Talsperren, Hexen und eine schwankende Hängebrücke.

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Samstagswandergruppe vom Kneippverein Barsinghausen auf dem Hexenstieg und zweitlängster Hängebrücke der Welt unterwegs.

Das Wanderwetter hätte nicht besser sein können: angenehme Temperatur und dazu ein strahlend blauer Himmel, bei sehr mäßigem Wind. Es war also wieder einmal Kneipp-Wanderwetter. Ideal also die Wanderung, um die Wendefurther Talsperre mit abschließender Überquerung der Talsperre auf der Hängebrücke anzugehen.

Über den Staudamm der Wendefurther Talsperre, der zwischen 1957 und 1964 errichtet wurde und als Hochwasserschutz dient, wurde der Einstieg zum Hexenstieg erreicht. Dieser führt auf 95 km von Osterode über den Brocken nach Thale, doch die Teilnehmer sind die sehr gut, mit einer stilisierten grünen Hexe ausgeschilderten Route, nur bis zur kleinen Ortschaft Neuwerk gegangen.

Den Beinamen Stieg hat diese Wanderstrecke zu recht; führt sie doch nicht nur auf ebenen Wanderwegen, sondern oft gibt es nur einen schmalen Pfad an einer Hanglage mit mehreren steilen und felsigen Abschnitten, die von den Wanderern doch einiges an Trittsicherheit und Kletterfreudigkeit abverlangte. Aber diese Wanderer sind geübt auf solchen Wegen zu gehen und so gab es auf der gesamte Strecke auch keine „Ausfälle“. Eine üppige Vegatation säumte den Pfad. So konnte sogar das Gefleckte Knabenkraut als heimische Orchideenart ausgemacht werden. Nach einer Rast an der Kuhberghütte ging es weiter in Richtung Neuwerk und es wurde nach einem schwierigen An- und Abstieg, bei dem sogar Blindschleichen den Weg kreuzten, das Tal der Bode erreicht. An dem Ufer der Bode standen große Flächen mit dem Zahnwurz in Blüte, die wiederum von Bereichen mit Sternmiere und Wiesenschaumkraut unterbrochen wurde.

Der Weg durch die 600 Jahre alte Ortschaft Neuwerk war gesäumt von Hexen, die vermutlich noch von der Walpurgisnacht hier stehen und ihren heimischen Flug auf dem Besen verpasst haben . Nett anzusehen in dem sehr verschlafenen Ort, wir haben aber keinen Einwohner angetroffen. Neuwerk erhielt seinen Namen durch die Gründung eines „Neuen Werkes“ zur Verhüttung von Eisenerz. So zeugen noch heute Schieferbrüche von der einstigen für die Region so wichtigen Bergbauarbeit. Aufgefallen ist den Wanderern auch das Schulgebäude mit den zwiebelähnlichen Türmchen

Jetzt stand der Wandergruppe noch einmal ein steiler Anstieg zum Harmsberg an. Wobei unterwegs die Wanderer ihre Trinkflaschen mit gesundem Wasser aus dem Gesundheitsbrunnen, einer Quellen, eingefasst in einem kleinem Bauwerk , auffüllen konnten. Diese Quelle diente früher den Bewohner in der Umgebung zu Heilzwecken, da man einen geringen Radongehalt im Wasser feststellte, der heute jedoch nicht mehr nachgewiesen werden kann.

Auf breitem Forstweg und nach Überqueren der Landesstrasse L96 führte der Weg direkt zu dem Parkplatz an dem Einstieg zur Hängebrücke neben dem Staudamm der Rappbodetalsperre. Das 120 Tonnen schwere Bauwerk überspannt das Rappbodetal, hängt an vier 65 mm starken Stahlseilen und ist 458 m lang. In kleinen Gruppen wurde diese dann, oft beidseitig an dem Geländer entlanghangelnd, begangen. Andere wiederum bewältigten die Begehung sehr seemännisch breitbeinig, den Blick aber geradeaus gerichtet, in der Hoffnung, endlich das andere Ufer zu erreichen. Es war schon ein Erlebnis und es gab Bereiche, die ohne weiteres einen Vergleich auf einem Segelboot bei einem Kreuzkurs und ordentlicher Windstärke, standhalten könnte.

Der Rest ist schnell erzählt. Nach einer Einkehr in einem Restaurant mit mittelmäßiger und überteuerter Küche, wurde die Wandergruppe sicher mit dem Bus zurück nach Barsinghausen gebracht. Hierfür sei Dank gesagt an die Firma Kühn in Nienstedt.

Text: Karl-Heinz Pfennig
Bilder: U.Hormann (21), G.Höppner (1), M.Möbius (4), Grete Will (1), KH.Pfennig (12)

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Pfennig aus Barsinghausen

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