Das "peinliche" Fuggerspektakel (2021)

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Halbkunst trifft Geschichtsklitterung

mit Verlaub- dass sich Augsburg so an den Fuggern als positivem Posten der Stadtgeschichte festhält, hat extrem peinliche Züge - und ist teilweise massive grobe Geschichtsklitterung. Das bin ich mir doch als gebürtiger Augsburger „schuldig“ - möchte doch nicht in der Stadt der mittelalterlichen „Schmierenkomödie“ leben...nochmals mit Verlaub - muss man sich ja schämen, wenn gebildete Leute von außen kommen und fragen, „lieber Himmel, was habt ihr denn mit den Fuggern, aus steifem Merkantilismus ein Musical auszuschwitzen ist schon ein echte Fehlgeburt! Es gibt doch die recht netten Augsburger Insignien, Puppenkiste, nun auch von Altlasten wie „Neger“ befreit...oder, den Dieselhain, das Roy Black Denkmal und das Brechthaus...lang hat´s gedauert!
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Die Fugger würde man heute "Massakerkapitalisten" nennen - die Menschen damals nannten sie im verächtlichen Duktus "Pfeffersäcke", ein verächtlicher Ausdruck für Reiche, für Geschäftsleute, für Geschäftemacher, Kriegsgewinnler, Ausbeuter - und all das waren die Fugger!

Die Fugger waren Parvenüs in Augsburg und in eine solche Position kommt man nicht, wenn man Skrupel hat und für Menschenliebe bekannt ist.

Dass die Bergarbeiter in der Slowakei, Ungarn und den Alpen sicher nicht nach aktuellem Arbeitsrecht behandelt wurden, davon können wir ausgehen - bis zu 12 Stunden in der Dunkelheit, im Gift der Bleigruben etc. - da kippten sie oft wie die Fliegen um! Die Templer, die ja auch mittellos leben sollten, haben das Bankwesen perfektioniert, die Fugger den Handel in Süddeutschland im Osten und Südeuropa, das bargeldlose Zahlen wurde zur "Wunderwaffe", mit den Fuggern immer mehr - Grundprinzipien, die den toxischen Kapitalismus der heutigen Zeit ja am Laufen halten, nur da sind die Umfänge denn doch noch ein bisschen größer, da hätte Fugger sogar erstaunt geguckt und sich ans Suspensorium gegriffen.

Die Kriegsgewinnler - eine üble Kaste

Die Fugger haben Maximilian finanziert, damit dieser seine Kriege führen konnte (a. Karl V) - sie waren also schnöde "Kriegsgewinnler", eine der verachtenswertesten Einstellungen in einer moralisch zu wertenden Gesellschaft, die das Bigotte abonniert hatte, wo der Glaube ungemein wichtig war, überwältigend war in einer gruseligen und infantilen Ausformung.

Sklaverei und Verstümmelung von Indios in Südamerika kam auch vor, wenn Portugiesen Indios zu missionieren versuchten, mit dem Geld der Fugger und diese ermordeten und verstümmelten. Obwohl da die Welser schon eifriger waren...! (da waren die Welser auch beteiligt)

Ganz schlimm und mein Hauptpunkt ist das hochgejubelte Ballyhoo mit der "Fuggerei" - die erste Sozialsiedlung - ok! Nur warum bauten die Fugger sie? Weil sie Angst hatten, ob ihres irdischen Handels nicht in den katholischen Himmel zu kommen, das war exorbitant wichtig - eine Art Bestechung "Gottes", wie auch die Ablassbriefe, mit denen die Fugger sehr intensiv zu tun hatten...ein paar Gulden für das Himmelsheil. Was für eine zynische Doppelmoral, Gutmenschen - beileibe nicht - skrupellose Ausbeuter auf "Deibl komm raus"!

Kein Herz aus Gold, dafür einen Sack voll Münzen!

Und das feiern wir??? - Applaus, Applaus - ein Fuggermusical, das ist schon fast ein "kranker" , zumindest ein beklommen lächerlicher Gedanke, geschmacklos, ein Drama im Sinne einer Tragödie, ja - das wäre relevant gewesen (und ich wäre als Indio gekommen, in Leprafetzen, den rechten Arm abgeschlagen und hätte mich dann auf der Freilichtbühne zum kurzen Sterben niedergelegt!)- Wissen Sie, dass die Fugger das Recht hatten, in Rom Geld zu drucken, nach den Bedürfnissen der Politik und zu ihrem eigenen Vorteil. Die Welser waren schon auch auf dieser Linie, hatten aber, wenn das möglich ist, in diesem dubiosen Raum, mehr Stil. Investierten allerdings mehr in Südamerika bei "Tscharlie dem Fünften" in dessen Reich die Sonne ja nie unterging!

Als Augsburger überkommt mich schon heftiger Vomierreiz an, wenn der "junge dynamische Fugger", als man ihm das Micro vor das selbstgefällige Gesicht hielt, Augsburg TV letzte Woche, (hätte nur noch gefehlt, er hätte gebrüllt - "He Markus, komm sauf mehr no oin!") in Feierlaune die Familie Fugger rühmt und faktisch ernst von "Nächstenliebe" spricht - Zitat. (Kontigentierte Liebe) -

Das ist wahrlich Zynismus. Nächstenliebe im vergangenen Universum der Fugger galt auch nur für Katholiken...der Katholik in Not durfte in der kargen Fuggerei hausen, Protestanten schon mal nicht (Nächstenliebe)- und heute ist das immer noch so, zudem soll ja der doktrinäre Quatsch der Mehrfachgebete pro Tag auch noch heute abgefeiert werden, dass das nicht kontrolliert wird, wundert mich wahrlich! Nächstenliebe für stolpernde Katholiken, wird es ja immer mehr geben...sage ich ex cathedra voraus - das wird ne Wohngemeinschaft der fragwürdigen Art, als kleine Spitze für solch unreflektierten Unsinn - derjenige sollte glaube ich schon auch ein historisch nutzbringender Augsburger gewesen sein, ein verdienter Augsburger ohne Verdienst (ich wäre so ein Bürger, bin aber religionslos - no chance in der Plärrergeisterbahn!) - gibt es Muslime in der Fuggerei? Aus der Kammgarnspinnerei vielleicht - kann quasi nicht sein, außer der Delinquent und Bewerber hat die Seele konvertiert in das grausam katholone in diesem großzügigen Stiftungsgedanken.

