Wertvolle Wolkenspiele

Liebe Leserin, lieber Hörer,

zur Zeit liebe ich die Wolkenspiele am Himmel.

Wenn mein Sohn und ich zusammen unterwegs sind,
überlegen wir uns immer,
was wir in diesen Wolken erkennen.

Wir lassen unserer Fantasie freien Lauf.
Immer wieder entdecken wir dabei
ganz tolle Figuren in den Wolken.

Völlig unbeschwert sind wir dabei miteinander unterwegs.
Die Sorgen und Nöte des grauen Alltags sind vergessen.

Wie geht das in geschlossenen Räumen
oder in der Enge der Stadt?
Ganz schwierig,
ein freien Blick in der Himmel zu erhaschen.
Noch viel schwieriger ist es,
die ganze Weite des Himmels mit den Augen zu erfassen.

So verengt sich mein Blick.
Ich bekomme einen Tunnelblick.
Nur noch das nächste Ziel ist im Blick.
Ich kann ganz verbohrt werden.
Irgendwie ist meine Fantasie da eingesperrt.
Meiner Seele fehlt die Luft zum Atmen.

Und so ist es auch im Glauben.
Wenn ich mir für ihn keine Zeit mehr nehme,
wenn ich nicht in Ruhe meine Seele zu Gott hin öffne,
dann wird sich mein Blick nach unten richten.

Ich werde nur noch das sehen,
was direkt vor Augen ist.

Öffne ich mich Gott,
dann richtet er mich auf
– immer wieder
ganz neu und
überraschend.

Er stellt mein Füße auf weiten Raum.
Es öffnen sich mir die Augen.
Ich entdecke neues und unerwartetes.
Ich gewinne eine neue Perspektive.

Ich bin wieder begeistert
von der Liebe und für die Liebe,
vom Leben und für das Leben.

Ich weiß, dass ich Gott wertvoll bin.
Also will ich mich selber auch mehr schätzen-
Mein Leben macht Sinn.

Ja, es öffnet sich mir der Himmel.
Dann singe ich:
„Herr, Deine Güte reicht,
soweit der Himmel ist und
soweit die Wolken ziehen....“
und darüber hinaus.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser,
ich wünsche Ihnen immer wieder
dieses erhebende Gefühl,
dass Ihnen der Himmel offen steht.
Ihnen eine behütete Zeit
und heute einen gesegneten Sonntag:
Lassen Sie es ruhig angehen
und machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen kurz vor 7
(Radioandacht vom Sonntag in der modifizierten myheimat-Fassung)