BUND Naturschutz empfiehlt Bio-Weihnachtsbäume BN wirbt für regional und ökologisch erzeugte Weihnachtsbäume

Foto: Internet

Der größte Teil der in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume stammt aus Intensivplantagen beispielsweise aus dem Sauerland, Schleswig-Holstein oder bei Importware aus Dänemark. Die weiten Transportwege schaden dem Klima. Zudem werden auf Christbaumplantagen regelmäßig Pestizide und Kunstdünger eingesetzt. Ein weiteres Problem sieht der BUND Naturschutz in Bayern (BN) darin, dass viele landwirtschaftliche Flächen für die Erzeugung von Nahrungsmitteln verloren gehen, weil auf ca. 50.000 Hektar Weihnachtsbaumplantagen wachsen. Teilweise werden sogar Wälder gerodet und das Landschaftsbild wird beeinträchtigt. Der BN empfiehlt deshalb beim Kauf des Weihnachtsbaums auf eine regionale Herkunft und auf eine umweltgerechte Produktion ohne Gifte und Kunstdünger zu achten.
„Wir werben bei den Weihnachtsbaumerzeugern, ihre konventionellen Plantagen vermehrt auf „Bio“ umzustellen und ermutigen die Verbraucherinnen und Verbraucher, auch gezielt nach diesen Bäumen zu fragen“, erläutert Johannes Enzler , Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Kreisgruppe Augsburg.
Der BN begrüßt, dass die Anbauflächen von Bio-Weihnachtsbäumen zunehmen und einige Anbieter in einem ersten Schritt auf Pestizide und Kunstdünger verzichten. Um diesen Trend zu mehr „Bio und Regional“ beim Kauf des Weihnachtsbaums zu unterstützen, legt der BN jährlich eine Liste mit regionalen Tipps zum Kauf von Bio-Weihnachtsbäumen auf.
„Am besten sind ökologisch produzierte Bäume der Öko-Anbauverbände oder gleich Weihnachtsbäume direkt aus heimischen Wäldern, weil dafür keine Plantagen angelegt werden müssen“, rät der Waldexperte des BN-Landesverbandes Ralf Straußberger.
Der Bio-Weihnachtsbaum aus der Region
Viele der 25 bis knapp 30 Millionen der jährlich in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume haben bereits hunderte bis über tausend Straßenkilometer hinter sich, wenn sie zum Verkauf bereit stehen. Diese unnötigen, weiten Transportwege tragen zu höheren Schadstoffbelastungen bei und sind schlecht für Klima, Mensch und Umwelt. Der BN empfiehlt deshalb einen Weihnachtsbaum aus der Region zu kaufen. Am umweltschonendsten erzeugt sind heimische Nadelbäume aus den hiesigen Wäldern, die u.a. auch im Rahmen der regulären Waldpflege anfallen oder auf Leitungstrassen wachsen.
„Wir appellieren an Waldbesitzer und Förster, mehr Weihnachtsbäume aus ihren Wäldern anzubieten. Diese fallen im Rahmen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung sowieso an. Bisher stammen nur etwa 5 % der Weihnachtsbäume direkt aus dem Wald“, so Enzler.
Immerhin werden von Waldbesitzern, Förstern und auch BN-Gruppen zunehmend Aktionen zum „Weihnachtsbaumfällen“ angeboten. Das Aussuchen und Fällen des eigenen Baumes wird so zum Erlebnis für die ganze Familie (siehe auch regionale Einkaufstipps).
Der Bio-Weihnachtsbaum ohne Gift und Kunstdünger
Die meisten deutschen Weihnachtsbäume stammen aus eigens dafür angelegten Plantagen, auf denen Pestizid- und Herbizid-Einsätze an der Tagesordnung sind. Darunter leidet nicht nur die biologische Vielfalt auf diesen Flächen, auch die Böden sowie das Grundwasser können belastet sein. Im Gegensatz zum konventionellen Anbau sind im biologischen Anbau keine synthetischen Pflanzenschutzmittel zugelassen.
Bio-Weihnachtsbäume werden von den Öko-Anbauverbänden Naturland, Bioland, Demeter und Biokreis angeboten. Kunstdünger und Pestizide sind dabei tabu. Hier wird z.B. der Graswuchs zwischen den jungen Bäumen gemäht oder mit Hilfe von Shropshire-Schafen kurz gehalten, die die Bäume nicht verbeißen. Insgesamt rät der BN, keine überzogenen Ansprüche an einen Baum zu stellen und natürlich gewachsene Weihnachtsbäume zu kaufen. Denn Bäume „ohne Ecken und Kanten“, mit einer „perfekten“ Wuchsform und intensiven Grünfärbung erfordern i.d.R. den Einsatz umweltbelastender Stoffe.
Zudem fanden der BN und der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in stichprobenartigen Untersuchungen in den Nadeln der Weihnachtsbäume verbreitet Pestizide, die in den Plantagen versprüht werden.

