Für mehr Fair Play im Handel

Bildtext: Die Steuerungsgruppe „Fairtrade Landkreis Augsburg“ bei ihrem ersten digitalen Treffen. 
(Bildquelle: Anja Fünfer)
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Landkreis Augsburg will Fairtrade-Landkreis werden

Ein Einkauf im Supermarkt ist wie eine kleine Weltreise. Denn ein Großteil der Produkte wird in anderen Ländern hergestellt und nach Deutschland importiert. Viele davon stammen aus dem globalen Süden. Gleichzeitig ist bekannt, dass es im Handel nicht immer fair zugeht. Hinter den Produkten verstecken sich oft ausbeuterische Arbeitsbedingungen sowie umweltbelastende Herstellungsprozesse.

Viele Menschen greifen deshalb zu Fairtrade-Produkten. Das Siegel „Fairtrade“ kennzeichnet Produkte, bei deren Herstellung strenge soziale, ökonomische und ökologische Kriterien eingehalten werden. Verbot von Kinderarbeit, transparente Lieferketten und Schutz von natürlichen Ressourcen sind nur drei Schlagworte, die hierbei erfüllt sein müssen. Fairtrade betrifft dabei viel mehr als nur Kaffee und Schokolade. Auch Textilien, Blumen oder Fußbälle können Fairtrade-zertifiziert sein.

„Als Landkreis tragen wir nicht nur Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger bei uns vor Ort. In einer globalen Welt können wir auch einen Teil dazu beitragen, die Bedingungen für Mensch und Umwelt in weit entfernten Ländern zu verbessern. Letztendlich kommt die Teilnahme am Projekt aber auch den Bürgerinnen und Bürgern in unserem Landkreis zugute, da die Lebensverhältnisse bei uns vor Ort gesichert werden“, so Landrat Martin Sailer.

Aus diesem Grund hat sich der Landkreis Augsburg im Oktober 2020 zur Teilnahme an der Initiative „Fairtrade-Towns/ Fairtrade-Landkreise“ entschlossen. Die Initiative wurde vom Verein Trans Fair e. V. ins Leben gerufen, um den fairen Handel auf kommunaler Ebene zu fördern. Kommunen, die fünf Kriterien zum fairen Handel erfüllen, können am Ende eines Bewerbungsverfahrens das Zertifikat „Fairtrade-Town“ oder „Fairtrade-Landkreis“ erhalten.

Zu den Kriterien gehören die Verbreitung von fairen Produkten im Einzelhandel, in Gastronomiebetrieben, öffentlichen Einrichtungen wie dem Landratsamt, Kitas und Schulen, aber auch in der Zivilgesellschaft (z. B. in Vereinen oder Kirchengemeinschaften).

Neben den fairen Produkten liegt ein klarer Schwerpunkt auf der Bildungs- und Informationsarbeit. „Um die Kaufentscheidung bewusst zu treffen, wird Wissen über die „Reise der Produkte“ von der Herstellung bis ins Ladenregal benötigt“, so Anja Fünfer vom Bildungsbüro des Landkreises Augsburg. Aus diesem Grund hat der Kreistag das Bildungsbüro mit der Koordinierung des Bewerbungsverfahrens beauftragt.

Da der faire Handel aber in allen gesellschaftlichen Bereichen ankommen soll, wurde eine Steuerungsgruppe eingesetzt, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Bildung, Zivilgesellschaft und kreisangehöriger Gemeinden. Sie hat den Auftrag, den Bewerbungsprozess zu begleiten, strategische Entscheidungen zu treffen, Aktionen zum fairen Handel zu planen und umzusetzen sowie als Multiplikator das Thema fairer Handel in den Landkreis zu tragen.

Im nächsten Schritt sollen nun Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomiebetriebe, zivilgesellschaftliche Organisationen und öffentliche Einrichtungen als Kooperationspartner gewonnen werden. Darüber hinaus sind erste Aktionen zum fairen Handel in Planung.

Auch wenn sich zunächst alles um den fairen Handel dreht, so ist man sich im Landkreis Augsburg schon jetzt einig: Es braucht nicht nur das kommunale Engagement für Fairtrade, sondern insgesamt für einen nachhaltigen Handel, der die drei Bereiche „Bio – Regionalität – Fairtrade“ zusammenführt.

Bürgerreporter:in:

Landratsamt Augsburg aus Augsburg

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