Geschichtliche Spurensuche im Nationalpark Kellerwald-Edersee - Unterwegs auf dem Quernstweg und der Dreiherrenstein-Route

Einer der zahlreichen Grenzsteine auf der Wanderung
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  • Einer der zahlreichen Grenzsteine auf der Wanderung
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Im Bad Wildunger Stadtteil Frebershausen -kurz vor Frankenau- startete meine Wanderung, auf die ich durch eine kleine Broschüre aufmerksam wurde. Die Gegend wird auch gerne als das Tor zum Nationalpark Kellerwald-Edersee bezeichnet und nach dem ich "das Tor" passiert hatte, begab ich mich auf eine Reise entlang jahrhundertealter Grenzen, auf der mir immer wieder historische und großteils bemooste Grenzsteine begegneten.

Seit 2011 sind die "Alten Buchenwälder Deutschlands" in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes eingeschrieben. Dazu zählen auch die Buchenwälder im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Ziel des Nationalparks ist es, den Wald weitestgehend sich selbst zu überlassen und zu seiner ursprünglichen Wildnis zurückzufinden. Ausnahmen bilden dabei zum Beispiel Magerwiesenflächen am Quernstweg, die von Ziegen und Schafen beweidet werden.

Auf urigen Pfaden, zumeist durch Buchenwälder, begegneten mir -wie eingangs erwähnt- immer wieder alte Grenzsteine. Den markantesten bildete dabei der sogenannte Dreiherrenstein.
Diese Dreiherrensteine, die noch bundesweit zu finden sind, stehen dabei immer an Orten, die die Schnittstelle von drei Herrschaften oder alter Grenzverläufe bilden.
Der hiesige Stein ist die Schnittstelle für das frühere Großherzogtum Hessen-Darmstadt, des Kurfürstentums Hessen-Kassel und des Fürstentums Waldeck und dürfte mit der Jahreszahl 1590 noch aus der Zeit der ersten Grenzabsteinung stammen.

Wenig später erreichte ich auf einer Anhöhe eine Waldlichtung mit herrlichem Ausblick auf das Sauerland mit dem Kahlen Asten und Willingen. An dieser Stelle steht auch die sogenannte Quernstkapelle, ein Neubau aus dem Jahre 2006. Auf dem 545 m hohen Quernst, eine der höchsten Erhebungen im Nationalpark, hatte bis ins 16. Jahrhundert die Quernstkirche gestanden. Sie diente bis ins 16. Jahrhundert als Wallfahrtskirche und wurde im Zuge der Reformationen wohl um 1527 aufgegeben. Heute zeugen nur noch Ruinen von diesem historischen Bau.

Durch das Naturschutzgebiet "Ruhlauber" mit seinem imposanten Buchenwald und vorbei an einer alten Wolfskaule (Wolfsgrube) aus dem 18. Jahrhundert führte mich der Weg nach über 8 km wieder talabwärts nach Frebershausen. Es ist schön zu wissen, dass sich solch ein Weltnaturerbe unmittelbar vor unserer Haustür befindet.

Bürgerreporter:in:

Berti Bonacker aus Kirchhain

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