"Den Namen wieder ein Bild geben" - Besuch des Deutschen Soldatenfriedhof in Važec

Eingang zum Friedhof
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"Den Namen wieder ein Bild geben"
- Besuch des Deutschen Soldatenfriedhof in Važec

Das war 1945;
Mein Großvater Karl Luft aus Mengeringhausen musste wie so viele als Soldat in den 2. Weltkrieg ziehen. Er verstarb am 18.02.1945 an der Ostfrond getroffen durch einen 12er Granatvolltreffer laut Heimkehrererklärung eines seiner Kameraden.
Eine Grablage war nicht bekannt, somit war er für uns als Familie unbekannt im Osten gefallen, wie viele deutsche Soldaten.

Das war im März 2017;
Durch Kenntnisnahme das es in Berlin eine Dienstelle gibt, die zur Klärung zum Verbleib ehemaliger deutscher Wehrmachtsangehöriger zuständige ist, machte ich dort noch mal einen letzten Versuch den Verbleib des Vaters meiner Mutter zuklären. Ich stelle den entsprechenden Antrag und übermittelte die bei uns noch verbliebenen Unterlagen aus der damaligen Zeit.
Nach Eingangsbestätigung meines Antrages bekam ich die Auskunft das eine Bearbeitungszeit über einen Jahr, aufgrund der vielen Anfragen, möglich sei.
Umso erstaunter waren wir das wir nach nur 4 Wochen die positive Auskunft über den Verbleib bzw. die Grablage meines Großsvaters erhielten.
Man teilte uns mit das er auf einen in 1997 neu entstandenen Deutschen Soldatenfriedhof in Važec Slowakische Republik seine letzte Ruhe gefunden hat.

Nach Suchen des Ortes und Klärung der Anfahrt und der Unterkünfte während der Reise machte ich mich mit meiner Mutter auf den 1100km langen Weg in die Slowakische Republik nach Važec.
Der deutsche Soldatenfriedhof ist ausgeschildert und liegt außerhalb der Gemeinde Važec direkt an Straße Nr.18 (E50) -Verbindung Liptovsky Mikulas / Poprad - zwischen Važec und Tatranska Strba (Autobahnabfahrt Važec Richtung Poprad.
Bei Ankunft in Važec fanden wir einen sehr gepflegten Friedhof vor.
Er liegt frei eingefriedet, durch im Wechsel von Mauer und Holzzaun vor dem Gebirge der Hohen Tatra.
Am Eingang befindet sich zweisprachig der Zweck der Anlage im Eingangstor eingelassen. Wenn man durch das Eingangstor durchgeht erblickt man die vielen Granitgrabkreuze. Hier fanden über 8500 Gefallene ihre letzte Ruhe.
An jeden Kreuz wurden 8 Gefallene untergebracht, teilweise mit Namen, Geburtsdatum und Sterbedatum, aber auch viele nur als unbekannt.
Gefundene Gebeine die nicht durch Erkennungsmarken zugeordnet werden konnten wurden unter großen Metallpallten beigesetzt, die Namen kamen durch die Gefallenenlisten und wurden auf den Platten verewigt.
Aufgrund des Lageplanes am Eingang konnten wir den Block und die Grabstelle meines Großvater recht schnell finden.
Für uns war es ein sehr Emotionsvoller Augenblick nach 72 Jahren am Grab unseres Angehörigen zusehen. Ich selbst habe meinen Großvater persönlich nicht gekannt, aber meine Mutter hat noch sehr viel Kindheitserinnerungen an ihren Vater.
Wir stellten ein Foto von meinen Großvater mit ans Grabkreuz und konnten somit wie viele auf diesen Soldatenfriedhof "Den Namen wieder ein Bild geben".

Wir können nur Danksagen der Deutschen Dienstelle und der Deutschen Kriegsgräberfürsorge die sich viel Mühe geben, das Angehörige noch nach so langer Zeit Auskunft bekommen über den Verbleib von Gefallenen und auch sich für die Gräberplege einsetzen.
Mit diesen Bericht möchte auch jenen Hoffnung machen das es auch noch nach solanger Zeit Möglichkeit gibt positive Ergebnis zu erzielen.

Bürgerreporter:in:

Lars Jockel aus Bad Arolsen

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