EM 2012: Cesare Prandelli mit Italien unter Druck - Sieg gegen Kroatien Pflicht

Im Miejski Stadion in Breslau trifft heute um 18 Uhr der viermalige Weltmeister Italien auf Kroatien. Mit einem Sieg könnte Slaven Bilic mit seiner Mannschaft bereits ins Viertelfinale einziehen, Italien hingegen würde ausscheiden. Baut Cesare Prandelli im Sturm auf Antonio Di Natale statt auf Mario Balotelli?

Der viermalige Weltmeister ist derzeit arg gebeutelt – eine schwächelnde Liga, Wettskandal, zahlreiche Niederlagen im Vorfeld der EM und viele Verletzte. Und ob das noch nicht genug wäre, sorgt nun Stürmer Antonio Cassano mit Äußerungen über eventuelle homosexuelle Teammitglieder für erneute Unruhe. "Ich hoffe, dass es bei uns im Team keine Schwuchtel gibt", soll der 29-Jährige gesagt haben. Zwar hat er sich später entschuldigt, so einfach ist das aber eben nicht. Nur gut, dass die Tifosi beim Auftaktspiel die Spanier vor größere Probleme gestellt haben, als ihnen viele vorab zugetraut hätten. Zusätzlich haben die Italiener noch einen Punkt mitgenommen und sich dadurch eine gute Ausgangssituation für das Erreichen des Viertelfinales erarbeitet. Doch wie schwer es für die Italiener gegen Kroatien wird, weiß Cesare Prandelli: "Das Team ist extrem unberechenbar. Man weiß nie, wie es spielen wird. Die Kroaten ändern oft ihr System, manchmal von einer zur andern Halbzeit."

Mit Libero Daniele De Rossi die Null halten
Ob gegen Kroatien Mario Balotelli wieder von Anfang spielen wird ist fraglich. Mannschaftskamerad Antonio Di Natale traf nur kurz nach seiner Einwechslung im Spiel gegen Spanien zur zwischenzeitlichen 1:0 Führung. Keine leichte Entscheidung für Trainer Cesare Prandelli. Sicher ist jedoch das der 54-Jährige wieder Daniele De Rossi spielen lässt. Der Chef der Dreierabwehr agiert als eine Art Libero, lässt sich beim Defensivverhalten oftmals hinter seine beiden Außenverteidiger Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini fallen. Claudio Marchisio und Thiago Motta können im Bedarfsfall die Abwehr zu einer Fünferkette ausbauen. In der Zentrale wird wie gewohnt Andrea Pirlo die Fäden ziehen. Trotz seiner 33 Jahre ist er immer noch ein wichtiger Baustein im Kader der Italiener. Auf den beiden Außenbahnen im Mittelfeld werden laut kicker.de Christian Maggio rechts und Emanuele Giaccherini links auflaufen. Im Tor steht der viermalige Welttorhüter Gianluigi Buffon.

Noch nie gegen Italien verloren
Laut Statistik steht Kroatien bereits als Sieger fest bzw. holt mindestens einen Punkt. Noch nie verloren sie ein spiel gegen Italien. Drei Siege und zwei Unentschieden stehen zu Buche. Ein erneuter Sieg würde bedeuten, dass die Kroaten nach dem Spiel sechs Punkte auf ihrem Konto hätten, die Gruppe C anführen würden und das Viertelfinale definitiv erreicht hätten. Da das Leben aber nicht im Konjunktiv abläuft und Statistiken keine sichere Aussagekraft auf die Zukunft haben, muss Slaven Bilic seine Mannschaft sehr gut einstellen. "Die Italiener (…) spielen kurze Bälle, lange Bälle, sie probieren es durch die Mitte und dann wieder über die Flanken. Sie können kontern und das Spiel machen. All dies macht sie sehr gefährlich. Für mich ist Italien einer der großen Favoriten an diesem Turnier." Holen die Kroaten heute allerdings drei Punkte, dann haben sie einen großen Favoriten bereits selber eliminiert.

Die Koraten spielen voraussichtlich im 4-4-2. Dabei wird im Tor Stipe Pletikosa stehen. Auf den Außenverteidiger-Positionen spielen Ivan Strinic und Dario Srna. Innenverteidiger werden Vedran Corluka und der Frankfurter Gordon Schildenfeld sein. Im Vierermittelfeld wird Ognjen Vukojevic als Sechser mit absichern, während Luka Modric in der Zentrale versuchen wird, die beiden Außenspieler Ivan Rakitic und Ivan Perisic sowie die beiden Stürmer Mario Mandzukic und Nikica Jelavic in Szene zu setzen.

Bürgerreporter:in:

Jörg Schmitt aus München

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