750. Newsletter Südharzstrecke - Thüringer Regierung hält jährlich 20 Mio. EUR ÖPNV Fördergelder des Bundes zurück - Geisterzug Stopps würden ca. 15.000 € jährlich kosten

Nahverkehrszug auf der Südharzstrecke
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Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

1. Nordhausen / Erfurt: Thüringer Regierung hält jährlich 20 Mio. EUR ÖPNV Fördergelder des Bundes zurück - Geisterzug Stopps würden ca. 15.000 € jährlich kosten

(Stand: 09.11.2019)
Aus aktuellem Anlass (Beschluss der Bundesregierung) und nach weiteren Recherchen unserer Initiative unterstreichen wir die Position, dass das Wirtschaftsministerium in Erfurt bzw. die zuständige Abteilung im Landesamt für Straßenbau falsche Angaben zum Geisterzug macht:
1. Von den Thüringen vom Bund zugewiesenen Regionalisierungsmitteln werden 2019 20 Millionen Euro nicht ausgegeben, sondern "für schlechte Zeiten" angespart. Das widerspricht dem Sinn der Mittel, die für die Bestellung von Nahverkehrsleistungen vorgesehen sind und nicht als heimliche Sparkasse der Landesregierung. Als Grund wird genannt, dass die Mittel für Thüringen aufgrund sinkender Einwohnerzahlen wegen des zwischen den Ländern und dem Bund eingeführten "Kieler Schlüssels" irgendwann zurückgehen würden und man dann Reserven bräuchte. Das aber ist Unsinn, da die neuen Bundesländer hierfür mit einem extra Ausgleichsfaktor bedacht worden sind, um eben dies zu verhindern. Im Übrigen würde die Beanspruchung von 15.000 Euro des Geisterzuges bei "angesparten" 20.000.000 Euro wohl nichts ausmachen.

2. Thüringen erhält von den Verkehrsunternehmen wegen Schlechtleistungen (Zugausfällen, Verspätungen) in diesem Jahr rund 4 Millionen Euro zurück.

3. Es stehen mithin 2019 24 Millionen Euro mehr zur Verfügung als tatsächlich ausgegeben. Und dann sind rund 15.000 Euro für einen schon rollenden Zug nicht da? Das ist schon bedenklich.

4. Diese Woche hat die Bundesregierung beschlossen, eben diese Regionalisierungsmittel ganz massiv aufzustocken, und zwar um mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr mit 2020 bis 2023. Diese Zusatzmittel werden wie die schon beschlossenen Mittel ebenfalls "dynamisiert", d.h. um 1,8 % pro Jahr aufgestockt. Es stehen mithin auch Thüringen in den kommenden Jahren deutlich mehr Gelder für die Bestellung von Zug- und (eher ausnahmsweise, aber statthaft) Busleistungen zur Verfügung.
Die Frage der Bestellung von 15 Zugkilometern und 5 Halten pro Tag in Nordthüringen ist also - jetzt erst recht! - keine Frage des Nicht-Könnens, sondern ganz eindeutig eine Frage des Nicht-Wollens!
Das Prinzip der Schaffung gleicher Lebensverhältnisse in allen Landesteilen wird mit Füßen getreten.
Auf vielfachen Wunsch veröffentlichen wir den Fahrplan mit "Geisterzug":

Michael Reinboth / Burkhard Breme

2. Harz: Erscheinungsdatum des neuen Harz-Kursbuchs mit leichter Verzögerung - Entscheidungen zu Verkehrsverträgen und Fahrplänen stehen noch aus (Stand:

09.11.2019)
Unsere Initiative arbeitet derzeit intensiv an einer Neuauflage des "Harz-Kursbuchs" für das Jahr 2020. Es wird allerdings nicht pünktlich zum Fahrplanwechsel am 15.12. erscheinen, sondern ein paar Tage später. Die Gründe hierfür sind:

1. Die Entscheidung über den künftigen Betreiber der Buslinien im Nordharz rund um Goslar soll erst Ende November fallen. Dies könnte auch mehr oder weniger starke Auswirkungen auf die Fahrpläne haben. Bekanntlich hat ja der "HarzBus" nach dem plötzlichen Rückzug von RBB die Linien übernommen und macht seine Sache, bedenkt man die Startbedingungen, sehr ordentlich. Jedoch war die Vergabe erst einmal auf 6 Monate beschränkt. Die sind längst um, "HarzBus" fährt immer noch (und immer noch mit guten Fahrplänen), aber man muss abwarten.

2. Im Landkreis Harz wogen die Debatten über die HVB auch noch hin und her. Auch dies könnte Auswirkungen auf die Fahrpläne haben.

3. Eine Entscheidung über die Einführung von HATIX im Westharz steht auch noch aus. An sich soll es am 1.1.2020 losgehen, aber noch ist nichts unterschrieben. Auch hier müssen wir ganz einfach abwarten, denn die Info über die kostenlose Mitnahme auf Gästekarte wollen wir schon noch einarbeiten.
Ansonsten wird das Kursbuch dicker, um ca. 40 Seiten, da wir einen Fernverkehrsteil erarbeitet haben und einige Tabellen erfreulicherweise aufgrund der Ausweitung der Fahrpläne mehr Platz brauchen. Ein klein wenig mehr bilden wir auch bei den Bahntabellen in Sachsen-Anhalt ab, da das dortige Kursbuch leider nicht mehr herausgegeben wird. Wer analog unterwegs ist, guckt in die Röhre - oder er besorgt sich unser Kursbuch.
Sie können sich also auf das neue Kursbuch freuen. Der Preis bleibt weiterhin bei 4,00 €.

Michael Reinboth

Viele Grüße

Burkhard Breme

Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" 
37431 Bad Lauterberg

E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de

Nahverkehrszug auf der Südharzstrecke
Auf vielfachen Wunsch veröffentlichen wir den Fahrplan mit "Geisterzug": | Foto: Kursbuch der Deutschen Bahn - Höchste Eisenbahn
Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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