Es ist heute die zweite Generation, die den Zirkus Lieberum führt. Die Eltern der Brüder Michael und Christian hatten ihn vor 25 Jahren gegründet. Der Vater war Hochseilartist, die Mutter stammte ebenfalls aus einer Zirkusfamilie. Michael Lieberum stand schon als Kind in der Manege, damals in einer Clownnummer. Den Spaß an der Clownerie hat er sich bewahrt, er ist aber auch als Artist zu sehen. "Jetzt sind meine Kinder schon soweit, haben erste ganz kleine Auftritte", erzählt er. Doch Stress machen wolle er seinen beiden Älteren, fünf und sechs Jahre alt, nicht. Sie hätten auch Hobbys, die nichts mit dem Zirkus zu tun haben.
Im Park des Altenheims war die Zirkusarena schnell aufgebaut. Michael und seine Frau Sandra zeigten Kunststücke auf dem „Hochseil“, das freilich hier aus Platzgründen nicht ganz so hoch hing. Kleinen und großen Zirkusfans hatten es besonders die Alpakas und eben „Godzilla“ angetan. Natürlich durfte auch ein Zauberer nicht fehlen. Und letztlich der Clown, der die Wäsche von Sandra in die Maschine steckte und offensichtlich das Koch-Programm wählte. Mit dem Ergebnis, das alles ein paar Nummern kleiner wieder herauskam … Eine Erfahrung, die wohl so ziemlich jeder schon mal gemacht hat. Michael aber hatte eine verblüffende Lösung, die allerdings ausdrücklich nicht zum Nachmachen geeignet ist. Er verschwand nämlich schuldbewusst selbst in der Maschine, um geschrumpft als kleiner Clown wieder rauszuklettern. Die Wäsche jedenfalls passte wieder. So einfach kann das sein.
Spaß und Unterhaltung waren also wieder einmal garantiert beim Auftritt vom Zirkus Lieberum im Haus Lukas. „Man fühlt sich wieder in die eigene Kindheit versetzt“, so Bewohnerin Ursula Thon. Und Erich Böttcher ergänzte: „Zirkus ist auch im Alter noch schön." Er war mit seiner Meinung nicht allein, wie der lebhafte Applaus nach Ende der Vorstellung verdeutlichte.