Ärzte ohne Grenzen - humanitäre Hilfe für Somalia

Foto: Mit freundlicher Genehmigung "Ärzte ohne Grenzen"
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„Ich habe so eine schlimme Situation noch nicht erlebt", so die Worte unseres Mitarbeiters Abdi Osman Issa, der das ambulante und stationäre Programm unseres Krankenhauses in Marere im Süden Somalias leitet. Er meint damit die horrende angewachsene Zahl mangelernährter Patienten - in der Mehrzahl Kinder.

Wie ihm geht es vielen unserer Kollegen, die den Menschen in dem ostafrikanischen Land bereits seit langer Zeit zur Seite stehen.
Dabei ist Ärzte ohne Grenzen eine der wenigen Organisationen, die trotz der gefährlichen und einschränkenden Bedingungen in diesem von Krieg zerrütteten und keiner regulären Regierung geführten Land seit Jahrzehnten arbeitet.

In der Berichterstattung über die von den Auswirkungen mehrerer Dürren jetzt schwer betroffenen Menschen Ostafrikas gerät leicht in den Hintergrund, dass die politische Situation in Somalia eine der Hauptursachen der gegenwärtigen Lage in Ostafrika ist: Immer wieder sehen wir die gigantischen Flüchtlingslager Dadaab in Kenia und Dolo Ado in Äthiopien, in die von Nahrungsmangel und Erschöpfung gezeichnete Menschen kommen.

Doch die Flüchtlinge dort sind in der Mehrzahl Somalier und sie fliehen vor Hunger und Krieg in ihrer Heimat. Langfristig wird ihnen nur die politische Stabilisierung ihres Landes helfen - nicht zu vergessen Hilfen zur Herstellung von Nahrungsmittelsicherheit und eine Ende der verheerenden Preispolitik, die Nahrungsmittel insbesondere in ärmeren Ländern massiv teurer werden lässt.

Für uns gilt es heute, ihr Überleben zu sichern.

Wir haben unsere Hilfe in acht Regionen Somalias massiv ausgebaut, wo mehr als 1.400 somalische Mitarbeiter arbeiten, die von 100 internationalen Kollegen in Nairobi unterstützt werden. Auch in den Nachbarländern helfen wir in großem Umfang: In Kenia im zu Dadaab gehörenden Lager Dagahaley, in dem allein 130.000 Menschen leben, sind wir die einzige Organisation, die medizinische Hilfe leistet. Außerhalb des Lagers Ifo, das ebenfalls zum Dadaab-Komplex gehört, versorgen wir 25.000 Flüchtlinge. In Dolo Ado in Äthiopien leisten Mitarbeiter in sechs Lagern medizinische Hilfe, in denen 119.000 Flüchtlinge leben. Insgesamt behandeln wir inzwischen in der Region mehr als 38.000 mangelernährte Kinder und Frauen.

Wir freuen uns sehr, wenn Sie unsere umfangreiche Unterstützung für die Menschen dort und in anderen Krisengebieten mit einer Spende auch weiterhin möglich machen.

Dr. Frank Dörner
Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen

(Quelle: Newsletter Ausgabe August 2011 – Ärzte ohne Grenzen)

Mehr Informationen zu der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen findet Ihr hier

Bürgerreporter:in:

Heidrun Preiß aus Bad Arolsen

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