Ende der Wut - Work-Opportunity-Programm hilft in Südafrika arbeitslosen jungen Menschen

Glückliche Absolventen im Kolping Training Center in Kalksteenfontein (Western Cape Südafrika) freuen sich im Mai 2016 über ihre Zertifikate. (Bild: Kolping Südafrika)
  • Glückliche Absolventen im Kolping Training Center in Kalksteenfontein (Western Cape Südafrika) freuen sich im Mai 2016 über ihre Zertifikate. (Bild: Kolping Südafrika)
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Als Zeitbombe, die bald explodieren könnte, hat der Vorsitzende der Justitia-et-Pax-Kommission der Bischofskonferenz für die Länder des südlichen Afrikas (SACBC), Bischof Abel Gabuza von Kimberley, kürzlich die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika bezeichnet. Derzeit haben über 54 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren im Land am Kap keinen Arbeitsplatz. „Die hohe Jugendarbeitslosigkeit gefährdet die Sicherheit des Landes“ und ist eine „Gefahr für die Stabilität der Familien“, sagte Bischof Gabuza laut einem Bericht von Radio Vatikan.

Kolping Südafrika hilft jungen Menschen mit dem Work Opportunity Programm (WOP) bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Mit der Unterstützung durch die Augsburger Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger und durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ermöglicht Kolping, dass Arbeitslose aus benachteiligten Verhältnissen zwischen 18 und 30 Jahren mit einer Erfolgsquote von über 80 Prozent eine Ausbildung erhalten, einen Job aufnehmen oder ein eigenes kleines Unternehmen gründen.

John, 32 Jahre alt, berichtet dankbar darüber, wie das Work Opportunity Programm (WOP) sein Leben verändert hat:

„Vor ein paar Jahren, bevor ich ins Kolping-WOP–Programm kam bzw. davon erfuhr, dass ein solches Programm existiert, hatte ich ein geringes Selbstwertgefühl, zweifelte an mir selbst und war auf alles und jeden um mich herum wütend. Ich konnte mir ein Leben, das sich von meinem aktuellen Leben unterscheidet, nicht vorstellen. Ich wusste, dass gute Dinge passieren, aber dass sie mir passieren, schien mir unmöglich.
Ein guter Freund von mir, schrieb sich für WOP ein und ich sah positive Veränderungen in seinem Leben. Er bekam bald nach der Teilnahme am WOP eine Arbeitsstelle, seine allgemeine Einstellung wurde positiver und er hatte mehr Geld zum Ausgeben. Er lebte das Leben, von dem ich träumte. Ich hatte während dieser Zeit einen sehr miesen Job, eine schlechte Zeit und ich wurde von meinem Chef gemobbt. Die ganze Zeit war ich müde und suchte nach einem Ausweg.
Aus diesem Grund habe ich mich bei Kolping angemeldet.
Sobald ich im WOP war, begann ich langsam meine Chancen für mein Leben zu sehen. Ich hörte auf, die ganze Zeit wütend zu sein, und erkannte, dass ich mehr im Leben erreichen kann, wenn ich nur daran arbeite. Nichts ist unmöglich, war und ist nun mein Motto. Ich fühlte mich sicherer und glücklicher als je zuvor, frei und bereit, alles anzunehmen.
Innerhalb eines Monats nach meinem WOP-Abschluss hatte ich einen neuen Job und arbeite dort seitdem als Logistik-Controller.
Im Vergleich zu meinem Leben vor Kolping, bin ich zuversichtlich, habe Freude an der Arbeit und bin einfach nur glücklich. Ich bin verheiratet, habe zwei schöne Töchter, verdiene genug für ein anständiges Leben und wir können auch gelegentlich einen Wochenendausflug unternehmen.“

Das Work Opportunity Programm (WOP) besteht aus vier Phasen. Bei einem Training zu grundlegenden Lebenskompetenzen (Life Skills) werden zuerst Themen wie Kommunikation, Problemlösung, Konfliktlösung, Vorbereitung auf die Arbeitswelt und unternehmerisches Basiswissen behandelt. In einer zweiten Phase werden die Teilnehmer durch Kolping mit Einrichtungen für das Training der sogenannten „Hard Skills“ (berufstypische Qualifikationen) zusammen gebracht. Das Arrangement und die Begleitung von Praktika und die Assistenz bei der Umsetzung der Projekte vor Ort sind die letzten beiden Phasen des Programms, bei denen Kolping die jungen Menschen begleitet.

Seit 15 Jahren verbindet eine Partnerschaft Kolping in Südafrika mit Kolping in der Diözese Augsburg. Die ideelle, personelle und materielle Zusammenarbeit der beiden Teile des Katholischen Sozialverbandes zeigt sich zum Beispiel bei Jugendaustauschen und Begegnungen. Aber auch finanziell unterstützt die Augsburger Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger die Projekte in Südafrika. Die Erträge aus einer eigenen Zustiftung mit dem Namen „Afrikahilfe“ kommen den Partnern in Südafrika ebenso zu Gute wie Patenschaften für die Kolping-Kindergärten. Mit zweckgebundenen Spendenmitteln trägt die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger zur Finanzierung des Work Opportunity Programm (WOP) bei. Zur Kostendeckung für einen Teilnehmerplatz im Work Opportunity Programm (WOP) sind ca. 1.000 Euro notwendig. Die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger hat seit 2003 jährlich das DZI Spenden-Siegel als Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen erhalten.

Mehr zur Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unter www.kolpingstiftung.de

Bürgerreporter:in:

Kolping Augsburg aus Augsburg

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