Theater: "tpt" beschreibt Premierenpläne für 2012/2013 (II) - in Altenburg

7. Oktober 2012
18:00 Uhr
Landestheater , 04600 Altenburg
Kay Kuntze muss für die Zukunft bei tpt als Generalintendant und künstlerischer Geschäftsführer noch einige, vor allem finanzielle Probleme auszuräumen helfen.
  • Kay Kuntze muss für die Zukunft bei tpt als Generalintendant und künstlerischer Geschäftsführer noch einige, vor allem finanzielle Probleme auszuräumen helfen.
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20 geplante Premieren zur Spielzeit 2012/13 in den Altenburger Spielstätten / Als Nächstes: „Chess – Das Musical“ erstmals am 7.10. um 18 Uhr im Landestheater /

Mit "Theater in seiner ganzen Vielfalt" überschreibt Theater & Philharmonie Thüringen heute seine umfangreiche Ankündigung zum Spielplan der kommenden Saison. Das ist wohl auch eine indirekte Reaktion auf die noch vor der Leitung des Hauses und den gewerkschaftlichen Vertretern der Beschäftigten liegenden, nicht einfachen Tage oder Wochen von Tarifverhandlungen. Nehme man die Vorschau also auch nach dem Prinzip: Das möchten die Theaterleute mit allen bestehenden 5 (!) Sparten leisten, um für kulturelles Niveau in der Region mit zu sorgen.

Spannend wäre nun z.B. die öffentliche Vorab-Reaktion des Publikums oder auch der einheimischen Tourismusmacher und Marketing-Experten am Hause selbst, die auf ihre Weise für gut besuchte Häuser bei interessanten Projekten sorgen könnten. Man tippe nur diese Stichworte an: "Ballett-Company als künftiges Thüringer Staatsballett" oder "Wieviel Puppentheater braucht das Land" usw. Spartengerechte Werbung über die Stadt-, Kreis- und Regionen-"Grenzen" hinaus - wie wird sie zur Verbesserung der Einnahmesituation und der Auslastung in der nächsten Zeit aussehen? ...

So nehme ich nun die mehrfach gegebenen Anlässe, um in diesem Rahmen die Informationen der Öffentlichkeitsarbeiter von Theater & Philharmonie Thüringen ungekürzt an geneigte Leser oder vielleicht auch künftige Besucher weiterzureichen.

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"Premieren in der Spielzeit 2012/13 in Altenburg"
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Zitat der Pressemitteilung von tpt am 13. Juli 2012:

"Zwanzigmal wird sich in der Spielzeit 2012/13 der Vorhang im Landestheater Altenburg zu einer Premiere öffnen. Das Publikum hat also allen Grund, sich auf ein reichhaltiges Angebot aller Sparten zu freuen, auf eine spannende Spielzeit voller Abwechslung, in der Ernstes und Heiteres nebeneinander stehen und die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben dürfte.

Erste Kostproben kann man am 16. September in der ERÖFFNUNGSGALA genießen, die natürlich auch dazu geeignet ist, sich einen Überblick zu verschaffen und dann auszuwählen. Zum traditionellen Spielzeitauftakt präsentieren Sänger, Schauspieler, Puppenspieler, Tänzer und Musiker einen Ausblick auf die neue Spielzeit in ihrer ganzen Vielfalt. Publikumslieblinge sowie neuengagierte Künstler geben einen Vorgeschmack auf bewegende Geschichten, Vordergründiges und Abgründiges, Wohlvertrautes aus neuer Perspektive und bislang Unbekanntes.

Mit einem TAG DER OFFENEN TÜR am 30. September geht es dann gleich ganz in die Vollen. Neben dem traditionellen „Blick hinter die Kulissen“ sind drei attraktive Veranstaltungen über den Tag verteilt: 11 Uhr findet das THEATERFRÜHSTÜCK zum Musical CHESS statt, das den Premieren-Reigen am 7. Oktober im Großen Haus eröffnen wird. Generalintendant Kay Kuntze inszeniert den Politthriller, in dem Liebe und Eifersucht das Schachspiel beeinflussen. Die mitreißende Musik stammt von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, den Männern der Gruppe ABBA. Um 17.00 Uhr stellt sich der neue Schauspieldirektor Bernhard Stengele als Schauspieler mit Ausschnitten aus seinem Balladenabend „Sie haben nämlich Entenfüße“ vor. Am Klavier begleitet ihn Olav Kröger. Schiller und Goethe, Heine, Brentano und Kästner – die großen deutschen Dichter und Denker kommen ebenso zu Wort wie Franz Schubert, Konstantin Wecker und Georg Kreisler. 20.00 Uhr folgt im Heizhaus die erste Premiere der Saison: die Farce „Mein Kampf“ von George Tabori, in der wir dem jungen Hitler begegnen.

