Schwalben im Oberharz

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Vögel/ Natur
„Schwalben willkommen“ ernst genommen!
NABU zeichnet Schwalbenfreunde aus und ruft weiter zur Meldung der gefiederten
Untermieter auf
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Goslar (nabu/kip) – Die Schwalben sind wieder in ihre Brutgebiete vor unserer Haustür zurückgekehrt.
„Ihr fröhliches Gezwitscher lässt gute Laune aufkommen – sie sind die Vorboten des Sommers!
Wenn sie hoch in das Himmelblau steigen, können wir uns auf gutes Wetter freuen“, erklärte der
Altenauer Daniel Dürholt vom NABU Goslar und rief dazu auf, den Mehl- und Rauchschwalben,
sowie den Mauerseglern tatkräftig ‚unter die Flügel zu greifen’. Dieser Aufruf war sehr
erfolgreich und fand in der Bevölkerung eine erfreuliche Resonanz. Daniel war in den letzten
Wochen unermüdlich unterwegs um alle „Meldungen“ abarbeiten zu können.
In St Andreasberg hat er gestern wieder einen Schwalbenfreund die Plakette überreicht und ihn
mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Peter Spei aus Sankt Andreasberg freut sich über die Mehlschwalben und Mauersegler, die an
seinem Haus in einer Höhe von ziemlich genau 605 m über dem Meeresspiegel nisten.
Um ihnen gute Brutmöglichkeiten zu bieten, hat er mehrere künstliche Schwalbennester sowie
einen Mauerseglerkasten an seinem Haus angebracht.
Für sein Engagement beim Schwalbenschutz hat ihm jetzt Daniel Dürholt vom NABU Goslar die
Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ des NABU Niedersachsen überreicht und ihm den Dank
der NABU-Kreisgruppe Goslar ausgesprochen.
Die Schwalben, die am Hause Spei leben, genießen dabei einen wunderbaren Ausblick über den
Ort und auf den Glockenturm, dem Wahrzeichen von Sankt Andreasberg. Wahrscheinlich ist
ihnen jedoch der proteinhaltige Insektenreichtum in den luftigen Höhen über dem Luftkurort
viel wichtiger, denn den brauchen sie, um ihren Nachwuchs zu versorgen.
Peter Spei hat sich eine pfiffige Ergänzung für die Schwalbennester ausgedacht und diese kleine
technische Änderung auch gleich in die Tat umgesetzt. An die Bretter, an denen die
Schwalbennester angebracht sind, hat er mittig abgewinkelte Blechschlaufen befestigt. Mit einer
einfachen Dachlatte kann er so die Nester aus der Aufhängung herausnehmen und auch wieder
einsetzen wenn die jährliche Reinigung ansteht, ohne auf eine Leiter steigen zu müssen. Eine
ausgefuchste Idee aus dem Harz, die zum Artenschutz wie zur Unfallverhütung gleichermaßen
beitragen kann. Chapeau, Herr Spei!
Jahrhunderte lang waren Schwalben in jedem Dorf, auf jedem Bauernhof und in jeder Stadt zu
Hause. Während sich Rauchschwalben auf Balken und Mauervorsprüngen in warmen Ställen
einnisten, bauen Mehlschwalben ihr kunstvolles Nest meist außen, an rauen Hauswänden, hoch
unterm Dachvorsprung. Der Mauersegler lässt sich lediglich zur Brutzeit im Nest nieder, den
Großteil seines Lebens verbringt er in der Luft. „Schwalben ernähren sich vor allem von Fliegen,
Mücken und Schnaken. So vertilgt eine Familie während der Jungenaufzucht zahllose Insekten”,
erklärt Daniel Dürholt. Kein Wunder, dass die fleißigen Untermieterinnen von jeher als
Glücksbringer betrachtet wurden.
Daniel Dürholt rief alle Menschen im Landkreis Goslar und Umgebung dazu auf, Standorte von
Nestern und Kolonien von Mehl- und Rauchschwalben, sowie von Mauerseglern, an ihn
weiterzugeben. Auf diese Art und Weise will der NABU Goslar einen besseren Überblick über die
Situation der Akrobaten der Lüfte erhalten. Viele, viele Menschen machten mit und melden Ihre
Untermieter!
„Schwalbenfreundliches Haus“ - Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren
Häusern dulden, wurden vom NABU mit einer Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“
ausgezeichnet. Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" hofft der NABU dazu beizutragen,
die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie
bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Bewerben können sich weiterhin
Hausbesitzer, die das Brutgeschehen der wendigen Flugkünstler und Sommerboten dulden und
fördern. Ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Hotel, Bauernhof oder
Fabrikgebäude handelt. Helfen wir ihnen, damit sie gesund und gestärkt in ihre Winterquartiere
fliegen können und im nächsten Frühjahr wieder zu uns kommen.
Alles rund um das Thema Schwalben sowie Anträge auf Auszeichnung als ‚Schwalbenfreundliches
Die Intensivierung der Landwirtschaft, verstärkte Hygieneanforderungen sowie die starke
Versiegelung der Landschaft machen den Vögeln zu schaffen. Der Rauchschwalbe, die ihr Nest im
Innern von Gebäuden baut, fehlt es zunehmend an offenen Ställen, Schuppen, Toreinfahrten und
Hausfluren. An modernen, glatten Häuserfassaden kann die Mehlschwalbe ihr Nest nicht
anheften. Lehm, das Baumaterial für die Nester, wird knapp, denn auf asphaltierten und
betonierten Wegen, Plätzen und Höfen gibt es keine schlammigen Pfützen mehr. Dem
Mauersegler gehen durch Gebäudesanierungen die Brutplätze aus. Der NABU Goslar bittet
deshalb die Bevölkerung darum, Rücksicht auf am Haus brütende Vögel zu nehmen.
Für Rückfragen:
Naturschutzbund Deutschland (NABU), Kreisgruppe Goslar e. V.
Daniel Dürholt, Tel.: 0170.466 99 47
Auf dem Glockenberg 30; D2-5-6, 38707 Altenau oder
NABU Kreisgruppe Goslar e. V. Tel.: 05321 469 36 82
www.nabu-goslar.de Mail: info@nabu-goslar.de

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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