Ausflugtipp: Das Fischer- und Webermuseum in Steinhude

Blick in die "gute Stube" der Steinhuder anno dazumal.
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  • Blick in die "gute Stube" der Steinhuder anno dazumal.
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Das Steinhuder Meer ist ein beliebtes Naherholungsziel für die Hannoveraner. Wohl jeder Besucher hat schon einmal mit einem „Auswandererboot“ den Wilhelmstein erkundet und das dortige Museum besucht. Doch auch Steinhude selbst bietet mit einem Museum interessante Einblicke in die Historie des Ortes und des Steinhuder Meeres: Das Fischer- und Webermuseum.

Das alte Fachwerkhaus in der Straße „Neuer Winkel 9“ atmet Geschichte. 1850 erbaut wurde es bis 1984 bewohnt, ohne dass die dort lebenden Menschen am Gebäude größere Veränderungen vornahmen. Sie haben auch das ursprüngliche Mobiliar bewahrt, so dass hier leicht ein Bild vom Leben der Steinhuder vor 100 Jahren gewonnen werden kann. Hier wurde gewohnt und gearbeitet. Haupterwerb war die Fischerei und die Weberei. Und genau mit diesen Themen beschäftig sich das Museum schwerpunktmäßig.

Heute kaum noch bekannt: Steinhude war ein berühmt für kunstfertige Besonderheiten bei der Leinenweberei. An besonderen Tagen kommen dann die noch funktionsfähigen Webstühle im Museum wieder zum Einsatz. Einmalig: 1728 fertigte ein gewisser Henrich Bühmann das „Hemd ohne Naht“. Ärmel, Knopflöcher, Kragen und Bündchen entstanden beim Weben.

Der große See mit seinem Fischreichtum vor der Haustür bot die andere wichtige Lebensgrundlage. Weil das Steinhuder Meer aber im Durchschnitt nur 1,35 Meter tief ist, wurden die Fischer besonders herausgefordert. Ihr traditionelles Arbeitsboot, der „Steinhuder Torfkahn“ , hatte deshalb auch keinen Kiel. Von hier aus wurde versucht, die Fische mit Netzen und Reusen in die tödliche Falle zu locken.

Einmal Eintritt, zwei Museen: Das Spielzeugmuseum ist vom Scheunenviertel zum Fischer- und Webermuseum gezogen. Über einen kleinen Hof gelangt der Besucher zu einer Sammlung von Spielzeug des gehobenen Bürgertums aus der Zeit von etwa 1860 bis 1990. Das Rollenbild war vorgegeben: Puppen für die Mädchen, Blechspielzeug für die Jungen. Und mit den vor 100 Jahren beliebten Papiertheatern spielten Eltern gemeinsam mit dem Nachwuchs Märchen in verteilten Rollen nach. Für die Kulturgeschichte des Spielzeugs braucht der Gast nicht noch einmal das Portemonnaie zu zücken. Mit dem Eintritt für das Fischerei- und Webermuseum ist auch der Besuch der Spielzeugsammlung abgedeckt.

Wer also nicht nur am Seeufer spazieren gehen, mit dem Ausflugsdampfer oder dem Tretboot eine Tour über das Steinhuder Meer machen, an der Badeinsel ins Wasser tauchen oder ein Aalbrötchen verspeisen möchte, kann in den Monaten Mai bis Oktober jeweils dienstags bis sonntags zwischen 13 bis 17 Uhr in die Geschichte eintauchen. In den Monaten März, April und November hat das Museum an Wochenenden und Feiertagen zwischen 13 bis 17 Uhr geöffnet. Nähere Informationen gibt es auch im Internet unter www.steinhuder-museen.de

Alle hier eingestellten Fotos werden mit freundlicher Genehmigung des Fischer- und Webermuseums veröffentlicht.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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