Der Baum als Sinnbild der Liebe

Sowie ein Baum sein Leben als kleiner Sproß beginnt, so beginnt auch manche Liebe, die sich zaghaft ihren Weg ans Licht bahnt.

Oft wird dieser Sproß schon im Anfangsstadium niedergetrappelt oder er erstickt unter der Last der vielen widrigen Umstände, die ihm keine Chance geben.

Manche Liebe wächst schnell heran, wie eine Birke oder eine Fichte. Aber ihr Stamm ist so dünn, dass sie beim ersten Sturm umknickt, wenn sie sich nicht den Umständen anpassen kann oder sich zu wehren versteht.

Durch die Beschaffenheit des Bodens kann mancher Baum nur kleine Wurzeln entwickeln, sodass er nicht genug Halt findet. Der Regen schwemmt den Boden um die Wurzeln immer mehr fort. Dann bedarf es nur noch eines kleinen Windstoßes und der Baum fällt um und stirbt.
So kann auch eine Liebe, die noch keine starken Wurzeln gebildet hat, nicht lange überdauern.

Einer Liebe, die schon einige Zeit währt und plötzlich ins Wanken gerät, wurde jedoch schon meist lange Zeit vorher das Lebensnotwendige verwährt. So wie das Wasser, die Wurzeln eines Baumes unterspült, so untergräbt
Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit jede Liebe.
Genau wie ein Baum Licht und Wasser zum Leben braucht, bedarf auch die Liebe Nahrung und viel Pflege. Sie braucht Luft um frei atmen zu können, aber gleichzeitig sucht sie auch Nähe. Sie muss ständig genährt werden, aber nicht im Übermaß sonst erstickt sie daran. Die Liebe benötigt ein gewisses Maß an Feuer, aber mit einer gewissen Vorsicht, damit sie nicht verbrennt. So wie sie sich nach dem Feuer verzehrt, dürstet sie gleichzeitig nach Wasser, aber es sollte ein sachter, warmer Sommerregen sein. Eine Überschwemmung würde sie ertrinken lassen, genau wie einen Baum.

Nur mit der richtigen Mischung aus Zärtlichkeit und Leidenschaft, aus Geben und Nehmen, aus Gefühl und Rücksicht, aus Halten und Loslassen kann Liebe entstehen und die Zeit überdauern.
Und nur dann kann aus einem zarten Trieb, den die Liebe hervorgebracht hat, ein starker, kraftvoller Baum werden, der vielen Stürmen des Lebens standhalten kann.

Hat man dieser zarten Pflanze die richtige Pflege angedeihen lassen, wird eines Tages ein wunderschöner, großer Baum aus ihr geworden sein. Aber auch dann bedarf sie weiterer Pflege, sie muss mit viel Sanftmut umhegt werden. Denn auch ein starker, wiederstandsfähiger Baum braucht ständig neue Nahrung, Luft und Wasser, sonst stirbt er bald.

Aber auch einem solchen Baum drohen ständig Gefahren, sowie die Liebe nicht von der Härte des Lebens verschont bleibt. Beide können von Naturkatastrophen getroffen werden.
Immer wieder kann der Blitz einschlagen und plötzlich ist nichts mehr wie es vorher war.
Einen Baum kann ein solcher Blitzschlag in der Krone treffen, sodass ein Teil davon abbricht.
Eine schwere Verletzung, die ihm lange Zeit anzusehen sein wird.
Aber selbst wenn es nur ein kleiner Ast ist, wird er eine Wunde davontragen.
Jedoch wird ein zäher Baum an einer solchen Verletzungen nicht zugrunde gehen. Er wird heilen und an anderer Stelle erneut ausschlagen. Vielleicht wird dieser Baum sogar noch kräftigere Äste bilden und der Welt zeigen, dass ihm so schnell nichts anhaben kann.

Auch die Liebe kann viele Schicksalsschläge treffen und mancher kann so hart sein, dass sie sich niemehr davon erholt. Sie stirbt.
Wenn sie jedoch stark genug war und immer gepflegt wurde, wird sie überleben. Selbst wenn nur noch ein kleines Feuer der Liebe und Leidenschaft brennt, kann dies mit viel Geduld wieder entfacht werden. Es bedarf jedoch viel Verständnis und Rücksichtnahme, um sie zu retten. Aber auch wenn die Liebe eines Tages wieder neue Früchte trägt, werden Narben zurückbleiben. Sie kann aber auch aus solchen Schicksalsschlägen lernen, stärker und tiefer werden.

Aber weder bei einem Baum noch in der Liebe darf man etwas erzwingen. Nur mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl kann etwas wachsen und groß werden. Dies ist besonders wichtig wenn ein tiefer Einschnitt die Liebe erschüttert hat. Denn nur durch Achtsamkeit und Toleranz kann man erneut Vertrauen schaffen.
So wie ein Baum zugrunde geht, wenn man ihm zuviel Nahrung, Wasser und Sauerstoff gibt, so erstickt auch jede Liebe, die zu sehr umhegt und kontrolliert wird. Man darf keine Gefühle erzwingen, die die Liebe nicht von sich aus bereit ist zu geben, sonst stirbt sie.

Nur wer sich ständig um die Liebe bemüht, kann zuversichtlich sein, alles getan zu haben, damit sie die Stürme des Lebens und eisige Winter überstehen kann.
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Liebe ist eine lebenslange Aufgabe, an der man ständig arbeiten muss, damit sie nach jedem Winter neu erblüht und immer wieder süße Früchte trägt.

(Diana Bender)

Bürgerreporter:in:

Diana Bender aus Alsfeld

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