Wir können nicht aus unserer Haut

Vielleicht fällt erst jetzt vielen auf, wieviel Neid, Mißgunst und Haß es bei uns gab und gibt. Ein Auslöser, könnte man meinen, sei die Flüchtlingswelle.
Aber das ist meiner Meinung nach nur die halbe Wahrheit, denn die Ursachen liegen tiefer. Und obwohl wir das alle wissen, können wir nicht aus unserer Haut.

Gehen wir doch einmal einen Gedankengang, den vielleicht viele für abstrus halten, ich aber gar nicht für so abwegig halte:

Den Menschen als solches gibt es - erdzeitlich gesehen - nur einen Bruchteil dessen, seit es Leben auf diesen Planeten gibt. Jedes Lebewesen hat seit Urzeiten sein Revier, welches es verteidigt. Schaut euch in der Insektenwelt mal um, wie da Ameisenstaaten, Bienenvölker, Wolfs- und Löwenrudel leben. Selbst bei den Kleinsten sieht man diesen Überlebenskampf, der am Ende in einer natürlichen Selektion führt: Fressen und gefressen werden. Und wer jetzt meint, dass nur die Großen die Kleinen fressen, täuscht sich schwer. Auch wer meint, dass gleiche Tiere nicht einander töten, nur um des Fressens Willen, irrt ebenfalls.

Nun hat die Natur dummerweise oder eben doch gewollt dem Menschen sowas wie Intelligenz gegeben. Und was fällt euch dabei auf?

Richtig! Vor einer Million Jahre war diese noch recht gering, waren doch noch gar nicht so viele unserer Vorfahren vorhanden. Aber auch da gab es dann schon mal die eine oder andere Auseinandersetzung, wobei auch mal einer dabei nicht überlebte (Stein auf'm Kopf). Auch konnten sich die paar Hanseln von den natürlichen Ressourcen ernähren, weil selbst in der Steinzeit z.B. ein Mammut eine Sippe für eine Weile sättigte.

Dann aber hatte die Natur wieder zugeschlagen: die Menschen wurden mehr. Und je mehr es wurden, umso intelligenter wurden sie - angeblich. Somit brauchten sie immer mehr Platz. Die Reviere wurden immer kleiner. Kriege kamen auf, weil der Mensch gelernt hatte, auch dafür Waffen zu bauen, nicht mehr nur um zu jagen. Das Dilemma daran: beim Menschen funktioniert die natürliche Auslese, wie wir sie aus dem Tierreich kennen, nicht mehr.
Mit seiner Intelligenz hat er es geschafft, dass er immer älter wird. Dazu kam, dass der Mensch in verschiedenen Regionen - einst auch in Europa - für reichlich Nachwuchs sorgte.
Während es den Industrienationen gelang, die Geburtenrate zu kontrollieren oder gar zu senken, blieb es in anderen Ländern bis heute bei einer hohen Geburtenrate. Und obwohl jeden Tag viele Menschen sterben, kommen dennoch mehr nach.
Und dann kommt wieder das Tier im Menschen hoch, dass entweder sein Revier vergrößern oder eben verteidigen will. Wenn dann Drohgebärden (wie es die auch z.B. bei Löwen, Wölfen und anderen Tierarten gibt) nicht mehr helfen, dann geht es in den Kampf, beim Menschen Krieg genannt. Und wie bei den genannten Tieren kann der tödlich sein und ist es für viele meistens auch. Auch im Tierreich sterben nicht alle, die unterlegen sind, aber sie müssen sich danach unterordnen.

Aber, im Gegensatz zum Tierreich, reichen die Kriege beim Menschen wohl lange nicht mehr aus. Hier gibt es nämlich eine kleine Gruppe, die gemerkt hat (dank der angeblichen Intelligenz), dass sich mit Kriegen reichlich Geld verdienen lässt. Und mit den Folgen der Kriege ebenso. Und damit sind wir dann schon der Sache etwas näher. Denn die Mehrheit der Menschen will gar keinen Krieg, keine Flüchtlingswellen, keine Armut. Aber da gibt es eben jene Minderheit (wie bei den Löwen, Wölfen oder noch krasser den Bienen), die es schafft, ein ganzes Volk in Schach zu halten.

Und jetzt kommt's: So hart es klingt, es ist völlig illusorisch und utopisch, dass die Menschheit jemals als ein Volk daher kommt. Und das wiederum liegt meiner Meinung daran, dass der Mensch in seinen einzelnen Gruppen, Völkern, Staaten oder was auch immer auch noch jede Menge Parteien und Vereine gründet, so dass er sich nie einig werden kann. Das gibt es nirgend's im Tierreich. Der Mensch hat nur noch die Möglichkeit, diese Ursachen ändern (versuchen) zu wollen, aber niemals die Mittel. Denn dann müsste er wirkliche Intelligenz besitzen.

Aber vielleicht bin ich auch nur der Böse und sehe das alles völlig falsch. Macht mir aber gar nichts, denn ich weiß, dass ich auch ein Mensch bin. :-)

Bürgerreporter:in:

Thomas Jacobi aus Annaberg-Buchholz

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