Advent, die früher stille Zeit,
bedeutet nun: Mach’s Geld bereit,
gib alles aus und leih’ noch was! –
Nur so macht Weihnacht’ heut noch Spaß.
Einsamkeit wird heut’ groß geschrieben,
war’ so leicht durch ein paar Wort’ vertrieben.
Oft bräuchte es auch ein Lächeln nur,
doch jeder rennt und stellt sich stur.
Weihnachten – ist es bloß ein Wort in der heutigen Zeit?
Wo jeder nur nach Reichtum schreit,
wo Hass und Krieg die Welt regieren,
muss Weihnachten seinen Wert verlieren?! –
Schlägt man die Zeitung auf und liest,
was so im Blätterwalde sprießt
dann spürt man nichts von Weihnachtszeit,
von Tür macht hoch und Herzen weit!
Doch halt ! –
In Kinderaugen senk’ den Blick –
das bringt vielleicht etwas zurück,
wovon man selbst geträumt als Kind,
Gefühle – die heute verschüttet sind.
Zum Jahreswechsel: fröhlich – laut,
ein jeder gern zum Himmel schaut,
denn schießt man nicht, so kann es sein,
dass wieder geht eine Firma ein.
Doch tut Dir weh vom Fest die Galle,
so denke dran, in jedem Falle,
dass manche großen Hunger haben
und dringend brauchen Deine Gaben.
06.12.1984
Josefine Hoffmann
Auf der Suche nach einem Gedicht, ist mir mein eigenes in die Finger gekommen und mußte betrübt feststellen, daß sich eigentlich nichts geändert hat.
Liebe Josie, da hast Du leider recht,
nichts hat sich geändert, und wenn ich dieser Tage durch die Stadt gehen, fahre, laufe, dann denkt man, der Wohlstand wäre regelrecht ausgebrochen.
Kauflust anstatt Kauffrust muss man da sagen,
entweder sind es die tiefen Preise, Rabatte bis zu 70 %
oder wollen die Leute ihr Geld noch unter die Leute bringen weil sie meinen 2009 gibt es nichts mehr???
Und ich denke, Dein Gedicht wird auch in 25 Jahren noch nichts an Aktualität verloren haben...............