Die Schlacht um Landau im Jahr 1632

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Hier die geschichtlichen Hintergründe, nachgezeichnet von Mitliedern der Gilde für die Festzeitung:

Seit Martin Luther seine Thesen wider den Ablasshandel zu Wittenberg veröffentlicht hatte, war der christliche Glaube im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gespalten. Am 23. Mai 1618 brach der 30-jährige Krieg aus und bis 1627 sah es nach einem Sieg für die Katholische Liga aus.

Kaiser Maximilian I. fegte mit seinem Feldherrn Albrecht von Wallenstein die protestantischen Heerführer von den Schlachtfeldern – bis zum Lübecker Frieden von 1629.

Der schwedische
König greift ein

Der aber sollte nicht lange halten: Gustav Adolf II., König von Schweden, landete in Pommern, vereinigte sein Heer mit den Sachsen, schlug in der Folgezeit mehrmals die kaiserlich-katholische Armee und nahm Städte und Ländereien wieder für die protestantische Seite in Besitz.

Sein Siegeszug währte bis zum 6. November 1632, als sich die Truppen bei Leipzig gegenüber standen. Die Schlacht kostete den König von Schweden das Leben – ebenso wie seinen Gegner, Gottfried Heinrich zu Pappenheim. Wallenstein hatte seinen größten Widersacher vernichtet und einen großen Heerführer und Mitstreiter verloren. In den Tagen nach dieser Schlacht verstreuten sich viele Truppenteile über die Lande.

Soweit die Geschichte. Was folgt, ist Sage: Auch vor den Toren Landaus erscheint ein größerer Trupp Soldaten, hungernd, durstig und müde, und fordert Kontributionen.

Bei der Verhandlung stellt sich allerdings schnell heraus, dass die Angreifer weder über ein Siegel verfügen, noch die nötige Schlagkraft besitzen, um die Bergstadt einzunehmen. Der Bürgermeister weist alle Forderungen ab. Die Bürger sind schon so sehr ausgepresst, dass es ihnen selbst an allem fehlt. Die Schweden allerdings wollen sich nicht so leicht abspeisen lassen, und so ist eine Konfrontation mit Waffengewalt nicht mehr abzuwenden…

Gebet und Segen
vor dem Angriff

Unterhalb des Schlosses am Weg zum Stadttor bringt sich der Feldkurat der Schweden in Stellung, spricht das Gebet und gibt den Segen für einen erfolgreichen Angriff.

Gleich darauf bricht Kanonendonner los und eröffnet das Gefecht. Dann treten aus dem wogenden Pulverdampf Reihen von Musketieren hervor und eröffnen das Feuer auf das Schloss und die Stadt.

Ihnen folgen Pikeniere, die nach der ersten Salve den Angriff auf das untere Stadttor nahe dem alten Grafenschloss anführen. Doch der Weg ist steil und mühsam, die Tore und Mauern stark. Die wehrhafte Landauer Bürgerschaft schlägt die erste Angriffswelle vehement zurück. In der Bürgerwehr, der Schützengilde von 1517, dienen einige waffenerprobte Hauptleute und Rottmeister, sowie etliche erfahrene Handwerker.

Die Defensive rekrutiert sich aus etwa 60 Bürgern der Stadt und der umliegenden Orte sowie aus einer Handvoll Soldaten, die in Landau Zuflucht gefunden haben. Weiterhin ist ein Fähnlein kaiserlicher Musketiere zum Schutz und als Besatzung in der Stadt stationiert.

Die schwedischen Angreifer sind vielleicht hundert Mann, die Hälfte Musketiere und ein Viertel mit Piken ausgestattet. Ihre Fahnen und die Musici sind von Hellebardieren flankiert. Die geringe Anzahl Pikeniere und Musketiere der Angreifer haben keine wirkliche Chance, die Stadt einzunehmen.

Kanonen, Pulver
und Kugeln

Sollten sie jedoch genügend Kanonen, Pulver und Kugeln mit sich führen, so kann sich das Blatt schnell wenden. Der zweite Angriff folgt nach kurzer Pause…
Ein gleichzeitig mit List und Tücke geführter Angriff einer Rotte Musketiere auf das obere Stadttor soll den Erfolg für die Angreifer bringen. Man hat auf beiden Seiten nicht mehr viel zu verlieren…

Verhandlungen und die Schlacht um Landau sind am Samstag, 27. Mai, ab 15 Uhr, Sonntag, 28. Mai, ab 14 Uhr und am Samstag, 3. Juni, ab 15 Uhr zu sehen.
Das Festprogramm gibt es unter www.schuetzenfest-landau.de.

myheimat-Team:

Christiane Deuse aus Bad Arolsen

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