Leukämiekranker Feuerwehrmann aus der Eifel braucht Hilfe - Typisierungsaktion in Bitburg

3. November 2013
11:00 - 16:00 Uhr
Beda Haus, 54634 Bitburg
Jedes Jahr erkranken mehr als 10 000 Menschen allein in Deutschland an Leukämie. Auch Online ist eine Typisierung möglich.
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„Lebensretter braucht Lebensretter“ unter diesem Motto startet am Sonntag, 3. November, eine großangelegte Hilfsaktion für einen an Leukämie erkrankten Feuerwehrmann aus der Verbandsgemeinde Speicher. Die Feuerwehren in der Eifel, der DRK-Blutspendedienst und der DRK Kreisverband Bitburg, das Technische Hilfswerk und als Schirmherr der Landrat des Kreises Dr. Joachim Streit rufen zu einer Typisierung als Stammzell- bzw. Knochenmarkspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung auf. Wer sich registrieren lassen möchte, kann zwischen 11 und 16 Uhr, ins Haus Beda, am Bedaplatz, in Bitburg kommen.

Stephan, Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung in Speicher, ist einer von mehr als 10 000 Menschen, die jährlich in Deutschland an Leukämie erkranken. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, kann nur noch eine Stammzelltransplantation helfen. Durch sie wird dem Patienten ein neues blutbildendes System übertragen. Dazu braucht der Patient aber einen Spender, dessen Gewebemerkmale weitestgehend mit den eigenen übereinstimmen. Deshalb wird dann - manchmal weltweit - nach einem genetischen Zwilling gefahndet. In den Knochenmark-und Stammzellspenderdateien wie der Stefan-Morsch-Stiftung sind zwar fast 20 Millionen Menschen registriert und trotzdem ist es immer noch ein Glücksfall, wenn sich für einen Patienten ein passender Spender findet.
„Wir wollen mit diesem Aufruf, nicht nur unserem Feuerwehrkameraden helfen. Es geht darum, dass viele Menschen eine Chance im Kampf gegen den Blutkrebs bekommen“, so Kreisfeuerwehrinspekteur Jürgen Larisch und der Landrat Dr. Joachim Streit. Deshalb wurden für diesen Hilfsaufruf das DRK und die Stefan-Morsch-Stiftung mit eingebunden. Die Typisierung findet im Rahmen einer Blutspendeaktion statt: Denn nicht nur eine Stammzell- bzw. Knochenmarkspende kann Leben retten. Auch Blutspender helfen Krebspatienten etwa die schwierige Zeit vor und nach einer Transplantation zu überleben. Emil Morsch, Gründer der Stefan-Morsch-Stiftung, erklärt: „Viele Leukämiepatienten bekommen nach einer Stammzelltransplantation noch Blutprodukte zur Unterstützung der Therapie. Aber schon vorher sind Blutkonserven nötig – etwa um die Wartezeit zu überbrücken, bis ein Lebensrettender Stammzellspender gefunden wird.“
Elisabeth Terboven, Koordinatorin der Typisierungsaktionen bei der Stefan-Morsch-Stiftung, erklärt, welche Voraussetzungen ein potenzieller Lebensretter kennen sollte: „Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene registrieren lassen. Das Höchstalter für eine Neuaufnahme liegt bei 50 Jahren.“ Außer schweren gesundheitlichen Einschränkungen, die auch einen Ausschluss von der Blutspende zur Folge hätten, gibt es weitere Ausschlusskriterien: „Frauen, die mehr als zwei Schwangerschaften (auch Fehlgeburten zählen dazu) hatten, werden in unserer Spenderdatei nicht registriert. Denn im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können.“ Sie weiß, dass

viele Frauen hochmotivierte Spenderinnen sind, aber die Analyse der Gewebemerkmale kostet pro Spender mehr als 50 Euro, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. Emil Morsch, Gründer der Stiftung, ergänzt deshalb: „Wir finanzieren diese Typisierungen aus Spendenmitteln. Und mit diesen Geldern müssen wir verantwortlich umgehen.“
Leukämie kann Jeden treffen. Jeder kann helfen, Menschen eine Chance auf Leben zu geben. Deshalb bittet Elisabeth Terboven darum, diese Hilfe für Stephan zu unterstützen. Wer nicht als Stammzellspender registriert werden kann, hat die Möglichkeit durch eine Spende, die Typisierung eines geeigneten Spenders zu finanzieren. Das Spendenkonto für Lebensretter ist bei der Sparkasse Birkenfeld BLZ 562 500 30 unter der Kontonummer 79790 eingerichtet.
Elisabeth Terboven erklärt, was passiert, wenn man später als Stammzellspender ausgewählt wird: „Es wird zu Ihrer Sicherheit ein umfassender Gesundheitscheckup durchgeführt. Die Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung werden Sie kontaktieren. Wir beraten und begleiten Sie während der gesamten Vorbereitung auf die Stammzellspende. Der Verdienstausfall und alle anderen anfallenden Kosten werden von der Stiftung getragen oder der Krankenkasse des Patienten ersetzt.“
Stefan-Morsch-Stiftung
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von ca. 380 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Online zum Lebensretter

Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Internetseite (www.stefan-morsch-stiftung.de). Zudem gibt es die Möglichkeit sich über die Homepage auch Online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird dann einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet.

Jedes Jahr erkranken mehr als 10 000 Menschen allein in Deutschland an Leukämie. Auch Online ist eine Typisierung möglich.
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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