vergleichbar mittlere Reife). Das mehrsprachige Aufwachsen unter verschiedenen ethnischen Volksgruppen bewirkt bei ihm eine andauernde Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Ländern und Kulturen.

Flucht und Vertreibung
In der Endphase des 2. Weltkrieges muss die Familie im Oktober 1944 alles Hab und Gut zurücklassen und vor der anrückenden russischen Armee fliehen. Die monatelange Flucht in einem Pferdefuhrwerk - bei winterlichen Temperaturen mit zahlreichen Übernachtungen im Freien - geht zunächst über Ungarn und Österreich in die Tschechoslowakei. Dort wird die Familie von der inzwischen siegreichen Roten Armee ihrer letzten Habseligkeiten beraubt und in einem offenen Viehwaggon zurück nach Ungarn deportiert. Ein Ende findet die Odyssee der Vertreibung erst im Juli 1946 mit der Ankunft in Günzburg in Bayerisch-Schwaben. Etwas später wird das nahe gelegene Städtchen Burgau zur endgültigen neuen Heimat der Familie. Die extremen Erfahrungen während der Flucht prägen J.B. zeitlebens und machen ihn zu einem in allen Lagen großzügigen und vor allem gastfreundlichen Menschen.

Ausbildung und Berufstätigkeit
Noch im Jahr 1946 beginnt J.B. eine Maurerlehre, die er Ende 1948 mit der Gesellenprüfung abschließt. Unmittelbar im Anschluss daran absolviert er bis 1950 in Augsburg erfolgreich die Weiterbildung zum Einzelhandelskaufmann. Die erworbenen beruflichen Kenntnisse ermöglichen J.B. sowohl den "eigenhändigen" Bau eines Wohnhauses als auch die Gründung eines eigenen Lebensmittelgeschäftes. 1961 weitet der geschickte Kaufmann seine Geschäftstätigkeit aus und beginnt in größerem Stil einen erfolgreichen mobilen Obst- und Gemüsehandel im oberbayerischen Raum.

Sportliche Anfänge
Die erste Berührung mit dem Kampfsport erfolgt beim Judo, das J.B. ab 1948 in Augsburg erlernt. In den folgenden Jahren sammelt er weitere Erfahrungen in verschiedenen Selbstverteidigungsdisziplinen, wobei ihn im Jiu-Jitsu mit dem bekannten schweizer Polizeibeamten und Großmeister Robert Dobler einer der angesehensten Jiu-Lehrer der damaligen Zeit unterrichtet. Ab 1962 trainiert J.B. in München in der äußerst renommierten Kampfsportschule von Carl Wiedmeier, dem anerkannten Wegbereiter der zivilen Sicherheitsdienste in Deutschland.

Taekwon-Do
Das Jahr 1964 kennzeichnet die europaweiten Anfänge des in Korea von General Choi Hong Hi begründeten Kampfstils Taekwon-Do. In Deutschland ist es vor allem Großmeister Kwon Jae Hwa, der mit seiner ersten Schule in München den Grundstein für die großflächige Verbreitung dieser attraktiven Budo-Sportart legt. Als einer seiner ersten Schüler erlernt J.B. unverfälschtes Taekwon-Do in seiner traditionellen Ursprungsform. In der Folge perfektioniert J.B. sein Können - z. T. auch mit Privatunterricht bei Großmeister Kwon - und legt alle Braun- und Schwarzgurtprüfungen bis einschließlich 3. DAN unter der persönlichen Leitung von General Choi ab.
 
Allkampf
Die vielfältigen Erfahrungen aus den verschiedensten Bereichen des Budosports lassen in J.B. schon früh die Idee reifen, eine neue Art der Selbstverteidigung zu entwickeln. Sein einfacher wie genialer Gedanke dabei ist, die effektivsten Elemente (Griffe, Hebel, Würfe etc.) aus den bekannten asiatischen Selbstverteidigungsdisziplinen herauszulösen, zu verfeinern und zu einem modifizierten Stil neu zusammenzustellen. Ergänzt um die zugehörigen, von J.B. selbst entwickelten Formen wird daraus schließlich das aus dem Selbstverteidigungssport nicht mehr wegzudenkende "Allkampf-System".

Budo Center Europa
Am 08.04.1968 gründet J.B. offiziell die eigene Organisation "Budo-Center-Europa" als internationale Lehrstätte für Taekwon-Do, Allkampf, Bo-Jitsu und Jiu-Jitsu. Obwohl der Name des neuen Verbandes bereits das Ziel vorgibt, lässt der Gründer das junge Unternehmen zunächst unter der bescheideneren Bezeichnung "Taekwon-Do Institut Burgau" firmieren. Der rasanten Expansion Rechnung tragend folgt jedoch schon bald die Umbenennung in "Taekwon-Do Center Bayern". Nachdem schließlich mehrere Schulen außerhalb Deutschlands aufgebaut sind, erhält die Organisation auch nach außen hin ihren Gründungsnamen Budo-Center-Europa. Über den deutschsprachigen Raum mit Österreich und der Schweiz hinaus gelingt dem BCE die Verbreitung u.a. in Italien, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Griechenland und in der Türkei. Sogar in Nairobi/Kenia wird eine Schule des BCE eröffnet.

Persönlichkeit von besonderem Rang
J.B. ist zweifellos eine der maßgeblichsten Persönlichkeiten im Zusammenhang mit der Verbreitung des Kampfsports in Deutschland und darüber hinaus. Zu seinen Schülern zählen in den 70er und 80er Jahren viele Sportler, die später zu tragenden Figuren in anderen wichtigen Budosport-Verbänden wie etwa der "Deutschen Taekwon-Do Union" oder des "Black-Belt-Center" werden. Das von ihm entwickelte Allkampf-System findet sogar Anwendung bei der Polizeiausbildung, weshalb J.B. seit 1987 den Titel eines Ehrenkommissars h.c. der bayerischen Polizei trägt. Eine Selbstverständlichkeit ist natürlich auch die Ehrenpräsidentschaft in der "Deutschen Allkampf Union e.V.", dem einzigen vom Gründer selbst autorisierten Fachverband für Allkampf-Jitsu. Als jemand, der den Kampfsport nicht nur zum Beruf, sondern vielmehr zu seiner Berufung gemacht hat, kann J.B. am Ende seiner sportlichen Laufbahn auf eine stolze Bilanz in Form von höchstrangigen Graduierungen blicken.

Anschließend zeigten die Tschechen mit Martin Matouš ihr können in Sachen Allkampf und Selbstverteidigung.                                                                                                                 

Auch der 1. Bürgermeister  der Stadt Burgau Konrad Barm Gratulierte zum 50 jährigen Jubiläum.

Heinrich Magosch von der Organisation Donau-Lech-Iller überreichte Beck eine Nadel in Gold.

Präsident der DAU (Deutsche-Allkampf-Union) Fritz Kosak würdigte Jakob Beck sein Werk.

Auch Joachim Veh aus Lauingen bezeichnete Jakob Beck als eine Quelle der Inspiration.

Nach den Geschenken aus Tschehei und Gruppenfoto mit seien langjährigen Schülern und Gruppenfoto ging ein schöner Tag zu Ende.

Mein Geschenk an den Großmeister war meine über 40 Jahre Loyalität!

Meiner Meinung nach gebührt dem Großmeister Jakob Beck für sein Einsatz in Sachen Kampfsport nicht nur in Deutschland sondern Europaweit der Bundesverdienstkreuz!

Gruß
Ali

Bürgerreporter:in:

Kocaman (Ali) aus Donauwörth

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