Weihnachtsgeschichte

Die verrückte Tier - WG

Am Waldrand steht ein kleines Häuschen. Dort lebte ein Mann, Namens Andy mit seinen Tieren. Es war an einem klirrend eiskalten Morgen, als sich Andy unter seiner dicken Bettdecke aalend streckte. Laut gähnend drehte er sich zur anderen Seite. Am Fußende neben dem Bett lag zusammengerollt ein großer Schäferhund, Vorsichtig blinzelte dieser zum Bett. Dann knurrte er zufrieden und steckte den Kopf unter seine Pfote. Plötzlich fing jemand an sehr laut zu schimpfen. Das gibt es doch gar nicht so eine faule Gesellschaft, will denn heute keiner aufstehen, schrie der Papagei Ronaldo. Ich habe Hunger, Hunger, Hunger krächzte er immer lauter. Das kann doch keiner mehr ertragen maunzte es aus einer Ecke des Zimmers. Ein weißer Kater mit schwarzen Streifen sprang von einem kleinen, rosa Plüschsofa herunter. Ein schillerndes Band glänzte an seinem Hals. Er setzte sich und leckte sein Fell. Dabei schimpfte er heftig. Herr Ronaldo, was fällt ihnen ein, müssen sie jeden Morgen das gleiche Theater veranstalten. Nie kann man hier ausschlafen, sie verfressener Papagei. Halt mal inne du gestreiftes, schillerndes Ungeheuer, Namens Oggy, krächzte Ronaldo und schüttelte sein buntes Gefieder. Ich verbitte mir diese ungebildeten Worte aus ihrem Schnabel, Herr Ronaldo, entrüstete sich Oggy. Ich wünschte ihr würdet euch einmal vertragen rief Andy und sprang aus dem Bett. Der alte Hund Rex trottete seinem Herrchen hinterher. Als alle Haustiere versorgt waren und Rex noch laut schmatzend seine Schüssel leer leckte klopfte es zaghaft gegen die Tür. Was war den das schrie Ronaldo und hackte Oggy, der neben ihm saß, in den Schwanz. Miau ertönte es jämmerlich. Oggy sprang entsetzt hoch und landete direkt auf Rex seinen breiten Rücken. Rex schüttelte sich kräftig und Oggy fiel in Rex sein Fressnapf. Der Fressnapf flog samt Oggy durch das Zimmer und knallte gegen die Haustür. Diese sprang auf und siehe da, dort lag ein großes, rotes, dickes Etwas. Rex schnupperte an den verdreckten Haufen. Da fauchte es und zwei kugelrunde, aber sehr ängstliche Augen kamen zum Vorschein. Eine Katze, schrie Ronaldo und flatterte aufgeregt im Zimmer hin und her. Nein ich bin ein Kater, heiße Donny und bin sogar von Adel, maunzte Donny schüchtern. Das sieht man, sagte Oggy und leckte angewidert sein weiches Fell. Na dann komm mal rein, sagte Andy. Du hast sicher Hunger. Ich bin fast am Verhungern jammerte Donny. Dann sprang der dicke, verfilzte und dreckige Kater mit einem Satz bis in die Küche. Rex musste kräftig niesen und verkroch sich unter das Sofa. Donny fraß und fraß, er schien gar nicht satt zu werden. Ich glaube der Fette platzt gleich zwitscherte Ronaldo. Donny schlug sich mit der Pfote vor die Brust und rülpste laut. Ich bin tot müde maunzte er und sprang auf Oggy sein Plüschsofa. Oggy schien zu erstarren und jammerte. Womit habe ich das verdient, ich glaube ich falle gleich in Ohnmacht. Nein, ich ziehe aus. Sofort werde ich meine Sachen packen und diesen Ort für immer verlassen. Andy nahm Oggy auf den Schoß, streichelte und beruhigte ihn. Als Donny ausgeschlafen hatte steckte Andy ihn in die Badewanne. Donny protestierte laut miauend, aber es half nichts. Das Wasser war schwarz und Donny, man glaubt es kaum er sah toll aus. Sein rotes, dichtes Fell glänzte und schimmerte. Oggy schaute etwas neidisch und sagte, sie könnten vielleicht doch von Adel sein Herr Donny. Bin ich mein Kleiner, bin ich sagte er erhaben und zwirbelte dabei sein Barthaar. Rex setzte sich vor Donny, leckte dessen Fell und sagte, komm ich zeige dir unsere anderen Hausgenossen. Er trabte langsam voran. Donny rollte wie ein Kugelblitz hinterher und schnaufte laut. Sie gingen durch einen wunderschönen Wintergarten. Draußen war es schon ziemlich kalt und der Himmel war Schnee verhangen. Hier war alles schön grün und angenehm warm. In der Ecke, in einer kuscheligen Holzkiste lag ein brauner Hamster. Ein großes Schild stand davor, worauf stand. „Ich bin Richie der größte Künstler dieser Zeit es gibt keinen besseren weit und breit“ Rex bellte, he Richie wach auf, ich möchte dir Donny vorstellen. Der Hamster wischte sich seine Kulleraugen