Fragen von ALLEN an Landrat Martin Sailer, Teil 15: PCR-Tests bald nur noch für bestimmte Personen?

Bildtext: Landrat Martin Sailer beantwortet wöchentlich die häufigsten Fragen von Bürgerinnen und Bür-
gern in der Videoreihe „Fragen von ALLEN an Landrat Martin Sailer“. 
Bildquelle: Jens Reitlinger
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Landrat Martin Sailer beantwortet Nachfragen im Video
In regelmäßigen Videobeiträgen beantwortet Landrat Martin Sailer häufige Fragen, die das Landratsamt vonseiten der Bevölkerung erreichen. In der fünfzehnten Folge der Reihe, die ab sofort unter www.landkreis-fuer-alle.de/fuer-alle/fragen-von-allen-an-landrat-martin-sailer und in den sozialen Medien abrufbar ist, geht Sailer unter anderem auf die Frage ein, ob bald nur noch bestimmte Personengruppen Zugang zu PCR-Testungen haben werden. Fragen für zukünftige Ausgaben können unter info.corona@LRA-a.bayern.de eingereicht werden.

Herr Landrat, durch die Omikron-Welle schießen die Infektionszahlen gerade durch die Decke. Das hat auch Auswirkungen auf unsere Laborkapazitäten, weshalb PCR-Tests bald nur noch bestimmten Gruppen zugänglich gemacht werden sollen. Wie sehen Sie das?
Landrat Martin Sailer: „Im Landkreis Augsburg stehen wir noch gut da, unser kommunales Testzentrum in Hirblingen hat ausreichende Kapazitäten. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Labore wegen des hohen Aufkommens an PCR-Tests an ihre Grenzen geraten. Insofern ist auch aus meiner Sicht zu überlegen, die PCR-Tests vorrangig denjenigen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung zu stellen, die sie am dringendsten brauchen – also den vulnerablen Gruppen, da sind wir uns sicher alle einig. Außerdem müssen wir auch an die denken, die nicht geimpft werden können, nämlich Kinder bis zum Alter von fünf Jahren. Man muss also darüber nachzudenken, ob man nicht flächendeckend PCR-Pooltests an den Kindertagesstätten einführt.“

Die Regierung möchte den Bürgerinnen und Bürgern in 2022 endlich eine Perspektive in Richtung Normalität bieten. Sind Sie denn der Meinung, dass wir da gerade auf dem richtigen Weg sind, um die Pandemie in diesem Jahr endlich auch hinter uns lassen zu können?
Sailer: „Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich mir die Inzidenzen anschaue, dann verstehe ich die öffentliche Diskussion über Lockerungen und Erleichterungen nicht. Außerdem sind wir als Gesellschaft noch immer nicht durchgeimpft. Daher stelle ich mir die Frage, wie wir denn in einigen Monaten in den Sommer und danach in den Herbst gehen wollen, wo wir doch aus der Erfahrung der vergangenen beiden Jahre wissen, dass dort die nächste Welle auf uns zukommt. Es wäre jetzt aus meiner Sicht der Zeitpunkt, durch klare Maßnahmen und Anordnungen die Grundlage dafür zu legen, dass wir endlich raus kommen aus der Pandemie und nicht sehenden Auges in die nächsten Wellen hineinrauschen. Ich fordere endlich Klarheit, dass die Impfpflicht eingeführt wird, dass wir über Beschränkungen und wie lange sie aufrecht erhalten werden müssen verbindlich nachdenken. Außerdem müssen wir an unsere Schwächsten denken und unseren Kindern und Jugendlichen ein einigermaßen unbeschwertes Leben zurückgeben.“

Ein wesentliches Thema rund um die Maßnahmen sind ja auch die sogenannten "Spaziergänge" von Gegnern der Maßnahmen. Wie stehen Sie zu diesen Protesten?
Sailer: „Wir leben in einer Demokratie, in der wir unterschiedliche Meinungen aushalten und miteinander diskutieren müssen. Das halte ich für eine Selbstverständlichkeit. Eine Demonstration allerdings unter dem Deckmantel eines Spaziergangs abzuhalten, ist grenzwertig. Ich sage nein zu diesen sogenannten Spaziergängen. Wer demonstrieren will, soll diese Demonstration ordentlich anmelden und die geltenden Auflagen einhalten. Was ich in diesem Zusammenhang besonders inakzeptabel finde, sind die zunehmenden Übergriffe auf die Polizei und auf Medienberichterstatter. Wer sich auf sein Recht auf freie Meinungsäußerung beruft, muss auch freie Berichterstattung respektieren. Ein anderer Punkt ist der Schutz der Bevölkerung und Einsatzkräfte. Es ist ein absolutes No-Go, dass vermehrt Beamte und Andersdenkende angegriffen werden. Mit „Spaziergängen“ hat das nichts zu tun. Diese Veranstaltungen sind als Demonstrationen einzuordnen und entsprechend anzumelden.“

Thema Impfung: Wer den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten hat, muss jetzt eine Auffrischung erhalten, um weiterhin als geimpft zu gelten. Können wir das mit unserer Impf-Infrastruktur im Landkreis bewerkstelligen?

Sailer: „Ja da sind wir gut aufgestellt. Es gibt ausreichend Kapazitäten in unseren beiden Impfzentren, sowohl in Gablingen-Siedlung als auch in Bobingen. Auch Impfstoff gibt es wieder ausreichend, inklusive BioNTech, das auch für die Über-30-Jährigen zur Verfügung steht. Wir bieten zudem an den Nachmittagen zwischen 15 und 17 Uhr Impfungen ohne Voranmeldung in den Impfzentren an. Ein weiteres Angebot richten wir vor allem an die Ungeimpften: Wer sich unverbindlich und fachlich informieren möchte, kann das ebenfalls in unseren Impfzentren tun und sich auf eigenen Wunsch hin anschließend impfen lassen. Es spricht aber wiegesagt nichts dagegen, nur das Beratungsangebot ohne Impfung in Anspruch zu nehmen.“

Viele Nachfragen erreichen uns auch bezüglich des Impfstoffs von Novavax. Haben Sie dazu schon nähere Informationen?
Sailer: „Nein, wir haben noch keine Informationen, ab wann dieser Impfstoff auch für die Impfzentren verfügbar ist. Sobald er aber vorrätig ist, wird er in den Impfzentren in den laufenden Betrieb mit aufgenommen und angeboten. Das ist völlig problemlos möglich. Wir warten weiter auf den Impfstoff und hoffen, dass er dann den einen oder anderen Ungeimpften überzeugen wird, sich impfen zu lassen.“

Bürgerreporter:in:

Landratsamt Augsburg aus Augsburg

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