Eine Liebe zwischen Berg und Tal

Die glückliche Braut Lieselotte
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Wie wird es werden mein neues Leben. Diese Frage stellte ich mir als ich am Hochzeitsmorgen mein Spiegelbild sah. Das Haar schon gut frisiert und gleich wird man mir beim Ankleiden behilflich sein. Was habe ich alles erlebt bis ich angekommen bin, so richtig angekommen, und heute den Mann fürs Leben heiraten will. Als ich mit meinen Eltern und dem Bruder aus Oberschlesien fliehen musste, da hätte ich nicht gedacht einmal so eine strahlende Braut zu werden. Damals schlug ich mich alleine durch bis Amöneburg, wo ein Stiefbruder mit seiner Familie lebte. Oben auf dem Berg der Amöneburg war ein junger Mann auf mich aufmerksam geworden. Er schlich öfters um das Haus meines Bruders um einen Blick auf mich werfen zu können. Willi kam jedoch vergebens, da mein Bruder von dieser Verbindung nichts hielt. So vergingen die Wochen und Arthur mein Bruder wollte wieder einmal seinen Schnaps brennen. Irgendwie klappte es nicht und er war schon ganz verzweifelt. Da war wieder einmal Willi mein Verehrer in der Nähe des Hauses. Er hatte durch die offenen Fenster von dem Problem gehört und bot sofort seine Hilfe an. Es kam wie es kommen musste. Willi verhalf meinem Bruder zu einem guten Schnaps und von Stund an hatte niemand mehr etwas gegen unsere Verbindung. Da ich im Rathaus in Breslau eine Büroausbildung gemacht hatte, wollte ich nicht nur auf der Amöneburg die Tiere versorgen. Ich bewarb mich heimlich bei der Polizei in Marburg. Eines Tages fuhr ein Polizeiauto auf den Hof meines Bruders und fragte nach mir. Die Familie war erschrocken da jeder glaubte ich hätte etwas ausgefressen. Sie staunten nicht schlecht als sie erfuhren, dass ich eine neue Mitarbeiterin der Kripo in Marburg werden sollte. Es war nun ein gutes Leben. Ich hatte einen lieben Freund und eine Arbeit die mir Freude machte und auch eine finanzielle Unabhängigkeit bot. Willi und ich trugen uns schon mit dem Gedanken zu heiraten. Ich wohnte weiterhin bei meinem Bruder unterhalb vom Berg und Willi oben mit seiner Mutter im Haus. Als klar war das wir heiraten, machte ich mich auf den Weg in ein Möbelhaus und bestellte ein Schlafzimmer. Als es geliefert wurde fiel meine Schwiegermutter aus allen Wolken, denn so eine Selbstständigkeit und so einen Luxus, das war nämlich das Schlafzimmer für sie, hatte sie nicht erwartet. Es klopft an der Tür und meine Schwägerin kommt um mir behilflich zu sein. Da stehe ich nun als Braut in einem wunderbaren Kleid. Ich gehe die Treppe hinunter um mit meinem Willi und der Hochzeitsgesellschaft in die Kirche zu gehen. Plötzlich biegt ein VW Käfer mit Blaulicht um die Ecke. Die Kollegen von der Kripo stifteten uns das Hochzeitsauto. War das eine Überraschung. Willi, ich und meine Nichte Lisa nahmen hinten Platz und auf ging es in die Fahrt ins Glück.

Dies ist eine kleine Geschichte über meine Schwiegereltern, die am 18.06.1950 auf der Amöneburg den Bund fürs Leben schlossen.

Bürgerreporter:in:

CHRISTINE Stapf aus Amöneburg

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