Letzte Chance für eine wirkliche Grundschule der Zukunft

Motto der Grundschule
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Leider wird seitens der großen Gruppe und der Verwaltung noch immer versucht, ein tadelloses Bild über das Schulschließungsverfahren für Bartolfelde und Barbis in der Öffentlichkeit darzustellen. Doch das bisherige Gerichtsurteil beinhaltet ohne Zweifel all die bereits im Vorfeld geäußerten Bedenken und erwähnt diese durchaus auch als Ungereimtheiten, so berichtete der Rechtsanwalt auf der letzten Sitzung der IG-Schule. Der, für die Stadtverwaltung von Bad Lauterberg glückliche Umstand, dass eine Abbildung aus der Bürgerinformationsveranstaltung einmal ein Jahreszahlenstrahl über 2024 hinaus zeigte, rettete die Stadt zunächst in dem Verfahren um eine „Einstweilige Verfügung“. Aber das Verfahren wird weitergeführt. Bei so vielen Ungereimtheiten und einem Beschluss, der so sehr auf der Kippe stand, wollen die Kläger aus Barbis und Bartolfelde umfassende Klarheit haben, führte der Rechtsanwalt weiter aus.

Die Initiativgemeinschaft Schule ist der Meinung, dass die Zeit jetzt fast abgelaufen ist und möchte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass diesem Monat die allerletzte Chance besteht, um noch sinnvoll eine wirkliche "Schullandschaft mit Zukunft" hier in Bad Lauterberg zu gestalten.

Falsche Prognose

Allein aufgrund der sich als falsch herausgestellten Prognose unseres Bürgermeisters, dass wir in naher Zukunft nur noch zweizügig sein werden, müsste nach Ansicht der IG Schule eine neuerliche Betrachtung und Bewertung der gegebenen Situation erfolgen.
Einem Bericht des Landkreises über die Geburtenzahlen 2015 war zu entnehmen, dass es statt sinkender Kinderzahlen erfreulicher Weise stark steigende Kinderzahlen in den letzten zwei Jahren gab. Dazu kommen noch Flüchtlingskinder, welche nicht nur die Anzahl der Kinder, sondern auch die schulischen Rahmenbedingungen weiter verändern. Integration und Inklusion gepaart mit Sprachproblematiken im Unterricht ist schon jetzt eine besondere Herausforderung. In Bad Lauterberg kommt aber mit Beginn des neuen Schuljahres noch hinzu, dass alle Kinder aus Barbis aufgenommen und eine neue Schulform umgesetzt werden muss. Dass zu alle dem das 110 Jahre alte Schulgebäude leider keine optimalen und modernen Lernbedingungen bietet und durch einen angebauten Verwaltungsbereich auch nicht besser sein wird, macht die Sache keinesfalls einfacher.
Es zeigt nur weiter auf, mit welcher Unvernunft und mit welch hohen Kosten letztlich sogar noch zu Lasten unserer Kinder die große Gruppe aus SPD und CDU hier ihre starre Haltung durchziehen.
Denn Fakt ist, dass wir in Bad Lauterberg schon sehr bald Jahrgänge haben werden, die nicht zwei- sondern vierzügig sein werden und damit auch längst nicht mehr in die gestellte Prognose passen. Wir sind nicht der Meinung der SPD, dass eine kleinere, aber dafür neue Turnhalle schon eine Schule der Zukunft schafft. Die neue Halle und der Verwaltungsanbau helfen bestenfalls dabei, den Eltern etwas "modern"vorzugaukeln. Mehr aber bringt beides nicht hervor!

Sturheit überwinden

Alles umkehren lässt sich wohl nicht mehr, doch sehen wir es als eine Pflicht des Rates an, sich den veränderten Gegebenheiten endlich zu stellen und unseren Kinder die bestmöglichen Startbedingungen für die weiterführenden Schulen zu ermöglichen.
Für ihren Start in eine gute Zukunft sollten wir alle unsere Sturheit überwinden und die letzte Chance nutzen.
Das der städtische Kindergarten nach Barbis umziehen soll, um dort völlig überdimensioniert und mit über 560.000 Euro weiteren Kosten den Leerstand eines Grundschulgebäudes zu vermeiden, ist vor dem Hintergrund der damaligen Begründung, die Schule müsse aus Kostengründen geschlossen werden, den meisten Bürgern ohnehin nie verständlich geworden.

Schule und Kindergarten unter einem Dach

Aber warum nicht Schule und Kindergarten unter einem Dach? Eine vorübergehend weitergeführte einzügige Grundschule in Barbis würde die Situation in Bad Lauterberg erheblich entlasten, den Kindern und Eltern zumindest zeitweise noch kürzere Schulwege bescheren und einer Umorganisation der Schulform in Bad Lauterberg etwas mehr Zeit verschaffen. Barbis könnte einzügig und als Außenstelle von Bad Lauterberg noch solange weitergeführt werden, bis sich die Schülerzahlen tatsächlich entspannt haben und nicht nur über eine "merkwürdige" Prognose herbeigewünscht wurden.
Ein Betreuungsangebot gab es in Barbis auch und wir sind der Meinung, es könnte so auch noch einige Zeit vorgehalten werden.
Das Gebäude wäre mit Kindergarten und Grundschule gut ausgelastet.
Das dadurch einer Vergrößerungsmöglichkeit des städtischen KiGa Grenzen gesetzt wären, fänden wir eher gut. Mit seiner Äußerung, dass man in Barbis ideale Möglichkeiten zur Vergrößerung des städtischen KiGa hätte, damit hat der Bürgermeister die schon längst vorhandenen Sorgen um die kirchlichen Kindergärten nur noch verschärft und seine langfristige Planung durchblicken lassen.
Viele Eltern wundern sich ohnehin schon darüber, warum der Bürgermeister und die große Gruppe SPD / CDU erst feststellen, dass man nicht genug Kinder für zwei Schulstandorte mehr hat und dem widersprechend man sich eine Optionen für eine Vergrößerung des städtischen Kindergartens offen halten will. Denn irgendwie passen die Geschichten, die da immer wieder erzählt werden wohl doch nicht so ganz zusammen.

Letzter Appell an den Stadtrat

Deshalb unsere letzter Appell an den Rat der Stadt: Setzt euch zu dem Thema "Schullandschaft" in ganz Bad Lauterberg noch einmal an den Tisch und beratet objektiv und parteiübergreifend sachlich und zum Wohle unserer Kinder endlich einmal zusammen.

Sprecher der IG-Schule, Barbis

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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