Junges Theater spielte WAS IHR WOLLT

Henrik Hoffmann als Narr Feste
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Die Jugend von heute ist unmotiviert, unproduktiv und kulturell desinteressiert? Das „Junge Theater“ Wettenhausen hat durch die Erarbeitung von Shakespeares „Was Ihr wollt“ das Gegenteil bewiesen. Anstatt herkömmliche Grundkursfächer wie Erdkunde und Wirtschaft zu belegen, wählten auch dieses Jahr 16 KollegiatInnen des St.-Thomas-Gymnasiums Wettenhausen den Grundkurs Dramatisches Gestalten unter der Leitung von Peter Berger. Bei dieser alternativen Belegung wird auf andere Qualitäten, wie Kreativität, Textverständnis, soziales und persönliches Engagement und Teamarbeit, Wert gelegt. Des Weiteren sind die Schüler in Eigenverantwortung für die Arbeiten rund um das Theaterstück zuständig, zu denen neben der Werbung auch Kostüme, Technik und Bühnenbild zählen. Dass es sich hierbei um mehr als nur ein Schulfach handelt, wird anhand der Proben auch außerhalb der regulären Schulzeit deutlich. Auch der Grundkurs Chor unter der Leitung von Markus Putzke ist an der Inszenierung mit mehreren Shakespeare-Songs beteiligt, so dass ein abwechslungsreicher Abend entstanden ist.
Die Komödie in fünf Akten handelt vom verwirrenden Spiel um Schein und Sein, denn die Liebe hält die Menschen zum Narren. Der Hofnarr ist daher die Symbolfigur des Stückes. Ein Herzog liebt eine Gräfin, die ihn verschmäht. Er schickt seinen Pagen als Liebesboten zu ihr, um sie für sich zu gewinnen. Der Page ist aber ein verkleidetes Mädchen, das in den Herzog verliebt ist und jetzt gezwungen wird, ihren Geliebten mit der Gräfin zu verkuppeln, die sich ihrerseits in den Liebesboten, den Pagen, also das verkleidete Mädchen, vergafft. Ein verschlungener Knoten, bei dem am Ende keiner mehr so recht weiß, ob er Männlein oder Weiblein ist. Aber Shakespeare sei dank: Am Ende finden die richtigen Paare zusammen. Überdies sorgen zwei adelige Saufkumpane und ein hochmütiger Haushofmeister dafür, dass auch an derben Späßen kein Mangel besteht.
Das Produkt der Bemühungen stellten die Amateurschauspieler auf Spendenbasis am 25., 27. und 28. März am St.-Thomas-Gymnasiums Wettenhausen zur Schau. Der Theatersaal in der ehemaligen Turnhalle war durch ein Podium und eine in der Mitte des Saales ergänzte Beleuchtungsanlage so umgestaltet, dass auf zwei gegenüberliegenden Bühnen gespielt wurde. Das Publikum saß wie beim Tennis auf Stuhlreihen rechts und links von der Mittelachse, entlang einer von Laternen beleuchteten Straße, wo ihnen die Schauspieler bisweilen sehr nahe kamen. Die drei Abendveranstaltungen waren voll besetzt und spendeten neben einem großzügigen Obulus viel Beifall und Lob.
Am 31. Juli fand am Vormittag zusätzlich eine Schülervorstellung für die 9. und 10. Jahrgangsstufe statt, in der auch das jugendliche Publikum ihren Mitschülern konzentrierte Aufmerksamkeit widmete und die Darbietung mit lebhaftem Applaus belohnte.

Bürgerreporter:in:

Peter Berger aus Burgau

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