und schaute kauend auf Donny. Hallo Donny welche Freude hier an meiner Tür, hast du ein Geschenk dann gib es mir. Hast du keins verschwinde schnell sonst beiße ich dich in dein Fell. Warte nur, mein Herz jetzt spricht, bringst du Schmach dann hüte dich! Richie stellte sich auf seine kurzen Hinterbeine und drohte. Sei still Richie, bellte Rex wütend. Ich begrüße dich in meinem Reich sagte Richie erhaben zu Donny. Donny verneigte sich und sagte vielen Dank für die Ehre Herr Künstler. Richies Brust schwoll an, er stopfte sich eine Pfeife, dann ging er wild händeringend und gockelhaft durch den Raum. Rex flüsterte, der ist etwas durchgeknallt weil ihn vor zwei Monaten seine Freundin verlassen hat. Sie gingen über die Terrasse und kamen direkt zum Hühnerzwinger. Das war ein Gegacker und Piepsen. He, seit mal still bellte Rex. Das ist Donny, ein Kater von Adel. Auf der Stelle war Ruhe, denn alle hatten Respekt vor den alten Hund Rex, nur ein Küchen piepte verzweifelt weil es alleine in der Ecke stand. Das sind Jakob und Adele mit ihrer Freundin Nele und ihre sieben Kinder Lucie, Lore, Marie, Susi, Pinke, Pocke und Packe, stellte Rex vor. Der Hahn Jakob rief, alles aufstellen zur Begrüßung. Sie flatterten und gackerten durcheinander. Willkommen in unserer WG, sagte Jakob. Ich freue mich euch kennen zu lernen maunzte Donny. Der Hahn flog auf die höchste Stelle vom Hühnerzwinger und brüstete sich für seine Familie. Laut krähend konnte man ihn noch stundenlang hören. Plötzlich sahen sie von Weiten eine Ratte. Sie saß an einem Teich und beobachtete drei Goldfische. He Walter, was machst du da schon wieder, bellte Rex. Die Ratte erschrak und schwups war sie verschwunden. Das muss ich Andy sagen knurrte Rex. Ich will nicht dass Walter ständig die Fische erschreckt. He, rief er den Fischen zu, wie geht es euch. Keine Angst Rex, antwortete ein Fisch mit Mütze und Brille. Walter kann uns nichts tun wir passen schon auf. Das ist Rudi, sagte Rex zu Donny, seine Schwester Rosi und sein Bruder Ronny. Sie sind Drillinge und müssen ohne ihre Eltern leben darum passe ich auf wie ein Lux, das den dreien nichts passiert. Plötzlich wurde es dunkel und ein großes Stinktier baute sich vor Donny auf. Was willst du denn hier, wetterte Stinkie und ehe sich Donny versah ergoss sich eine Ladung stinkendes Etwas über ihn. Donny machte vor Schreck einen Satz und landete laut miauen auf einen Mistberg. Stinkie lachte, setzte sich auf einen Stein und schlug die Beine elegant übereinander. Rex schimpfte, Stinkie was machst du denn. Na was ich immer mache wenn sich ein Eindringling nähert. Das ist Donny und er gehört jetzt zu uns. Oh, sagte Stinkie, aber es tut mir nicht leid. Das ist mein Parfüm Donny und damit habe ich dich begrüßt. Du wirst es noch lange merken. Er lachte und rannte davon. Donny und Rex gingen wieder ins Haus. Andy rümpfte die Nase und sagte du hast wohl schon Bekanntschaft mit Stinkie gemacht? Tut mir leid aber ich muss dich noch einmal in die Wanne stecken, oder du musst im Stall schlafen. Donny ließ sich noch einmal waschen, denn draußen war es schon mächtig kalt und er war froh so ein tolles Zuhause gefunden zu haben. Rex erzählte Andy von der Ratte Walter und Andy hatte eine tolle Idee. Er holte einen riesigen Weinballon aus dem Keller, füllte ihn mit Pflanzen und Steinen und stellte ihn in das Wohnzimmer. Er holte die drei Goldfische herein und setzte sie in den Weinballon. Rudi, Rosi und Ronny waren sehr stolz auf ihre neue Wohnung und tanzten den ganzen Tag im Wasser. Rudi wollte zum Dank seine Geschwister trainieren damit sie den dreifachen Wassersalto lernen. Sie üben jetzt jeden Tag. Bis zum Weihnachtsfest müsst ihr ihn können, sagte Rudi. Eines Tages fing es an zu schneien. Alle saßen am Fenster und beobachteten den Tanz der Schneeflocken. In ein paar Tagen ist Weihnachten, sagte Andy. Ich werde einen Weihnachtsbaum aus unseren Garten holen und ihr könnt schon einmal die Wohnung schmücken. Das war ein Durcheinander im Haus. Lichterketten wurden aufgehängt, Kerzen aufgestellt, Fensterbilder angeklebt. Andy stellte den Weihnachtsbaum auf. Oggy und Donny schmückten ihn mit Kugeln, Glöckchen, Lametta und