Blutspender in Boppard sind wichtige Helfer für Leukämiepatienten

2. Dezember 2014
17:00 - 20:00 Uhr
Fritz-Straßmann-Schule, 56154 Boppard
"1x stechen, 2x helfen" - in Boppard Blut spenden und sich als Stammzellspender registrieren.
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"Blutspender helfen Leukämiepatienten“ heißt eine erfolgreiche Kooperation des DRK-Blutspendedienstes West und der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei. Seit Herbst 2013 arbeiten die Organisationen zusammen, um gemeinsam junge Menschen zur Blutspende und zur Typisierung zu motivieren. Zusammen mit den jeweiligen DRK-Ortsvereinen werden Blutspendetermine angeboten, bei denen auch die Gelegenheit besteht, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So konnten innerhalb von 10 Monaten rund 7800 neue potenzielle Lebensretter in der Datei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert werden. Und durch die Aufrufe kamen auch neue Blutspender zu den DRK-Ortsvereinen.

Am Dienstag, 2. Dezember, 17 bis 20 Uhr, wird nun in der Fritz-Straßmann-Schule, Auf der Zeil 20, in Boppard (Rhein-Hunsrück-Kreis) diese Hilfe fortgesetzt. Ziel ist es darauf aufmerksam zu machen, wie durch Blutspenden und Stammzellspenden das Leben von Krebspatienten gerettet werden kann.
Es gibt wichtige Gründe für diese Zusammenarbeit: Ist ein Mensch an Leukämie erkrankt, kann er durch eine Blutstammzelltransplantation eventuell geheilt werden. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung, seit fast 30 Jahren für eine Registrierung als Stammzellspender. Blutspender sind aber ebenso wichtig für Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind: Bis ein passender Stammzellspender gefunden wird, benötigt der Patient oft Bluttransfusionen. Dann muss sich die Patientin oder der Patient vor der Transplantation einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen. Dadurch wird das blutbildende System größtenteils bzw. ganz ausgeschaltet. Nach der Transplantation der Stammzellen, kann es zwei bis drei Wochen dauern bevor die blutbildenden Stammzellen ihre Arbeit aufnehmen. In dieser Zeit benötigt der Patient, wieder Blutpräparate – manchmal täglich.

Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, erklärt: „Kein Leukämiepatient kann transplantiert werden ohne dass es genügend motivierte und engagierte Blutspender gibt.“

Der DRK Blutspendedienst und die Stiftung verweisen auf die Folgen des demografischen Wandels: „Die steigende Lebenserwartung älterer Menschen und das Ausscheiden von Spendern aus Alters- und Gesundheitsgründen wirken sich in großem Umfang auf den Bedarf an Blutkonserven aus.“ Emil Morsch betont: „Es ist wichtig, junge Menschen über das Thema Blutspende und Stammzellspende zu informieren.“

Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren bis 40 Jahre kostenlos registrieren lassen. Über die Ausschlusskriterien kann man sich im Vorfeld unter www.stefan-morsch-stiftung.de oder der gebührenfreien Hotline 0800 - 76 67 724 informieren. So muss man mindestens 50 Kilo wiegen, ähnlich wie bei der Blutspende. Die Typisierung ist ganz einfach. Das Motto lautet „1 Mal stechen, 2 Mal helfen“. Blutspender, die sich typisieren lassen wollen, bekommen einfach ein Röhrchen Blut (knapp einen Fingerhut voll) zusätzlich abgenommen. Dieses Röhrchen geht dann zu Analyse ins Labor der Stefan-Morsch-Stiftung. Die Gewebemerkmale werden dort registriert und anonymisiert an das deutsche Zentralregister (ZKRD) weitergegeben, wo sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen.

Bei der Blutspende sind die Altersgrenzen anders. Neuspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein.

Für alle, die mehr über die Blutspendetermine mit Typisierungsaktion in Wohnortnähe wissen wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter 0800 - 11 949 11 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet. Oder informieren Sie sich im Internet unter www.blutspendedienst-west.de.

Die 3 häufigsten Fragen:

Warum kooperiert die Stefan-Morsch-Stiftung mit dem DRK Blutspendedienst West?
Der überwiegende Teil der Empfänger von Bluttransfusionen sind heute Patienten mit bösartigen Erkrankungen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die beispielsweise an Blutkrebs (Leukämien) erkrankt sind. Dies hängt neben der eigentlichen Erkrankung insbesondere mit der modernen Chemotherapie zusammen. Diese Chemotherapie führt in vielen Fällen zu einer vorübergehenden kompletten Unterdrückung der körpereigenen Blutbildung im Knochenmark (Aplasie), so dass die Patienten in diesen kritischen Behandlungsphasen lebenswichtig auf Blutübertragungen angewiesen sind. Viele moderne und heilende Behandlungsverfahren, gerade im Kampf gegen Krebs, können nur durchgeführt werden, wenn für diese Patienten genügend Blut zur Verfügung steht. So helfen Blutspenden auch über die Wartezeit hinweg, die es dauert um beispielsweise einen passenden Stammzellspender zu finden, wenn eine Transplantation erforderlich ist.

Warum werden Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nicht kostenlos in die Datei aufgenommen?
Stehen für einen Patenten mehrere Spender zur Verfügung, so haben die Transplantationskliniken folgende Prioritäten: Junge Spender werden den älteren Spendern bevorzugt. Und Männer werden eher als Spender ausgewählt, als Frauen. Das belegen auch die Statistiken der Stiftung: Von den mehr als 600 Stammzellspendern im Jahr 2013 sind über zwei Drittel jünger als 40 Jahre – die meisten davon sogar jünger als 30 Jahre. 511 Stammzellspender waren Männer. Und noch etwas zeigt die Statistik: Nicht nur, dass Frauen immer seltener als Spender ausgewählt werden. Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften haben einen verschwindend geringen Anteil in der Stammzellspenderstatistik. Sieglinde Wolf, Leiterin der Entnahmestation (Apherese) bei der Stefan-Morsch-Stiftung, weiß auch warum: "Im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Deshalb wählen die Transplantationskliniken meist nur dann Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften aus, wenn sonst keine anderen Spender zur Auswahl stehen." Emil Morsch bedauert: „Wir wissen, dass Frauen und gerade Mütter hochmotivierte Spender sind. Fakt ist jedoch: „Sie sind die schlechteren Spender. Deshalb bitten wir Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften, um einen Beitrag zu den Typisierungskosten bitten, die wir aus Spendengeldern finanzieren.“

Warum liegt das Typisierungsalter bei der Stefan-Morsch-Stiftung bei 40 Jahren?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei so festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind, nicht mehr oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Das liegt unter anderem daran, dass sich mit zunehmendem Alter die Zellteilung verlangsamt und die Beschwerden zunehmen. Deshalb bitten wir, Spender, die älter als 40 Jahre sind, einen Beitrag für die Typisierungskosten zu leisten. Denn als gemeinnützige Organisation finanzieren wir die Registrierungen aus Spendengeldern. Und diese Gelder wollen und müssen wir so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen.

"1x stechen, 2x helfen" - in Boppard Blut spenden und sich als Stammzellspender registrieren.
Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung sind unter der gebührenfreien Hotline 0800 - 76 67 724 erreichbar.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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