Geiseltal-Seebrücke unter Ausschluss der Bürger eingeweiht – die sollen noch ein Jahr warten!

Nach der Übergabe der Seebrücke mit dem erfolgreichen Lichttest, wurde nun eine Woche später diese pseudo Seebrücke, die gar keine ist, unter Ausschluss der Öffentlichkeit eingeweiht. Eine reine Show-Veranstaltung für Landrat, Bürgermeister und Politriegen, die Öffentlichkeit soll aber noch bis zum Herbst 2015 warten, bis für Bürger und Touristen, diese geöffnet wird.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsstaatssekretärin Tamara Zieschang sprach dennoch von einem Meilenstein für die touristische Erschließung des Geiseltals. Einer Erschließung die genau betrachtet mit Pannen und Fehlplanungen einhergeht. So mussten 27 der 31 Säulen der Seebrücke nachgearbeitet werden, was die Bauzeit um das Dreifache verlängerte. Über die entstandenen Mehrkosten über die geplanten von 3,6 Millionen Euro hieraus, wird geschwiegen!

Davon, dass es für die Region nach Jahren des Flutungsendes immer noch keinen Plan für ein Gesamtkonzept gibt und jede Anliegergemeinde ohne Fach- und Sachverstand allein vor sich hin wurstelt, stellt eigentlich schon eine Blamage für sich dar. Aber was sich da momentan in Braunsbedra von Seiten der Stadtverwaltung abspielt, ist noch um Nummern besser! Das Ordnungsamt veröffentlicht so einen Hinweis im Amtsblatt: „An die Quad-, Cross- u. Mopedfahrer appellieren wir, Vernunft anzunehmen und nicht die Wege zu zerfahren, zu beschmutzen und andere Nutzer dieser Wege zu behindern.“ Dies, obwohl das Befahren der Wege strikt verboten ist und vom Ordnungsamt geandet werden müsste! Oder man erlaubt Skite-Surfen, obwohl dies laut Allgemeinverfügung für den Geiseltalsee strikt verboten ist. Andererseits sperrt man den Geiseltalsee Rundweg nun wieder für ein Jahr, obwohl er nur als Baustellenzufahrt dient und zumindest ohne Aufwand am Feierabend und an den Wochenenden für die Gäste geöffnet werden könnte. Und jetzt die fertige Seebrücke auf die wir noch 1 Jahr warten sollen – alles äußerst blamabel

Dazu passt auch die Äußerung des Braunsbedraer Bürgermeisters heute bei der VIP-Einweihungsfeier, die der Steuerzahler dann auch noch bezahlen durfte: „Er danke allen Partnern und richtete sein Augenmerk nach vorn. Man müsse nun alles daran setzen, dass die Investitionen auch richtig vermarktet werden.“ Insider schütteln da nur den Kopf, da will man wohl einen abgesperrten Geiseltalseerundweg (eigentlich das wirkliche Highlight des Geiseltalsees, wenn er komplett zu befahren ist) und eine Seebrücke, die 1 Jahr ungenutzt rumstehen soll vermarkten?

Aber mal zurück zum Wort Seebrücke, eine Seebrücke reicht normalerweise zum Teil mehrere hundert Meter ins Meer hinaus um flache Uferzonen zu überbrücken. Sie sind keine Brücken im eigentlichen Sinne, da sie im Wasser enden, doch sie überbrücken die Distanz vom Land bis zu der Stelle, an der Schiffe festmachen können. Bloß, dass die Seebrücke bei Braunsbedra gar nicht als Bootsanleger genutzt wird, diesen baut man an anderer Stelle ein paar hundert entfernt. Die sogenannte Seebrücke, die ja auch mit ihrer Beleuchtung als Lichtkunstwerk ausgegeben wird, ist nichts anderes als Show! Ein wahrlich teures Flaniervergnügen – auf das man nun sogar noch ein weiteres Jahr warten muss. Denn eigentlich sollte die Seebrücke schon im Dez. 2013 fertiggestellt sein!

Weitere interessante Berichte und Kommentare zur Umsetzung des Tourismus im Geiseltal finden Sie hier.

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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