Dr. Ralf Straußberger Waldreferent BUND Naturschutz
Tel. 0911 / 818 78 - 22, Mobil: 0171 / 738 17 24
E-Mail: ralf.straussberger@bund-naturschutz.de


BN-Tipps für den Christbaumkauf
Für den Kauf eines Bio-Weihnachtsbaumes empfiehlt der BUND Naturschutz in Bayern (BN) Bäume von den Öko-Anbauverbänden in Bayern, Naturland (www.naturland.de), Bioland (www.bioland.de), Demeter (www.demeter.de) oder Biokreis (www.biokreis.de). Zudem von EU-Biobäumen, Umstellungsbetrieben und Betrieben, die schriftlich zugesichert haben auf Pestizide und Kunstdünger zu verzichten.
Daneben werden Bäume empfohlen, die direkt aus dem Wald stammen und für die keine Plantagen angelegt wurden.
Für Informationen über regionale Erzeuger kann man sich an den Verein „Bayerische Christbaumanbauer e.V.“ (www.bayerische-christbaumanbauer.de) wenden. Etliche Weihnachtsbaumplantagen bieten auch an, dass man Christbäume selber schlagen kann (www.weihnachtsbaum-kaufen.com/weihnachtsbaum-selber-schlagen/bayern).

Schwaben
• 86199 Augsburg-Göggingen, Verkauf von Bäumen vom Betrieb Weihnachtsbaum-Bauer beim basic Biomarkt, Eichleitnerstraße 14, 08.12 und 09.12., 12.12. und 13.12., 19.12. und 20.12., jeweils von 10.00 – 17.00 Uhr
• 86480 Waltenhausen: Verkauf von Naturland Weihnachtsbäumen (Nordmanntannen, Blaufichten, Fichten und Föhren) am 06. und 07.12. sowie an den darauf folgenden Adventssonntagen, Vorbestellung telefonisch möglich, Sabine und Harald Schmidberger, Thalstraße 1, Tel. 08263/253,
• 86641 Rain am Lech, Verkauf von Bäumen vom Betrieb Weihnachtsbaum-Bauer bei Biohof Knoll, Münchener Straße 57, jeden Donnerstag bis Samstag am 2., 3. und 4. Adventswochenende von 10.00 bis 16.00 Uhr
• 87509 Immenstadt: Weihnachtsbaumaktion von BN und BaySF im Werdensteiner Moos bei Thanners (Vorsicht, begrenzte Parkmöglichkeiten) am Samstag, 16.12. von 9.00-12.00 Uhr. Die BaySF stellen als Eigentümer des Moorgebietes eine ausgesteckte Fläche zur Verfügung, die BN-Kreisgruppe stellt das Werkzeug. Weihnachtsbaum-Fichten gegen eine Spende zum Moorschutz gefällt werden. Weitere Infos bei der BUND-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu, https://kempten.bund-naturschutz.de/
• 87634 Obergünzburg, Marktplatz, Verkauf von Christbäumen aus heimischen Wäldern durch die BN-Ortsgruppe am Freitag, 15.12., 13.00 – 17.00 Uhr im Rahmen des Wochenmarktes, Ansprechpartnerin: Monika Jeschke, Tel. 08372/8095.

Bürgerreporter:in:

Erika Bißle aus Augsburg

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