Sinfoniekonzert. Gershwin - Schumann - Rachmaninoff

9. Juni 2013
20:00 Uhr
Philharmonie Berlin, 10785 Berlin

Sinfoniekonzert - Gershwin - Schumann - Rachmaninoff

Programm:
Gershwin: Kubanische Ouvertüre
Schumann: Konzertstück für 4 Hörner
Rachmaninoff: Symphonische Tänze

Solisten: Juliane Grepling, Jonas Finke, Anton Richter, Adrienn Nagy
Musikalische Leitung: Michael Riedel

KARTEN: www.reservix.de, 01805 733 700, www.j-e-b.de

George Gershwin goes Buena Vista Social Club. Anlässlich seiner ersten Kubareise im Jahr 1932 ließ sich Gershwin von einer 16-köpfigen Rumba-Band inspirieren und begann sogleich mit der Komposition der Kubanischen Ouvertüre, in der er kubanische Rhythmen und authentische kubanische Schlaginstrumente in kunstvoller Weise mit dem klassischen Orchesterklang verbindet.

Robert Schumanns Konzertstück für 4 Hörner und Orchester beginnt mit einem schmissigen Waldhornauftritt. Allerdings besticht die Brillanz in den kurzen Einwürfen, die harmonische Präzision und schließlich das schwungvolle Ensemble so sehr, dass man eher geneigt ist, an dieser Stelle an Verdis Fanfaren denn an eine romantische Jagdszene zu denken. Diese Lebhaftigkeit hält das Waldhornquartett bis zum letzten Satz, unterbrochen durch die klangschöne Romanze, in der sich die Hörner wie eine Wolke an das Orchester schmiegen. Mit Juliane Grepling, Jonas Finke, Anton Richter und Adrienn Nagy hat das Sinfonieorchester 4 hochkarätige Nachwuchskünstler der UdK Berlin gewinnen können.

Die Symphonische Tänze sind das letzte bedeutende Werk Rachmaninoffs, in denen er ein letztes Mal mit musikalischen Mitteln seine kulturelle und geistige Heimat zum Leben erweckt. Im Exil komponiert, war sein letzter Funke, wie er selbst die Tänze nannte, auch ein ganz persönliches Werk eine Rückschau auf sein eigenes Leben. Die Tänze sind dabei keine bloße Abfolge, sondern charakterisieren das Moment des Tänzerischen an und für sich mit betonten rhythmisch-tänzerischen Impulsen. Die Untertitel der drei Sätze (Mittag, Abenddämmerung und Nacht) sind auch von dem sich verdüsternden Horizont der Epoche (Russische Revolution) inspiriert. Die expressionsgelandene Walzerfantasie im Mittelsatz als Hommage an die populärste Tanzform des 19. Jahrhunderts wird im finalen Satz in eine gregorianische «Dies irae»-Sequenz (Der jüngste Tag) übergeleitet. Intuitiv ließ Rachmaninoff, der an einem Krebsleiden litt, Motive des Abschieds und der Reminiszenz einfließen. Der bis zur wilden Raserei eines veritablen Totentanzes gesteigerte letzte Satz endet in einem von Glocken eingeläuteten «Allelujah» aus der russisch-orthodoxen Kirchenmusik. Diese Synthese zwischen melancholischem Rückblick und hoffnungsvoller Vorausschau lässt unmissverständlich den persönlichen Erlösungswillen Rachmaninoffs erkennen.

Bürgerreporter:in:

Jannis Fischer aus Berlin

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