Alexander Wohlrab - Bildermacher

Im SWA-Atelier stellte RT1-Moderator Alexander Wohlrab während des Augsburger Grenzenlos-Festivals einige seiner Fotografien aus. myheimat-Reporterin Sabina Scherer sprach mit der beliebten Radiostimme über sein interessantes Hobby
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Tausende kennen seine Stimme. Als beliebter Radio-Moderator gestaltet Alexander Wohlrab bei Augsburgs Hitradio RT1 den Nachmittag für die Hörer. Beim Augsburger Grenzenlos Festival stellte Wohlrab einige seiner Fotografien aus. myheimat Reporterin Sabina Scherer sprach mit dem beliebten Moderator über den Menschen und Bildermacher Wohlrab.

Sabina Scherer: Alex, Fotografie als Kunst vermittelt dem Betrachter die Emotionen und Sichtweisen des Protagonisten. Deine Bilder sind oft dunkel und kontrastreich. Was von der Alex-Seele spricht aus deinen Bildern?

Alexander Wohlrab: Also ich denke, jeder von uns hat so seine dunkle Seite, dunkle Kammer in seiner Seele. Bei mir hat das vielleicht etwas mit dem Radio zu tun - wo ich hauptsächlich mein Geld verdiene. Da präsentieren wir eher die lustige, die unterhaltsame Seite. Mit der Fotografie gelingt es mir vielleicht unbewusst, das etwas Dunklere und Düstere auszuloten. In meiner Jugend habe ich sehr viele dunkle, apokalyptische Filme geschaut - in Erinnerung ist mir da Andrei Tarkovsky's SF-Film "Stalker". Manchmal erinnern mich meine Bilder an Szenen dieses Films.

Sabina Scherer: Hast du das Handwerk Fotografie erlernt oder bist du ein begnadeter Autodidakt?

Alexander Wohlrab: Ein paar Dinge habe ich gelernt von meinem Großvater. Er hat mir seine damalige Spiegelreflexkamera in die Hände gedrückt mit den Worten: "Das wird eines Tages alles Dir gehören". Großvater war ambitionierter Hobbyfotograf, er hat mir die Grundlagen der Fotografie vermittelt. Das meiste Wissen habe ich mir aber beigebracht mit "learnig by doing" und "learning by making mistakes". Das Erlernen der Fotografie ist durch die digitale Technik wesentlich einfacher geworden. Früher war in der Kamera ein Film, auf dem 32 Bilder Platz hatten und das Produkt war erst nach dem Entwickeln sichtbar. Mit der digitalen Fotografie siehst du sofort das Ergebnis und kannst notfalls alles löschen und neu anfangen.

Sabina Scherer: Welche Rolle spielt die Bildbearbeitung beim Umgang mit deinen Fotografien?

Alexander Wohlrab: Eine untergeordnete Rolle. An meinen Fotografien bearbeite ich lediglich Helligkeit und Kontrast; Bilder werden schon mal zugeschnitten und gerade gedreht. Manchmal verwende ich auch Filter, um die Stimmung im Bild besser hervorzuheben.

Sabina Scherer: Deine Urlaubsziele folgen ja bestimmt nicht dem Mainstream der allgemeinen Touristenklasse. Hat das auch etwas mit den Bildmotiven deiner Fotografien zu tun?

Alexander Wohlrab: Ja, sicherlich. Es gibt so bestimmte Gegenden und Landschaften, die mich ansprechen. Das hat auch lustigerweise etwas mit der Architektur im abgelegten Sozialismus einiger Länder zu tun. Dort wurde eher wirkungs- statt zweckorientiert gebaut. Ganz interessante fotografische Motive ergeben sich bei der Beobachtung des Verfalls von Prunkbauten ehemaliger sozialistitscher Potentaten. Abgesehen davon bin ich nicht der "Urlaub-am-Strand-Typ" und Länder wie Armenien und Bugarien sind landschaftlich sehr schön.

Sabina Scherer: Als Radio-Moderator bist du täglich in den Ohren und Sinnen vieler tausend Zuhörer. Du hast mal angesprochen, dass Du tatsächlich aber nicht so gerne unter vielen Menschen bist. Hat sich am Misanthropen Wohlrab was geändert?

Alexander Wohlrab: Grundsätzlich bin ich schon gerne unter Menschen, aber ich bin auch gerne für mich alleine um mich dann von der Radiotätigkeit wieder zu "erden". Da ist mir gerade das Fotografieren eine willkommene Seelen- und Sinnentankstelle.

Für mich ist es immer noch nicht ganz einfach unter vielen Leuten zu sein. Der Misanthrop - also "Menschenfeind" ist da wohl etwas übertrieben - aber wenn ich zum Beispiel bei einem Konzert unter vielen Leuten stehe und es richtig eng wird, kann ich schon das Gefühl bekommen "Jetzt geht halt alle mal weg!" Aber grundsätzlich finde ich vieles was der Mensch macht, manchmal unfassbar dämlich und dafür kann ich den Menschen auch mal verachten. Mich selbst natürlich eingeschlossen - ich bin meistens nicht besser als die Anderen, sonder eher noch dämlicher.

Sabina Scherer: Alex, Danke für das interessante Gespräch.

Text und Bilder: Franz Scherer (alle Rechte vorbehalten)
Redaktion: Sabina Scherer

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Franz Scherer aus Friedberg

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