Winterspaziergang

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Ein Winterspaziergang in Bad Kösen ist nun wirklich nicht so etwas Besonderes. Doch, heute schon! Eine herrliche weiße Pracht lag auf dem “Staedtchen“ Bad Kösen und die schon wärmende Sonne durch Wolken blitzend den Schnee in schönste Zuckerbäckerei verzauberte.

Vorbei ging es an Sträuchern, Bäumen mit Plaketten, mit gelben, silbrigen und braunen Flechten. Bäume, deren Gabeln als Flaschenhalter dienen oder der Stamm von Buntspechtschnäpeln malträtiert wird.

So erfuhr ich von Google, warum Bäume nummeriert werden wie folgt: “Die erhöhten Ansprüche an die Verkehrssicherheit von Bäumen führen dazu, dass Bäume im Stadtbereich, aber auch entlang von öffentlichen Straßen vermehrt einer genauen Zustandskontrolle unterzogen werden. Da es ja nicht bei einer einmaligen Kontrolle bleibt, ist die Erstellung eines Baumkatasters, der auch eine Nummerierung zu besseren Wiederauffindung der beurteilten Bäume beinhaltet, essentiell. Aus Kostengründen geschieht die Nummerierung der Bäume meistens mit Nummernplättchen, die am Stamm in ca. 200 - 250 cm Höhe mittels Nagel befestigt werden“
Also, aufgepasst, nicht absägen!

Da, ziemlich an der Straße, leben die schwarzen Schafe mit den wunderschönen grünen Augen, da der Falkner, dessen Greifer regelmäßig über dem Galgenberg kreisen. Dort gibt es immer noch die bemalten Fensterläden, und einige Häuser tragen freundlich bunte Farben. Und hier und da waren die Gardinen zurückgezogen, sicher um die Sonne herein zu lassen.

Für die Zuckerbäckerei war es eindeutig zu früh, außerdem wartete ja daheim der Stachelbeerkuchen auf seinen Auftritt.
Also näherte ich mich gedanklich und auch reell dem Bergrat Johann Gottfried Borlach, der bereits 1730 im Garten des Gasthofs Mutiger Ritter eine erste Bohrung niederbrachte. Er wurde fündig und begann mit dem Aufbau der Saline in Kösen. Jedoch wurde die Salzgewinnung um 1857 unrentabel, da in Staßfurt Salz in einem Salzwerk günstiger gewonnen wurde.

In innigem Gedenken an den Schöpfungsakt hüpfen jährlich zum Brunnenfest einige schöne Bad Kösener Maiden in ein mit Solewasser(?) gefülltes Fass, und zwei verkleidete Herren erzählen den damaligen Hergang.

Nicht weit vom Borlachbrunnen – vor dem Friedhof – steht ein Gedenkstein zu Ehren des Herrn Borlach. In dem kleinen, aber sehr schön angelegten Park zeigen sich die ersten Frühlingsboten über tiefem nun schmelzendem Schnee. Am Gradierwerk wird auch ständig gewerkelt, neue Gestänge werden eingezogen und die Figuren auf der Spitze des Kunstgestänges bekommen sicher auch einen neuen Farbanstrich.

Wie schon so oft blieb ich wieder vor den Steinfiguren stehen, die besonders im Winter einen wunderbaren Ausblick auf das andere Saaleufer genießen.
Natürlich nutzten wir diesen Ausblick auch.

Und so ganz nebenbei ist da noch die nicht mehr vorhandene Buchenhalle zu erwähnen, die vor der Fertigstellung der Kirche für Gottesdienste genutzt wurde und der Beginn einer Freiluftbewegung im Zusammenhang mit dem Solebad war.

Bekannte Maler, wie A. Menzel, M. Liebermann und E. Munch, der auch ein Porträt von Fr. Nietzsche malte, erholten sich hier und hielten die sanfte, anmutige Landschaft in ihren Gemälden fest.

Ein gewisser Hugo Hagendorff aus Berlin erwähnte 1859 in „Ein Wegweiser für Badereisende“ das Soolbad Kösen nebst den Saalufern und den nächsten Städten …

Und wenn wieder einmal – aus welchen Gründen auch immer – des Damokles Schwert über BAD Kösen hängen sollte, keine Bange „Soolbad Kösen“ klingt perfekt

So und nun habt vielleicht auch ein bissel Spaß an meinen Bildern!

Bürgerreporter:in:

frau stock aus Bad Kösen

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