Der hysterische Glaubensfanatismus

Dies nur als Denkanstoß - diese selbstzufriedene Küngelei - auch mit Söder (Mitglied einer schlagenden katholischen Studentenschaft, wie Laschet auch - wenn ich bedenke, dass solch degoutante Mentalität sich wieder massiv in Führungspositionen manifestiert, ist das mit AfD, Osten, Clans, Demontage der Demokratie, Unfähigkeit und Inkompetenz der Groko bei fast allen Punkten, schon erschütternd - bis hin zu ghulischen Phantasien.

Mit Verlaub- dass sich Augsburg so an den Fuggern als positivem Posten der Stadtgeschichte festhält, hat extrem unappetitliche Züge - und ist teilweise massive grobe Geschichtsklitterung. Das bin ich mir doch als gebürtiger Augsburger „schuldig“ - möchte doch nicht in der Stadt der „Schmierenkomödie“ leben...nochmals mit Verlaub - muss man sich ja schämen, wenn gebildete Leute von außen kommen und fragen, „lieber Himmel, was habt ihr denn mit den Fuggern, aus steifem Merkantilismus ein Musical auszuschwitzen ist schon ein echte Fehlgeburt! Es gibt doch die recht nette Augsburger Puppenkiste, nun auch von Altlasten wie „Neger“ befreit...oder?mit Verlaub- dass sich Augsburg so an den Fuggern als positivem Posten der Stadtgeschichte festhält, hat extrem peinliche Züge - und ist teilweise massive grobe Geschichtsklitterung. Das bin ich mir doch als gebürtiger Augsburger „schuldig“ - möchte doch nicht in der Stadt der „Schmierenkomödie“ leben...nochmals mit Verlaub - muss man sich ja schämen, wenn gebildete Leute von außen kommen und fragen, „lieber Himmel, was habt ihr denn mit den Fuggern, aus steifem Merkantilismus ein Musical auszuschwitzen ist schon ein echte Fehlgeburt! Es gibt doch die recht nette Augsburger Puppenkiste, nun auch von Altlasten wie „Neger“ befreit...oder?

Musical - nicht Fisch noch Fleisch

Dass der schwere historische Stoff so banal als Musical bearbeitet werden durfte, verwundert einigermaßen - aber so kommt man  natürlich an das breite Publikum - dass Musicals für modern und sinnfällig begreift.

Einfach zu viel Selbstgefälligkeit - zu dem Thema, zu viel Brimborium - zu viel Ignoranz - wenn eine Stadt einen Kaufmann zum Helden ausrufen muss, ist das denn im Saldo der Ethikbilanz ziemlich schwerlastig in den reaktionären Passiva! Auch ein bisschen armselig, wenn solch ein Mischpoke zu Helden stilisiert wird, wieso, warum, welcher Grund? Weil sie Räume voller Geldsäcke hatten, nein - das kann es nicht sein - da sind mir schräge Figuren wie der Ulmer Schneider, oder der Rattenfänger von Hameln oder die debilen Schildbürger aber ganz erheblich lieber - Sympathieträger! Und das zu verwalten, mit dem arroganten Gesichtsausdruck und der Heuchelei ist nicht nur dubios, sondern zynisch.

Eher keine klassischen Gutmenschen...

Das sind die Fugger definitiv nicht! Und den Klerushelden Ulrich lassen wir bitte auch ruhen...! Von der katholischen Kirche ging in der Geschichte bis in die Gegenwart selten was menschliches aus! Die Protestanten und Calvinisten, Evangelikalen und Megachurches sind heute noch schlimmer, wie es scheint - machen Amerika im Fly-Over-Land zu einer der dümmsten Nationen weltweit.

PS. Auch die Verletzung meiner unmittelbarsten Intimsphäre - psychisch und körperlich - durch den katholischen Klerus und seine Gesellen, bringt mir keinerlei barmherzigen Gulden oder ein Dach, die diese Verwundungen und den partiellen Stupor heilen könnte, oder - nicht so arrogant, mildern könnte (bin Missbrauchsopfer der kath. Kirche) - der Kampf mit Augsburger Bürokratie als Schwerbehinderter 90 G ist hanebüchen und entwürdigend...so gesehen hat sich nicht so viel geändert, nur in der Fuggerei kommt die Wärme nun aus der Wand und nicht aus dem Kanonenofen - aber sicherlich nicht aus den Herzen. "Nächstenliebe" wie er das gesagt hat (der junge Fugger), ohne Struktur, Semantik und ohne zu wissen wie der Begriff sich etymologisch darbietet - als Schlagwort der provokativ Einfältigen. Brecht war auch nicht eitel Sonnenschein - ideologisch - aber ein Brechtmusical als Reminiszenz an Mahagonny oder so, hätte Sinn gemacht, vielleicht auch künstlerisch!

Bürgerreporter:in:

Michael Symolka aus Friedberg

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