Kleingartensatire - Wenn die Kleingartenstatuten mutieren

Ein Kleingartenverein verspricht Geborgenheit, Geselligkeit und Naturverbundenheit nach festen Regeln. Stressig wird es, wenn diese Regeln sich nicht an die Statuten, wie Satzung, Gartenordnung und den Pachtvertrag halten, sondern sich die Gartenfreunde eigene Regeln erschaffen haben, die sich komplett gegen die zuvor genannten Statuten richten.

Als Vereinsmitglied und Pächter unterschreibt man Diese und verpflichtet, sich sie einzuhalten. Gleichzeitig erklärt einem der Vorstand: „Bei uns kann man machen was man will“. Man glaubt dies, bis man aufwacht und feststellt, dass überall in den bundesdeutschen Kleingärten die zuvor genannten Statuten gelten. Dies auch in deiner kleinen Gartenwelt. Es ist kein rechtsfreier Raum, nein! Satzungen haben Rechtsgültigkeit, auch für einen Vorstand, der seit Jahren dagegen verstößt. Da die die Satzung, obwohl schriftlich niedergebracht und beim Amtsgericht hinterlegt, nach dem Willen der Patriarchen jeweils so ausgelegt wird, wie man es eben gerade braucht.

Da wird aus einer Mitgliederversammlung, an der nach der Vereinssatzung nur Mitglieder teilnehmen dürfen, eine Bierzeltveranstaltung mit Familienmitgliedern, minderjährigen Kids, Freunden der Gartenfreunde, hier sogar mit Jagdhund. Wer da bei Handzeichenbeschlüssen die Hand hebt, ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Mitreden darf sowieso jeder und natürlich halten sich die Männer an den Bierflaschen fest, deutsche Bierseligkeit. Dass die hier zuvor veröffentlichte Tagesordnung absolut keine Rolle spielt, dürfte auch Keinen wundern. Beschlüsse werden gefasst, obwohl auf der Tagesordnung nicht erwähnt, man muss sich ja an nichts halten! Vorstände, ohne rot zu werden, spielen Münchhausen, das dürfte dann wohl schon erwartet werden. Dann hat der Vorsitzende auch noch die Ähnlichkeit mit einem Münchhausen, es fehlt nur noch die Kanonenkugel.

Neumitglieder, die sich an den Statuten orientieren, werden dann schnell als Korinthenkacker bezeichnet und ausgegrenzt. Zuvor der Vereinsvorsitzende aber öffentlich per Aushang im Vereinsschaukasten verkündet: „Alle Macht, geht von der notariell beglaubigten und vom Amtsgericht bestätigten Satzung aus“. Da denkt man doch automatisch an Star Wars und die Schwarze Macht.

Wie schon erwähnt, spielt der Vorsitzende die Rolle des Lügenbarons besser als so mancher Schauspieler. Man müsste eigentlich Beifall klatschen. Aber die Sache ist ernst, denn die Akteure reden sich tatsächlich ein, dass alles in Ordnung ist. Müssen es sich ja auch, denn erkennen, dass man über Jahre kumpelhaft mit dem Vorstand die Statuten intensiv verletzt hat, darf man sich ja nicht eingestehen. Obwohl dies deutlich an zu großen Gartenlauben, mehreren Gebäuden oder nur Rasenflächen deutlich erkennbar ist, aber der Gartenzwerg lässt grüßen! Wenn es dann kritisch wird, sind nicht die Täter die Bösen, sondern die, die auf die Verstöße aufmerksam machen, sie ihnen vor Augen führen.

Dann ist auch der Ku Klux Klan mit seinen Feuerspielen nicht sehr weit entfernt, ja sogar in deiner Kleingartenanlage. An Abfackeln der Laube mit Inhalt des Mahners, wird nicht nur gedacht, dies sogar ausgesprochen. Man merkt deutlich, dass die kleine, sich eingeredete, heile Kleingartenwelt, mehr als Risse bekommen hat. Das gleicht auch nicht die abendliche Stille mit dem Flug der Libellen und Gequake der Frösche aus.

Schade, dass man die Chance nicht ergreift und gemeinsam versucht, Jahrzehnte alte Versäumnisse wieder ins Reine zu rücken. Dafür sollte es dann Beifall geben! Rechtssicherheit ist doch eigentlich ein ruhiges Ruhekissen, nur erfassen muss man dies, als Münchhausen und als Gartenzwerg.

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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