Modell-Rennboote - Was zählt, ist die Geschwindigkeit

43,2 Knoten schnell fährt Gerhard Zibauers Modell-Rennboot um den Parcours
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  • hochgeladen von Franz Scherer

Zweihundert Meter lang ist der offizielle Parcours in der Form eines gleichschenkeligen Dreiecks, durch den der mehrfache Weltmeister Gerhard Zibauer sein Modell-Rennboot steuern muss. Schnell wird beim Besuch des Schiffsmodellbau-Club Augsburg e.V. (SMCA) klar, dass Zibauer ein wahrer Meister in der Beherrschung der Geschwindigkeit ist. Auf dem mit Bojen abgesteckten Kurs steuert er seinen Elektro-Flitzer mit 80 km/h - das sind nautisch gerechnet 43,2 Knoten - über das Wasser. Zibauer ist dreimaliger Weltmeister, einmal Europameister und fünfmaliger Deutscher Meister mit Elektro-Modell-Rennbooten verschiedener Klassen.

Sieben Kurven sind auf dem Parcours mit 180 Metern Kantenlänge zu fahren und es "bedarf absoluter Konzentration, das Boot mit dieser Geschwindigkeit auf Kurs zu halten und die Bojen nicht zu berühren", so Zibauer. Sein Ziel ist es, seinen bis heute ungeschlagenen Weltrekord von 10,78 Sekunden unter zehn Sekunden zu "drücken". Großen Fortschritt gegeben hat es in den letzten Jahren bei der Weiterentwicklung der Akkus, die den Booten der Klasse F1-E+1kg heute eine längere Fahrlestung ermöglichen. Mit der Unterstützung durch seine Sponsoren stefansliposhop und Lehner Motoren Technik wird Zibauers Geldbeutel etwas entlastet – Motoren und Akkus "fressen richtig Geld", lacht Zibauer.

Seit 1959 geht es im SMCA rund um das Thema Schiffsmodellbau und die Freude am Fahren dieser aufwändig gestalteten Wasserfahrzeuge. "Bei uns sind alle Arten von Modellbooten im Einsatz", so Vereinsvorsitzender Rolf Straller. Am Augsburger Autobahnsee sind aber ausschließlich elektrogetriebene Motorboote und Segler erlaubt. "Zusammenbauen lässt sich ein gekaufter Bausatz für den Anfänger in knapp 50 Stunden Arbeit" erklärt Straller, "baut man aber, wie unser Mitglied Hermann Böck jedes Detail nach Originalplänen in übertragenen Maßstäben, dann werden das schnell einmal 500 Stunden Bauzeit, bis ein Boot seinen Stapellauf erlebt."

Jung und Alt ist an diesem sonnigen Nachmittag de Freude und die Begeisterung anzumerken, wenn sie Ihre Kunstwerke ins Wasser setzen. "Klar, ein Boot braucht wie der Fisch das Wasser", lacht Arthur Schweighart verschmitzt und streicht seiner Bootführerin zärtlich über das dunkle Haar. Das Model hat schon Platz genommen hinter dem Steuerrad seiner Riva-Mahagoni-Jacht und wartet darauf, durch die Fluten zu pflügen. Draußen auf dem Wasser dampft derweil bereits Stefan Reuters "Catharina" auf Kurs nach irgendwo.

Und wenn die Sonne langsam den Horizont besucht, sieht man sie mit ihren Schätzen nach Hause ziehen. Auf selbst gezimmerten Bootswägen ziehen die Vereinsfreunde vom SMCA ihre Boote nach Hause. Morgen ist auch ein Tag.

Weitere Informationen:

Schiffsmodellbau-Club Augsburg e.V. im Internet
stefansliposhop im Internet
Lehner Motoren Technik im Internet
Graupner Modellbau im Internet

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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