Im Oktober kommen die jüngsten Theaterbesucher zu ihrem Recht: Sie können „Den kleinen gelben Hund“ und sein Frauchen, die Malerin Mona, kennen lernen. Sabine Schramm, die Leiterin des Puppentheaters, fügt ihren erfolgreichen Soli „Traumfresserchen“ und „Piratenmolly.Ahoi!“ damit ein weiteres hinzu.

Um „Kunst“ geht es in Yasmina Rezas gleichnamiger Komödie – schon ab 18. Oktober im Großen Haus. Das ist nicht nur ein humorvoller Beitrag zu den endlosen Debatten über zeitgenössische Kunst, sondern auch über Männerfreundschaften: Denn Serge hat sich ein Bild gekauft. Ein weißes Bild mit feinen weißen Querstreifen. Er kann darin eine ganze Farbskala entdecken und die Vibration der Monochromie bei Tageslicht spüren. Für zweihunderttausend Franc. Serges Freund Marc findet, dass das ganze eine Scheiße sei. Für zweihunderttausend Franc. Und ihr gemeinsamer Freund Yvan weiß nicht so genau, was er davon halten soll. Und so streiten die drei Freunde … zum Vergnügen des feinsinnigen Publikums!

In „Heute Abend: Lola Blau“, dem Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler, kann man Mechthild Scrobanita und Olav Kröger am Klavier im grünen Salon im 1. Rang des Landestheaters ab 10. November hautnah erleben. Georg Kreisler (1922 – 2011) hat mit seinem schwarzen, tiefsinnigen und poetischen Humor und Sprachwitz das musikalische deutschsprachige Kabarett nach 1945 als Autor und Interpret stark geprägt. Sein Einpersonen-Musical bewegt sich zwischen virtuoser Komödie und berührender Tragödie.

Dank ihrer erotisch-lasziven Ausstrahlung, ihrer Verführungskünste, ihres Freiheitsdrangs und emanzipatorischer Kraft polarisiert und beeindruckt die »femme fatale« Carmen die Menschen immer aufs Neue. „Carmen“ gehört zu den meistgespielten und beliebtesten Opern überhaupt. Kay Kuntzes Inszenierung folgt der realistischen Erzählweise der Oper und die junge griechische Mezzosopranistin Chrysanthi Spitadi ist eine Carmen wie sie im Buche bei Prosper Merimee steht. Überzeugen können Sie sich davon ab 11. November!

„Bezahlt wird nicht“ – so der Titel einer Komödie von Nobelpreisträger Dario Fo, die ab 24. November im Heizhaus läuft. Nachdem die Ladenpreise sprunghaft angestiegen sind, beschließen empörte Arbeiterinnen und Hausfrauen nach ihrem eigenen Preissystem einzukaufen – bezahlt wird die Hälfte oder gar nicht!

Für Familien bringt das Puppentheater im November„Der kleine Prinz“ nach der berühmten Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry auf die Bühne im Heizhaus.

Das Weihnachtsmärchen heißt 2012 „Ayana Rabenschwester“ und ist ein interaktives Kinderstück von Mona Becker und Bernhard Stengele, der auch Regie führt. Drei Märchen aus West- und Südafrika und das Märchen „Die sieben Raben“ der Brüder Grimm werden zu einer neuen Geschichte verwoben.

Aber nicht nur zu Weihnachten wird in Altenburg Theater für Kinder gemacht: ab Januar kann man mit Hexe Hillary in die Oper gehen. Das Stück mit Musik von Peter Lund führt Kinder zauberhaft an das Genre Musiktheater heran. Am Ende wissen nicht nur die freche Hexe, sondern auch die jungen Zuschauer mehr über die so spannende und gleichzeitig so merkwürdige Gattung Oper. Puppenspielerin Sabine Schramm hat Hexe Hillary in der Hand und die Sängerinnen Franziska Rauch und Paula Rummel alternieren als Maria Bellacanta.

Mit „Anatevka” steht das dritte Musical ab 13. Januar 2013 auf dem Spielplan Die Inszenierung von Matthias Winter lief in Gera mit großem Erfolg stets vor ausverkauftem Haus. Ein Fiedler auf dem Dach – was das bedeutet? Der Milchmann Tevje erklärt es Ihnen gern wortreich, gespielt wird er von Peter Prautsch. Seine Weisheiten sind anrührend und das in Zwiesprache mit Gott vorgetragene Lied „Wenn ich einmal reich wär’ …“ das populärste des Musicals.

