Grenzsteine - Zeugnisse vergangener Herrschaftsbereiche

Grenzkarte des Ambtes Landau und des hessischen Ambtes Wolfhagen von 1781, mit freundlicher Genehmigung des hessischen Staatsarchivs in Marburg
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  • Grenzkarte des Ambtes Landau und des hessischen Ambtes Wolfhagen von 1781, mit freundlicher Genehmigung des hessischen Staatsarchivs in Marburg
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In der Gemarkung um Landau herum, finden sich noch eine Menge solcher Zeugnisse. Die Grenzen zur Landgrafschaft Hessen-Kassel oder zum Bistum Köln sind hier nur einige Beispiele. Die Erzfehde der Waldecker zu den Hessen ist auf den Grensteinen manifestiert.
Noch heute ist die Grenze spürbar. Findet im Nachbarort Wolfhagen ein Fest statt, oder gibt es ein Konzert, sind wir sicherlich die Letzten die das erfahren. Andersrum ist es nicht viel besser. Wolfhager beim Landauer Viehmarkt oder Schützenfest sind ein recht seltener Anblick. Wenn man dann noch als Waldecker in Wolfhagen arbeitet . . . Man spricht von Grenzübertritt und Aufhebung des Visums für die Einreise... Ein wenig Humor schadet allerings auch nicht, im Grenzüberschreitenden Verkehr, und ein kleines Augenzwinkern ist hier und da auch zu sehen.
Auch die Geschichte beweist, das es mehr als nur Fehde gab. So hat zum Beispiel schon 1568 Daniel von Waldeck die Tochter des Landgrafen Philip I (der "der großmütige" genannt wurde) von Hessen, Barbara und 1633 Prinzessin Sofie Juliane von Waldeck den Sohn des hessischen Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel, Hermann von Hessen-Rotenburg geheiratet. Ob die Eheschließungen nun politisch motiviert waren oder ob es tatsächlich Liebe war, vermag heute niemand mehr zu sagen. Sicher war es für ein kleines Fürstentum zweckmäßig, sich mit einem mächtigen Nachbarn gut zu stehen.

Meist im Wald, oder sehr versteckt findet ein aufmerksamer Wanderer heutzutage den einen oder anderen Stein. Alle zwei Jahre gibt es in Landau eine Schnade, den sogenannten Schnadegang. Unter Beteiligung etlicher Dutzend Landauer Bürger und Bürgerinnen, werden einige Kilometer der alten Grenze abgeschritten und die alten Steine "verpachtet", auf das sie in den kommenden Jahren gehegt und gepflegt werden. Die komplette Grenze der Landauer Gemarkung ist in diesem zweijährigen Zyklus nach 14 Jahren einmal komplett abgeschritten. Wenn das Grenzstück von "Hessen" drankommt, wird freilich auch der Wolfhager Bürgermeister eingeladen, zumal der ja auch fast an der Grenze, in Viesebeck wohnt.

Bürgerreporter:in:

R. B. aus Bad Arolsen

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