Zusammenleben in Vielfalt ist kein Selbstläufer

Landkreis Augsburg startet breit angelegten Integrationsplan mit großem Dialogforum im Beruflichen Schulzentrum Neusäß
Am Freitag, 8. April 2022, 16 Uhr, ist es soweit: Mit dem großen Dialogforum Integration gibt der Landkreis Augsburg den offiziellen Startschuss für die Entwicklung des vom Kreistag beschlossenen Integrationsplans – eines umfassenden Maßnahmenplans für Integration. „Mit dem Beschluss wurde ein deutliches Zeichen dafür gesetzt, dass wir die zunehmende ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt als Chefsache und als zentrales Zukunftsthema für unseren Landkreis betrachten“, erklärt Landrat Martin Sailer. „Es geht dabei um nicht weniger als den Zusammenhalt unserer immer vielfältigeren Gesellschaft, den gleichberechtigten Zugang zu allen Lebensbereichen, friedliches Zusammenleben und die Attraktivität unserer ländlichen Region als Wohn- und Arbeitsort, also kurzum: unsere Zukunft“, betont Sailer.

Landkreis setzt auf eine breite Beteiligung

Die Entwicklung des Integrationsplans wird als Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Verwaltung, Institutionen, Einrichtungen und Bevölkerung – mit und ohne Migrationsgeschichte – gesehen. „Es ist essenziell, dass der Integrationsplan als Gemeinschaftsprodukt verstanden wird. Nur so können wir erreichen, dass er nicht zum ‚Schubladenkonzept‘, sondern in die Landkreisgesellschaft hineingetragen wird“, führt Anna Ohnmeiß aus, die im Landratsamt für die Koordination des Integrationsplans verantwortlich ist. Zuwanderung betrifft alle zentralen Lebensbereiche. Diese bedingen sich wechselseitig und müssen in ihrem Zusammenspiel genau betrachtet werden. Nach Ohnmeiß ein sehr wichtiger Punkt: „Denn was nützen uns beispielsweise die tollsten Bildungsangebote, wenn erforderliche Mindestteilnehmerzahlen aus Mobilitätsgründen nicht erreicht werden können? Was nützen uns Fördergelder und Förderprogramme, wenn personelle Ressourcen fehlen, die oft aufwändigen Anträge zu stellen und die Programme zu betreuen? Oder was bringt den vom Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen die arbeitsintensive Rekrutierung von internationalen Fachkräften, wenn sie beim Zugang zum Wohnungsmarkt benachteiligt werden oder wenn Betreuungsmöglichkeiten für Kinder fehlen? Wir müssen das Thema also größer und komplexer denken, gleichzeitig aber akribisch durchleuchten. Das ist die größte Herausforderung, für die ein intensiver Austausch mit allen Zuständigen und Betroffenen unabdingbar ist“, erklärt die Integrationsplanerin. Ohne Zweifel muss sich der Landkreis dabei auch auf mühsame Momente einstellen. Aber das werde sich auszahlen, ist sich Landrat Martin Sailer sicher: „Nur durch den aktiven Diskurs werden wir einen auf die Bedarfe unseres Landkreises zugeschnittenen, individuellen Weg für den Umgang mit Vielfalt und Zuwanderung finden – mit gewinnbringenden Erkenntnissen und aufeinander abgestimmten und damit wirkungsvolleren Maßnahmen.“

Anmeldungen zum Dialogforum „Integration“ noch bis 23. März möglich
Entsprechend dieser Zielsetzung sind diverse Beteiligungsformate vorgesehen: Von Großveranstaltungen über kleinere Gesprächsrunden und thematische Projektgruppen bis hin zu Online-Umfragen unter der Landkreisbevölkerung. Die Entwicklung ist auf drei Jahre angelegt und startet nun mit dem großen Dialogforum „Integration“ am 8. April im Beruflichen Schulzentrum Neusäß. Die Auftaktveranstaltung steht allen Interessierten offen, die sich beteiligen und ihre Meinung anbringen möchten. Anmeldungen sind noch bis zum 23. März per E-Mail an anna.ohnmeiss@LRA-a.bayern.de möglich. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-augsburg.de/integrationsplan nachzulesen.

Bürgerreporter:in:

Landratsamt Augsburg aus Augsburg

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