Eintauchen in eine Welt der Fantasie und Nostalgie – Das Kutschenmuseum in Hinterstein

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Was für manche schon ein jährlicher Besuch wert ist, dass ist für andere wiederum eine Entdeckung einer anderen Welt. Eine ganz andere Art Museum das hier in jahrelanger Kleinarbeit und mit sehr viel Liebe geschaffen wurde. Wer zum ersten Mal dort hin kommt, dem ergeht es wohl nicht anders als jenem der schon zum Dauerbesucher wurde. Wollte man dieses Gefühl in Worte fassen, so ist es nur sehr schwer.

Malerisch ist schon der Weg dort hin, rechts geht es in Bad Hindelang weg, durch eine von Bergen gezäunte, an der Ostrach entlang führende Straße, hin bis zum Ende des kleinen Oberallgäuer Dorfes Hinterstein. Ein Wegweisen zeigt „Kutschenmuseum – geöffnet“. Ein rund 10 Minuten dauernder Fußmarsch über die Ostrach, entlang an Viehweiden, erscheint dann ein scheunenartiges Gebäude. Ein Hinweisschild an der Eingangstür fordert auf nicht zu sprechen, alles einfach wirken zu lassen. Schon der Eintritt verschafft dem Besucher ein ganz ein anderes inneres Gefühl. Nostalgie? Fantasie? Märchenwelt? Plunder oder Kunst?

Als dieses Museum vor Jahrzehnten entstand wurde der Betreiber und Ersteller belächelt und als Geldverschwender bezeichnet. Man hatte ihm keinerlei Chance gegeben. Doch es sollte anders kommen, es sollte für Hinterstein die Attraktion werden, ein gesuchtes Idyll mit magnetischer Wirkung. Und es sollte die Gäste und Besucher in einen Bann ziehen der sie nicht mehr los lässt, immer wieder an diesen Ort der Kraft und Energie zurück kommt. Dabei lösen schon die Ausstellungsexponate Bewunderung aus. Doch dies macht dieses Museum noch nicht alleine aus. Es ist dieser mystische Klang der Background – Musik, im zusammenwirken der Energie in diesen Räumlichkeiten, die durch Teppichläufer belegte Schotter – und Pflasterwege verbunden sind und durch eine Welt der Nostalgie und Fantasie führen. Sind es zum einen die vielen Arten von Kutschen, die dort wieder zum Glanz kommen, aber noch mehr sind es die Szenen, die nachgestellt wurden. Es hat etwas Lebendiges an sich. Da sind ein Wolf oder ein Bär, welche einen anschauen, Rehe und Hirsche, Pfauen und Marder. Da ist Leben, dargestellt mit der Zeit entsprechenden bekleideten Puppen. Da ist Geschichte zum greifen und erleben nah.

Nach einem weiteren Ausbau dieses Museums entstand eine prachtvolle Grotte die zur Einkehr einlädt. Man befindet sich nicht nur in einem Museum zum Anschauen, man befindet sich in diese Zeit zurück gesetzt und fühlt sich als einer aus und in dieser Zeit. Und man braucht Zeit, um alles auf sich wirken zu lassen. Und wenn man dann irgendwann zum Ausgang kommt ist man davor erst mal gerne bereit einen Geldschein in die bereitstehende Opferbüchse zu geben damit dieses prachtvolle Kunstwerk Bestand hat und weiter ausgebaut werden kann. Denn alles wurde ohne fremde finanzielle Hilfe erstellt und der Eintritt ist frei. Betritt man dann wieder die freie Bergwelt und lässt die Tür hinter sich zu fallen, bedarf es immer noch an Ruhe und ein Insichgehen. Man nimmt auf einem der Bänke davor Platz, schließt die Augen und geht anschließend mit einem ganz einem anderen Gefühl von Energie und Kraft den Weg zurück als man ihn hier her gegangen ist. Doch letzten Endes muss es jeder selber sehen und erleben, denn diese Art der Gefühle weiter zu geben kann kein Dichter und kein Poet, schon weil es jeder auf seine eigene Weise empfinden kann und wird.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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