Kurzfilmwochenende Augsburg 2011 - Filme aus Wettbewerb 4

Go Bash (Promofoto) | Foto: Promofoto
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Am Samstag, 09.04.2011, ist das Kurzfilmwochenende 2011 im Augsburger Mephisto-Kino ab 20 Uhr mit Wettbewerb 4 zu Ende gegangen. Die Zuschauer hatten ein letztes Mal die Chance, Filme auf Stimmzetteln zu bewerten und den Filmemachern Fragen zu stellen. Sechs Kurzfilme flimmerten in Wettbewerb 4 über die Leinwand.

Die Filme aus Wettbewerb 4 in der Übersicht

In "Nussbraun" von Regisseur Andreas Zerr erzählt eine Frau ihre Lebensgeschichte in Küchen.

"Go Bash" der beiden Regisseure Stefans Eckel und Prehn gibt einen Einblick in die neue "Trendsportart" bzw. eher Trendbeschäftigung für Wagemutige mit harten Köpfen. Denn "Bashing" nennt man es, wenn man aus vollem Anlauf gegen ein Wand, Mauer oder Fassade rennt. Die "mutwillige Selbstzerstörung" der Jugendlichen lässt vernünftige Menschen verzweifeln. Ein Mitglied der Soko "Bash" aus dem Film: "Das Bittere dabei ist, das Gefängnismauern diese Wahnsinnigen nicht aufhalten werden!"

Der Kurzfilm glänzt mit bitterbösem, scharfzüngigen Humor in Wort, Bild und Schnitt. "Go Bash" ist eine Mischung aus Doku, Action, Boulevard-Beitrag, Komödie und einem winzigen Fetzen Lovestory in einem. Nach "Stapelfahrer Klaus" der nächste Kultfilm von Eckel und Prehn!

Aus Italien kommt der dialogfreie dritte Kurzfilm des Abends. "Big Bang, Big Boom" ist der neueste Coup des Street-Art-Künstlers Blu. Zehn Minuten Streetart, alles gemalt und abfotografiert - eine Heidenarbeit mit zwei Lehren: Es gibt immer noch jemanden, der über dir in der Nahrungskette steht, und, die Menschheit zerstört die Welt.

Konrad Mühe zeichnet sich für "Fragen an meinen Vater" verantwortlich. Ein Film, bei dem er sich mit seinem toten Vater Ulrich Mühe über dessen Arbeit zu nähern versucht. Ulrich Mühe beantwortet seinem Sohn die Fragen durch Zusammenschnitte von Szenen mit ihm aus 18 Filmen. Schade nur, dass der Zuschauer die Fragen nicht kennt.

Um einen gewalttätigen Vater geht es in "Sinna Mann" (Angry Man) von Anita Killi. Der Kurzfilm aus Norwegen, der auf einem Kinderbuch beruht, läuft im Mephisto auf Englisch. Prinzipiell könnte der verstörend wirkende, gezeichnete Film mit Bildern, die den Zuschauer mit einem kleinen Jungen und dessen Angst fühlen lassen, auch "Der Brief für den König heißen". Dieser macht aus seinem Vater, dem "Angry Man" einen friedlicheren Menschen und erklärt dem Jungen, dass er nichts für die Taten seines Vaters kann.

Schon mal gesehen, wie ein Modellbahndorf von einem Asteroiden zerstört wird? Sieht bei 100 Frames pro Sekunde klasse aus! Philipp Käßbohrer liefert mit "Armadingen" den Schlusspunkt des verlängerten Kurzfilmwochenendes. Sein Protagonist Walter erfährt aus dem Traktorradio, dass ein Asteroid die Erde zerstören wird. Seiner Frau verschweigt er das Ende der Welt. Stattdessen will er ihr den schönsten Tag bereiten.

Im Filmgespräch mit Kameramann Jakob Beurle und Robert Windisch, verantwortlich für die Miniaturen, erfahren die Zuschauer lustige und hochinteressante Details über "Armadingen". Windisch: "Jedes Modell wurde gebaut mit der Freude darauf, es zu zerstören!" Oberste Priorität: es muss leicht kaputt gehen - da habe sich Schokopudding als Unterlage für die Modellhäuschen bewährt. Da sie keine Modellbauer sind, sei die die Zerstörung vor der Kamera obendrein der größte Spaß am Film gewesen.
Das Teuerste am Film wiederum war die von Konstantin Gropper neu interpretierte Originalmusik aus Armageddon und nicht die zwei Wochen Dreh auf dem Bauernhof mit Hühnern, Kühen und den perfekt eingespielten Schauspielern Gernot Hertel und Karin Graf. Bis auf die geträumte Zerstörung der (Modell-)Welt handelt es sich bei "Armadingen" übrigens um einen Realfilm.

Hier geht's zum Wettbewerb 1. Einen Nachbericht zum Wettbewerb 2 gibt's unter diesem Link. Die Filme aus Wettbewerb 3 in der Kurzbeschreibung finden Cineasten hier. Das Mephisto-Kino zeigt am Sonntag, 10.04.2011, ab 20 Uhr ein Best of der Filme beim Kurzfilmwochenende Augsburg 2011.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Augsburg

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