Rekord: 2012 ertranken nur 383 Menschen

Rekord: 2012 ertranken nur 383 Menschen | Foto: dlrg.de
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Pressemitteilung des DLRG-Bundesverbandes

In Deutschland sind im vergangenen Jahr 383 Menschen ertrunken. Damit sank die Zahl der Opfer erstmalig unter die Marke von 400. Seit dem Jahr 2006, dem letzten mit einem durchgehend warmen Sommer, nahmen die Todesfälle durch Ertrinken kontinuierlich ab. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) jetzt im Rahmen einer Pressekonferenz in Hannover bekannt. „Es ist eine sehr erfreuliche Entwicklung im Jahr unseres 100. Geburtstages die niedrigste Zahl von Ertrunkenen vorstellen zu können, die es in Deutschland jemals gegeben hat. Das Ergebnis zeigt mir, dass die ehrenamtliche Arbeit vieler Generationen von Erfolg gekrönt ist. Seit dem Gründungsjahr 1913 ist die Zahl der Todesfälle im Wasser von 5.000 auf 383 um 92% gesunken“, zog DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens Bilanz über 100 Jahre Wasserrettung sowie Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung.

Gegenüber dem Jahr 2011 ging die Zahl der Ertrunkenen um 27 (6,6%) zurück. Obwohl beide Sommer überwiegend kühl und regnerisch waren, verloren in den Sommermonaten 2012 180 Männer, Frauen und Kinder im „nassen Element“ ihr Leben, 40 mehr als im Jahr zuvor.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren lösten Seen und Teiche fließende Gewässer als Gefahrenpunkte Nummer eins ab. 144 Menschen verloren in stehenden Gewässern ihr Leben, 142 in Flüssen. In Kanälen ertranken 22 Personen. In Schwimmbädern ertranken im vergangenen Jahr elf Menschen, in privaten Gartenteichen und Swimmingpools nur vier.

81% aller Todesfälle ereigneten sich in Binnengewässern. „Die Verteilung der Unglücksstellen ist großflächig, besondere Schwerpunkte an denen sich Ertrinkungsfälle häufen, sind nicht feststellbar“, analysiert der DLRG-Präsident die Gesamtsituation. Die DLRG könne aber mit Gefahrenexpertisen und der Aufsicht durch Rettungsschwimmer Gefahrenstellen erfolgreich entschärfen, wie das Beispiel des zentralen Wasserrettungsdienstes an den Küsten von Nord- und Ostsee zeige. „In zusätzlichen Schritten müssen weitere vielbesuchte Badestellen an Binnengewässern abgesichert werden“, so Dr. Wilkens weiter.

In der Statistik Ertrinken nach Alter verfestigt sind die Entwicklung der letzten zehn Jahre. 52% der Ertrunkenen waren jenseits der 50. Wie im vergangenen Jahr verloren 36 Männer und Frauen der Altersklasse 71 bis 75-Jahre im nassen Element ihr Leben gefolgt von den 46 bis 50-Jährigen (35). Weiter entspannt hat sich die Situation bei den Kindern und Jugendlichen bis zum 15. Lebensjahr. Lediglich 18 Mädchen und Jungen ertranken im vergangenen Jahr, das ist die niedrigste Zahl seit Beginn der Erhebungen der DLRG. Im Jahr 2000 starben noch 93 in jungen Jahren. Die DLRG führt diese positive Entwicklung auf eine konsequente frühzeitige Aufklärung bereits im Vorschulalter zurück, die die DLRG gemeinsam mit ihrem Wirtschaftspartner Beiersdorf in Kindergärten anbietet und durch das Programm „Schwimmen lernen mit NIVEA“ ergänzt hat.

75 Menschen ertranken im vergangenen Jahr in bayerischen Gewässern. Damit führt Bayern die Negativliste nach Bundesländern wieder an. Mit deutlichen Abständen folgen Niedersachsen (49), Nordrhein-Westfalen (47) und Baden Württemberg (40). Auf den Rängen fünf bis sieben rangieren drei östliche Bundesländer, Mecklenburg-Vorpommern (30), Sachsen (26) und Brandenburg mit 25 Opfern. Die wenigsten Todesfälle durch Ertrinken ereigneten sich in Bremen und dem Saarland mit je zwei und Thüringen mit drei Opfern. Im Ost-West-Vergleich stieg der Anteil der Opfer in den neuen Bundesländern von 23 auf 26%. 100 Menschen verloren in den Gewässern zwischen Elbe und Oder 2012 ihr Leben.

Detailinformationen finden Sie hier.

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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