Kürbisfest in Jamel bei Banzkow

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Am 9.9.2012 war es wieder so weit. Das Kürbisfest in Jamel hat sich zu einem Geheimtipp etabliert. Diesmal das Forsthaus der Mittelpunkt der Veranstaltung. Natürlich und wie sollte es anders sein, stand der Kürbis im Mittelpunkt der Veranstaltung. Für das leibliche Wohl war gesorgt und die verschiedenen Stände sogen dafür das keine Langeweile aufkam.
Der Ort Jamel, gehört zur Gemeinde Banzkow
Die Goldenstädter Bauern mussten bereits in der Frühzeit nicht nur ihren eigenen Hufen bewirtschaften, sondern auch auf dem Consrader Meierhof und dem Herzoglichen Hof Jamel als herzogliche Untertanen dienen. Hof - Jamel, auch damals Bau- oder Viehhof genannt, wurde 1407 das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Hof hatte 1457 eine Schäferei und eine große Herde Hornvieh, die für den herzoglichen Hof eine Tonne Butter lieferte. Das ganze alte Jamel war ein Burglehen, „Jabelsburg“, dessen Gemarkungswall – auch „Gaarz“ genannt, heute noch erkennbar ist (Gaarzer Damm).
Der Ortsname Jamel kommt aus dem Altslawischen Jablu-Apfelbaum oder – blüte. Wenn der herzogliche Hof auf Hof - Jamel zur Lewitzjagd ablegte, mussten auch die Goldenstädter Bauern ihren Anteil zum Ablagerochsen geben. Außerdem mussten die Goldenstädter jährlich einen Pachtochsen an den Landesherren liefern. 1655 zahlte Goldenstädt sieben Gulden, zwei Schilling und 42 Pfennig Ablage.
Obwohl die Lewitz damals forstwirtschaftlich noch nicht bewirtschafttet wurde, hatte Jamel 1603 schon einen Holzvogt. 1659 wurde Hof Jamel als Erbpacht an Christian Holten verpachtet. Die verpachtete Fläche setzte sich aus 159 ha Acker, 32 ha Wiesen und 65 ha Weide zusammen. Von der Lewitzwiesenverwaltung wurde Wiesen zur meistbietenden Verpachtung zur Verfügung gestellt, so dass Pächter insbesondere für die Weiden ab der alten Stör auch aus Sülte und Lübbesse kamen. Daran erinnern heute noch Namen wie „Lübbesser Hude“ oder auch „Sülter Koppel“.
Mitte des 18. Jahrhundert suchte der Herzog Carl Leopold zu Schwerin verbündete bei seinen Auseinandersetzungen mit den Ständen. Um die Bauern auf seine Seite zu ziehen, wollte er für die Hufen das Erbpachtsystem einführen und war seine Zeit voraus.
Obwohl die Bauern durch die hohe Pacht verarmten, vergrößerten sie das herzögliche Heer. Am 21. Juni 1730 kam es zwischen dem herzöglichen Herr und seinen Gegnern aus dem Gebiet von Hannover und Lüneburg bei Jamel und Mirow zu einer blutigen Schlacht.
Die mit Sensen und Hacken bewaffneten Bauern wurden von den „Kaiserlichen“ geschlagen, während man den Herzog mit einigen seiner Getreuen drei Jahre später in der Lewitz gefangen nahm.
Als 1750 die Brücke über die Stör errichtet wurde, musste der Ort Jamel dafür auch Holz liefern. Ab 1773 hatte Jamel eine eigene Schule, 1845 wurde in Jamel erstmals ein Schulze erwähnt. 1923 gab es in Jamel einen Hofbesitzer, 12 Büdner und 22 Häusler, Schulze war Heinrich Lemcke, zuständiges Amtsgericht Schwerin, das Standesamt in Uelitz. Jamel war immer von der Land- und Forstwirtschaft geprägt. Nach dem zweiten Weltkrieg schlossen sich in den 50iger Jahren die Bauern Bretzmann, Kluth, Möller und Hölzer zu einer selbstständigen Arbeitsgemeinschaft zusammen. 1960 wurde in Jamel eine LPG Typ I gegründet, die sich 1970 mit der LPG Goldenstädt vereinigte.
Heute ist Jamel ein idyllischer, naturnaher Wohnort, der besonders durch seine zentrale Lage in der Wald- und Wiesenlewitz viele Ausflügler wie Radler und wanderlustige aus der Umgebung anzieht.

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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