Mit Gisela in Annaberg-Buchholz

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Annaberg-Buchholz ist die größte Stadt des Erzgebirgskreises und auch ihr Verwaltungssitz.
Die Stadt liegt 600 Metern hoch auf beiden Seiten der Sehma
Die Sehma ist ein rechter Nebenfluss der Zschopau.
Wir besuchen den Stadtteil Annaberg, der sich an den Hängen des Pöhlberges erstreckt. Auf der anderen Seite des Tales liegt Buchholz.
Im 12. Und 13. Jahrhundert wurde das obere Erzgebirge von fränkischen Bauern besiedelt. Es war damals von dichtem Wald.
Um 1470 sind erste bergbauliche Tätigkeiten im heutigen Stadtgebiet belegt.
Die reiche Ausbeute des Silbergergbaus führte dazu, dass es zu einer starken Zuwanderung von Bergleuten kam. Dadurch hat sich die Einwohnerzahl rasch vergrößert.
Etwa 1522 kam Adam Ries nach Annaberg. Er war hier bis zu seinem Lebensende als Rechenmeister und Bergbeamter tätig.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstand durch Klöppeln und Bortenwirken ein neuer Wirtschaftszweig.
Im 17. Jahrhundert ging der Bergbau stark zurück. Ebenso war die Gegend mehrfach von den Auswirkungen des 30jährigen Krieges betroffen.
1712 besuchte auf einer Reise nach Karlsbad Zar Peter der Große Annaberg.

1731 vernichtete ein Stadtbrand große Teile der Stadt und 1778 belagerte während des Bayrischen Erbfolgekrieges österreichische Truppen Annaberg.
Im 19. Jahrhundert kam wirtschaftlichen Aufschwung durch die Textilindustrie.
Annaberg und Buchholz entwickelten sich Ende des 19. Jahrhunderts zu einem weltweiten Zentrum der Posamentenherstellung.
Was sind Posamenten? Es sind textile Schmuckelemente, die auf andere textile Produkte appliziert werden. Z.B. gewebtee Borten auf Kleidung, Kordeln auf Polstermöbel, Quasten auf Lampenschirme, Volants an Vorhänge und so weiter und so fort.
Die Firmen aus Annaberg hatten Filialen in vielen Metropolen auf der ganzen Welt wie Paris, London und New York. Zu dieser Zeit arbeiteten in Annaberg und Buchholz weit über 200 Manufakturen und selbstständige Posamentierer.
Von 1879 gab es in Annaberg sogar eine amerikanischen Konsularagentur, die 1882 zu einem Konsulat erhoben wurde.
Auch Buchholz baute sich seit dem 16. Jahrhundert in der gleichen Branche wie Annaberg ein wichtiges wirtschaftliches Standbein auf.
Dann kamen während des 30jährigen Krieges 1620 böhmische Exulanten nach Annaberg.
1868 wurde ein Herstellungsverfahren für Perlgewebe erfunden. Das zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung führte.
Im Jahr 1945 wurden die beiden Städte Annaberg und Buchholz auf Anweisung des sowjetischen Stadtkommandanten zusammengelegt.
Die St. Annenkirche ist das Wahrzeichen der Stadt und weithin sichtbar.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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