WORMS - Der "Heilige Sand"

Seit 1076 gibt es hier den jüdischen Friehof in Worms - erst in den 1930er Jahren fanden die letzten Bestattungen hier statt - ein kleiner neuerer Friedhof war schon seit 1911 seiner Bestimmungung übergeben worden
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WORMS - Der "Heilige Sand"

Heiliger Sand? -- Als "Heiliger Sand" wird in Worms der älteste jüdischer Friedhof Europas bezeichnet. Er dürfte gleichzeitig mit dem Bau der ersten Synagoge in Worms (1034) angelegt worden sein. Der älteste erhaltene Grabstein, der des Jakob ha-Bachur, stammt aus dem Jahr 1076. Insgesamt umfasst der Friedhof um zweitausend Gräber. Nachdem 1911 ein neuer jüdischer Friedhof außerhalb der Stadt angelegt wurde, lief die Nutzung des Heiligen Sandes weitgehend aus. Die letzten Bestattungen wurden in den 1930er Jahren durchgeführt.

Der Name für diesen Friedhof leitet sich von einem lgendären Gerücht in Worms ab, dem zur Folge glaubten die Christen allen Ernstes der Friedhof sei mit Sand aus dem "Heiligen Land aufgeschüttet worden.

Die nahe dem Eingang gelegenen Grabsteine von Meir von Rothenburg (gestorben 1293) und Alexander ben Salomon Wimpfen (gestorben 1307) gehören zu den wichtigsten Grabdenkmälern des Friedhofs und sind selbst am Tages meines Besuches auf dem Friedhof ein Ziel jüdischer Besucher aus der ganzen Welt.

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Exkurs zu Rabbi Meir von Rothenburg (sein eigentlicher Namen: Meir ben Baruch von Rothenburg, auch MaHaRam):
geboren etwa 1215 in Worms; gestorben am 2. Mai 1293 in Wasserburg am Inn) war ein berühmter Rabbiner und Talmudgelehrter. Meir stammte aus einer Familie wichtiger Talmudgelehrter, studierte in Würzburg, Mainz und Paris. In Paris erlebte er 1242 die öffentliche Verbrennung jüdischer Schriften, die sogenannte „Pariser Talmudverbrennung“. Sein Trauerlied darüber wird in den Synagogen bis heute an Tischa beAv, dem Gedenktag für die Zerstörung des Tempels, gesungen. Nach seinen Studien lebte Meir mehr als 40 Jahre in Rothenburg ob der Tauber, wo er eine Jeschiwa mit 21 Zimmern, (ein Lehrsaal und weiteren Einrichtungen) in der Nähe des Kapellenplatzes gründete, die Schüler aus ganz Europa anzog. Während seiner Zeit in Rothenburg wurde Meir zu einer der wichtigsten jüdischen Autoritäten in halachischen Rechtsfragen, mehr als 1.500 Schriftstücke haben sich erhalten. Erst nach dem Tod seines Vaters kehrte er um 1276 nach Worms zurück.
Als 1286 König Rudolf I. die jüdischen Gemeinden erneut als Kammerknechte mit hohen Steuern belegte, kam es zu einer Auswanderungswelle nach Palästina. Meir, der die Auswanderung eher als spirituelles Erlebnis sah, wollte sich dieser mit seiner Familie anschließen, wurde aber noch vor dem Überschreiten der Alpen als Anstifter der Auswanderung von einem Apostaten denunziert, von Graf Meinhard von Görz verhaftet, an Rudolf I. ausgeliefert und zunächst in Ensisheim und später in Wasserburg am Inn eingekerkert.

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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