Lichter. Richie und Ronaldo stellte die Weihnachtskrippe auf. Ab und zu musste Ronaldo am Weihnachtsbaum helfen und ein Glöckchen, oder eine Kugel anhängen. Rex lag zufrieden auf dem Teppich und passte auf das Alles seine Richtigkeit hat. Der Weihnachtsbaum sah toll aus, aber plötzlich fing es furchtbar an zu stinken im Raum. Alle schauten sich entsetzt an. Es wurde immer schlimmer. Andy musste die Haustür und das Fenster öffnen. Was ist das für ein ekeliger Gestank, maunzte Oggy und schielte nach Donny. Ich bin es diesmal nicht rief dieser, entrüstet. Da lachte jemand laut und Stinkie kam aus den Ästen des Weihnachtsbaumes gekrochen. Andy brachte den Baum mit dem ganzen Behang vor die Haustür und schimpfte Stinkie aus, denn der versucht immer wieder in die Wohnung zu kommen. Jetzt räumten sie alle Kisten in den Schrank und freuten sich über das festlich geschmückte Zimmer. Als sie zu Abend essen wollten sagte Oggy, es ist so still, irgendetwas fehlt. Rex der etwas eingenickt war erhob sich schwerfällig vom Teppich und schaute sich um. Es ist so ruhig hier. Wo ist Ronaldo fragte Donny? Richie ist auch nicht zu sehen maunzte Oggy. Das war eine Aufregung. Alles wurde durchsucht hinter jede Ecke geschaut, nichts. Plötzlich hörten sie leises Gejammer. Das kommt aus dem Schrank, sagte Rex. Sie öffneten den Schrank und in der Ecke stand ein Karton der sich mächtig bewegte. Als Andy den Karton öffnete lag Richie bibbernd vor Furcht im Karton. Er wimmerte, ich wollte doch nur ein kleines Nickerchen machen und dann war es stockdunkel als ich aufgewacht bin. Beruhige dich erst einmal ist ja nichts weiter passiert, sagte Andy. Oggy schüttelte den Kopf und sagte, Herr Richie ihnen als großen Künstler dürfte so etwas aber nicht passieren, ich bin total entsetzt, das hätte ich ihnen nicht zugetraut. Sei endlich still bellte Rex, hat jemand Ronaldo gesehen? Stille. Meine Güte sagte Andy und stürzte zur Tür. Er holte den Weihnachtsbaum herein. Alle starrten auf den Baum. Donny rief, Ronaldo! Nichts. Oggy maunzte plötzlich entsetzlich, da, da oben und zeigte mit der Pfote zu einer Kugel. Zwischen Kugel und Glöckchen saß Ronaldo und rührte sich nicht. Der ist tot, flüsterte Richie. Andy nahm Ronaldo in seine Hände. Er ist ganz kalt sagte Andy. Donny holte einen Haarföhn und mit der warmen Luft bearbeitete er Ronaldo solange bis er endlich seine Augen aufschlug. Er schaute in die Runde und sah überall entsetzte Gesichter. Ich denke es ist bald Weihnachten und ihr seht aus wie Trauerklöße, krächzte Ronaldo. Er schüttelte sein Gefieder und rief, ich habe Hunger vielleicht gibt es bald mal was zu essen. Sie ungehobelter Klotz, schimpfte Oggy, mit so etwas Undankbarem gebe ich mich nicht mehr ab. Das habe ich nicht nötig, maunzte er und sprang auf sein Plüschsofa. Am nächsten Tag war endlich Heiligabend und vor der Tür lag dicker Schnee. War das eine Freude in der WG. Sie beschlossen einen Schneemann zu bauen. Er war prächtig anzuschauen, sehr dick und groß. Vor Freude veranstalteten sie eine Schneeballschlacht. Plötzlich rief Oggy, wo ist die Nase von unserem Schneemann, die Nase fehlt. Richie, bellte Rex jetzt böse. Richie steckte gerade den Rest von der Mohrrübe in den Mund und knabberte lächelnd weiter. Andy besorgte schnell eine neue Mohrrübe und alle waren
zufrieden. Danach fuhren sie mit ihren Schlitten und tobten noch etwas im Schnee. Endlich rief Andy zur Bescherung. Es wurde ein gemütlicher Abend. Sie sangen Weihnachtslieder und hörten dem Glocken Geläute zu. Die Fische hatten ihren Wassersalto gelernt und führten ihn vor. Sogar die Hühner hatten einen kleinen Weihnachtsbaum und frischen Salat. Jakob hatte extra seinen neuen Frack angezogen. Er sieht zum anbeißen aus meinte Adele und zwinkerte ihm ständig zu. Walter und Stinkie saßen gemütlich im Stall und plauderten über die gute alte Zeit. Als alle im Bett lagen flüsterte Donny, ich bin froh so eine Familie wie euch gefunden zu haben, ich möchte immer bei euch bleiben. Er streckte sich wohlig in seinem neuen Katzenkorb aus und schlief ein.

Karin Lehmann

Bürgerreporter:in:

Karin Wagner-Lehmann aus Nachterstedt

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