Vogelstimmen hören in Großaitingen, hört mal wer hier singt und zwitschert…!

Foto: B. Tröndle

Neunzehn Frühaufsteher fanden den Weg aus Bobinger, Langerringer,
Reinhartshauser und natürlich auch aus Großaitinger Betten um um 04.45
Uhr beim Festplatz an der Wertachbrücke zu stehen und auf das jährliche
Vogelstimmenhören zu warten. Seit vielen Jahren ist das ein im Frühling
stattfindendes, sehr gut angenommenes Angebot der Ortsgruppe
Großaitingen. Herr Anton Burnhauser aus Augsburg leitet die Führungen
treu von Anfang an. Bisher gab es keine Frage, auf die der begeisterte
Ornithologe keine Antwort wußte. Themen wie: Warum überhaupt Vogelzug?
Wie schaffen Vögel die Orientierung dabei? Wie produzieren Vögel ihre
Gesänge und warum? Welches Nest baut welcher Vogel, wer profitiert dabei
von anderen? Brutverhalten der Arten, was macht den Auwald so
vogelartenreich? Bis hin zu den unterschiedlichen Arten der Federn und
ihrer Bedeutung beim Flug - viele, viele Informationen wurden leicht
verständlich und unterhaltsam erklärt. Der große Applaus am Ende der
Veranstaltung zeigte es.

Noch im Dunkeln versammelten sich die Vogelstimmeninteressierten unter
einer Laterne und hörten schon einem Vogel zu. Wacholderdrosseln
begrüßten die Wartenden mit ihren markanten Rufen. Nach einem kurzen
Begrüßen und ein paar Erklärungen zur Wacholderdrossel wanderten wir
über die Wertach den Auwaldweg entlang nach Norden. Der zweite
Frühaufsteher unter den Vögeln meldete sich "zu Wort". Die Singdrossel
verblüffte mit ihrem Strophenreichtum. zwei - dreimal das gleiche Thema
wiederholt, dabei so viele unterschiedliche Strophen. Wir waren erstaunt.

Amseln, Rabenkrähen, Kohlmeisen, Blaumeisen, Weidenmeisen, Stockenten,
Ringeltauben, Buchfinken, Grünfinken, Turmfalken, Baumläufer, Kleiber,
Zilpzalp, Fitis, Mönchsgrasmücken, Gartengrasmücken und noch viele
Arten mehr, unterhielten uns mit ihrem Gesang. Grauspechte lachten aus
dem Wald, gefolgt vom ganz klaren Lachen des Grünspechtes. Ein
Buntspechtklopfen war zu hören. Alle Teilnehmer staunten über dieses
immense Wissen von Herrn Burnhauser, der nicht müde wurde uns immer
wieder zum Nachfragen animierte, gerne zum wiederholten Male Auskunft
gab, um welchen Vogel es sich handelte, und uns alle begeisterte. Nester
wurden entdeckt und bestimmt. Der Unterschied vom Amsel- zum
Singdrosselnest? Die Teilnehmer kennen die Antwort, ein leeres
Drosselnest konnte genau begutachtet werden, es hing in einem Strauch
neben dem Weg. Eine kleine Ansammlung von Ringeltaubennestern hoch oben
in den Pappeln erregte die Neugier. Zerrupfte Federn und ein Flügelstück
wurden gefunden. Das schönste Erlebnis jedoch war - abgesehen von dem
großartigen Morgenkonzert - das Beobachten von einem Kleiberpärchen,
dass den Eingang der alten Buntspechthöhle zugemörtelt hatte und nun
abwechselnd seine Jungen fütterte. Zwei weitere geklopfte Buntspecht
-Höhleneingänge waren wie im Lehrbuch etwas oberhalb der Kleiberhöhle im
gleichen Baum zu sehen.
Etwas verfroren fanden wir uns, jetzt fast bei Sonnenschein, erfüllt und
bereichert wieder am Ausgangspunkt ein. Was für ein wundervoller Start
in den Tag.

Bürgerreporter:in:

Erika Bißle aus Augsburg

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