Urlaub an der Ostsee
Der Schwan von Bad Doberan

Der Schwan von Bad Doberan vor dem Münster (Foto: Katja Woidtke)
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Um die Gründung Bad Doberans rankt sich eine kleine Legende, in der ein Schwan eine große Rolle spielt.

Ursprünglich war das Kloster Doberan 1171 in Althof gegründet worden - dort wurde es aber bereits sieben Jahre später bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört. 1186 ging Fürst Heinrich Borwin I. in dieser Gegend auf die Jagd und versprach, an der Stelle ein Kloster zu gründen, an der er einen Hirsch erlegen würde. In sumpfigen Gelände war ihm schließlich das Jagdglück hold, und dem Fürsten kamen Zweifel wegen des eher ungünstigen Baugrundes. Da flog ein Schwan auf und rief "dobre, dobre", was in der slawischen sprache "gut, gut" bedeutete. Somit war klar, dass an dieser Stelle das Kloster entstehen soll. Im Wappen der Stadt sind heute noch Hirsch, Schwan und Bischofsstab zu sehen, die an diese Legende erinnern.

Wer heute nach Bad Doberan kommt und durch die historische Klostermauer tritt, wird neben dem beeindruckenden Münster, einem wahren Meisterwerk der Backsteingotik, noch weitere steinerne Zeugen aus der Zeit der Zisterzienser finden. Das Münster selbst war zur Zeit des Klosters bis zu seiner Auflösung in der Mitte des 16. Jahrhunderts Klosterkirche. Das Beinhaus hinter dem Münster stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Hier befand sich einst der Mönchsfriedhof. Wurden bei neuen Bestattungen Gebeine gefunden, verwahrte man sie anschließend unterhalb des Beinhauses. Dieses Gebäude ist im norddeutschen Raum übrigens eine große Besonderheit. Nur in Paderborn steht ein weiteres Beinhaus. Der achtseitige Backsteinbau war während unseres Besuches geöffnet und wir konnten das unter Denkmalschutz stehende und mit glasierten und unglasierten Steinen kunstvoll verzierte Gebäude auch von innen bewundern. Wandmalereien zeigen hier die klugen und die törichten Jungfrauen. 

Ende des 13. Jahrhunderts wurde das Münster in Bad Doberan erbaut. Neben dem Hochaltar (ältester Flügelaltar Deutschlands) und dem Kelchschrank aus dem Mittelalter beeindrucken uns vor allem das Gestühl der Priestermönche und das prächtige Grabmonument Herzog Adolf Friedrichs und seiner ersten Frau Anna Maria von Ostfriesland im barocken Stil.

Wenn ihr nach Bad Doberan kommt, solltet ihr aber nicht nur das Münster besichtigen, sondern auch über das ehemalige Klostergelände selbst schlendern. Schon die aus dem Ende des 13. Jahrhunderts stammende und rund 1,4 Kilometer lange Klostermauer ist sehenswert. Die Ruinen der alten Wirtschaftsgebäude haben ebenfalls einen ganz besonderen Charme, und mit etwas Phantasie könnt ihr euch in die Zeit der Möche in Bad Doberan versetzen. Wer beim Bummel rund um das Münster ganz genau lauscht, hört vielleicht sogar das "dobre, dobre" eines Schwans...

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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