Wenn sich das Puppentheater gemeinsam mit dem Schauspiel einer so erfolgreichen Kriminalgroteske wie „Arsen und Spitzenhäubchen“ – seit der Uraufführung am Broadway 1941 ein Evergreen – annimmt, muss einfach eine besondere Attraktion herauskommen. In der Rolle des Mortimer nimmt Schauspieler Manuel Kressin den ungleichen Kampf mit neun Puppen auf – ab 1. Februar 2013 im Heizhaus!
„Zeit.Punkt.“ nennt Silvana Schröder ihren dreiteiligen Abend, der ab 3. Februar in Altenburg zu sehen ist. Das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera musiziert live unter der Leitung von Jens Troester. Die Ballettdirektorin legt ihrer choreografischen Reflexion über die Wahrnehmung von Zeit Musik unterschiedlicher Sphären zugrunde: Leonard Bernsteins Musik ist vital, impulsiv, dynamisch. Wojciech Kilars Filmmusik zu „Dracula“ vermittelt den Eindruck von Unerbittlichkeit und Unentrinnbarkeit. Die Kompositionen des Esten Arvo Pärt sind gegenwärtig und scheinen doch aus einer anderen Zeit zu stammen.

Ein Höhepunkt der Spielzeit verspricht die Uraufführung „Die im Dunkeln“ zu werden. Mona Becker schreibt ein Stück über Widerstand am Beispiel Altenburg und Schauspieldirektor Bernhard Stengele setzt es in Szene. Premiere ist am 3. März 2013 im Großen Haus. Zwischen 1948 und 1950 herrscht in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR Aufbruchsstimmung. Das alte System ist besiegt, das neue soll besser und schöner sein. Doch nicht alle sind bereit, die zunehmende Stalinisierung und Totalisierung der Ostzone hinzunehmen. Auch in Altenburg bilden sich lose miteinander verbundene Widerstandsgruppen, die sich vor allem aus Jugendlichen rekrutieren … Von der offiziellen Geschichtsschreibung über Jahrzehnte vergessen und verleugnet, widmet sich nun erstmals ein Theaterstück dem antistalinistischen Aufstand in der jungen SED-Diktatur. Mona Becker studierte an der University of Essex. Anschließend arbeitete sie zwei Jahre als Dramaturgin und Autorin am Mainfranken Theater Würzburg.

Am 24. März folgt mit der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill geradezu ein Klassiker des 20. Jahrhunderts in der Inszenierung von Amina Gusner.

Christa Wolfs Roman „Kassandra“ zog in den 80er Jahren die Leser in seinen Bann. Jetzt kommt das Werk in einer Fassung von Gerhard Wolf ab 13. April auf die Bühne im Heizhaus.

Die Premiere am 5. Mai „Du bist ich“ wird aufsehenerregend; denn es ist die deutschsprachige Erstaufführung der Operette des kubanischen Komponisten Moïses Simons. Die Operette, die alles hat, was zu einer Operette gehört, kommt in der Reihe „Wiederentdeckungen des 20. Jahrhunderts“ auf die Bühne; an der Ausgrabung hat Chefdramaturg Felix Eckerle, der auch mit an der Übersetzung gearbeitet hat, den entscheidenden Anteil. 1934 in Paris uraufgeführt, ist sie bis heute erfrischend neuartig, indem sie humorvoll und gekonnt authentische Klänge und Rhythmen Mittelamerikas mit französischem Chanson und europäischer Operettenseligkeit verbindet.

Den Premieren-Reigen beschließt am 9. Juni Ödön von Horváths Volksstück „Kasimir und Karoline“ in der Inszenierung von Bernhard Stengele. Kasimir und Karoline gehen aufs Münchner Oktoberfest und der Zuschauer erlebt die Liebesgeschichte von zwei Menschen mit, die an sich selbst und ihren Umständen scheitern. Ein vielgespieltes ergreifendes Stück, das auch erfolgreich verfilmt wurde, aber seit der Uraufführung 1932 noch nie in Altenburg und Gera auf dem Spielplan stand.

Mit „Freitag und Robinson“ wird das Unternehmen „Theater im Klassenzimmer“ fortgesetzt. Schauspieler begeben sich wieder direkt zu ihrem jungen Publikum in die Schulen und haben Daniel Defoes 1719 veröffentlichten Roman „Robinson Crusoe“ im Gepäck. Aber der Autor Adrian Mitchell erzählt Robinsons Abenteuer neu – aus Freitags Perspektive wird die Erfolgsgeschichte des tugendhaften Kolonialherren Crusoe zu einem traurigen Gesang über Unterdrückung, Rassismus und Selbsthass.

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In Altenburg finden die Premieren in der neuen Spielzeit wie gewohnt am Sonntag statt, aber sie beginnen eine Stunde früher – 18 Uhr – um anschließend noch gebührend feiern zu können."

(Ende des Zitats aus der tpt-Pressemitteilung vom 13. Juli 2012)

Bürgerreporter:in:

Thomas Triemner aus Gera

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