Böhmisch-Rixdorf, heute auch Böhmisches Dorf genannt, war eine im Jahre 1737 gegründete Gemeinde protestantischer Flüchtlinge aus Böhmen. Zusammen mit dem benachbarten Deutsch-Rixdorf rund um den Richardplatz ging aus ihr der heutige Ortsteil Neukölln hervor. Das Böhmische Dorf steht unter Denkmalschutz und liegt nur einen Steinwurf von der geschäftigen, aber nicht sehr einladend wirkenden Karl-Marx-Straße entfernt.
Vor einiger Zeit habe ich das kleine, aber feine Museum in der Kirchgasse besucht, das mit Sorgfalt und viel Liebe zum Detail geführt wird. Man erfährt einiges über die Glaubensflüchtlinge und über die (ev.) Herrnhuter Brüdergemeine, deren Sitz mit Betsaal nur ein paar Häuser entfernt in der Kirchgasse liegt. An diesem Tag war ich der einzige Besucher. Drei Damen kümmern sich um den Erhalt (ein sehr kleiner Beitrag Eintrittsgeld wird erhoben, der es aber wert ist), eine der netten Damen nahm sich Zeit, mir verschiedenes zu erklären. Ich durfte einige Bilder machen und wurde auch gleich über ein Sommerereignis (offene Gärten) informiert, das aber 2020 aus bekannten Gründen nicht stattfand.
Zu den Böhmischen Brüdern zählt auch ein Teil meiner Vorfahren die einst aus Tabor nach Oberschlesien flüchteten und siedelten.