Der JadeWeserPort, ein behindertes Kind ...


Ein Paradebeispiel …


In der ersten Ausgabe der WZ des Jahres 2016 wurde den Lesern unter der Rubrik 'Hafenwirtschaft' mit dem Bericht über den Antwerpener Hafen und seine Entwicklung ein Paradebeispiel an Argumentationshilfe für die Ablehner des Blechkistenhafens, des sog. JadeWeserPort, an der nordöstlichen Peripherie der Jadestadt geliefert. Leider geschah es um einige Jährchen zu spät, da das Kind ja bekanntermaßen schon in den Brunnen gefallen ist. Das Ding 'Tiefwasserhafen' steht sich jetzt die Containerbrücken in den Bauch, und die einmalige Kultur- und Tourlandschaft um die Geniusbank herum, welche die ständigen Mahner zu erhalten trachteten ist ja unwiderbringlich den Bach runtergegangen. Weg ist weg hätte mein Opa lapidar dazu gesagt. Aber vielleicht trägt das Paradebeispiel der WZ als Lehrstück ja dazu bei eine Wiederholung dieser milliardenschweren Fehlentscheidung verhindern zu helfen. Denn auch da hätte mein Großvater einen Rat parat, indem ich ihn hören sage, daß man einmal gemachte Fehler tunlichst nicht wiederholen solle.
Denn was am 2. Januar diesen Jahres faktisch in der regionalen Lokalzeitung über den belgischen Welthafen aufgeführt wurde, das bestätigt doch die Unsinnigkeit aller Entscheidungen für den JadeWeserPort und das gegenwärtige Streben nach einer zweiten Ausbaustufe.
Allein der Vergleich der Grössen der beneluxischen Hafenschwesterschaften verweist doch das Konkurrenzgebaren der JWP Betreiber in Planung und Sach- oder Leerstandsverwaltung in das Reich von Fabel und Märchen.
Vergleicht man die hafengenutzte Fläche an der Jade- mit der an der Scheldemündung wird doch alleine dadurch schon das David zu Goliathverhältnis klar – 35 schwachfrequentierte qkm sind es im gesamten Wilhelmshavener Stadtgebiet gegen fast 160 qkm pulsierender Hafenwirtschaft im belgischen Norden. Im schwesterlichen niederländischen Süden mit Rotterdam als der Antwerpener Nachbarschaftsregion ist der Vergleich noch eindrucksvoller. Würde der Rotterdamer Hafen geographisch an die Jademündung verlegt werden würde er in seiner Ausdehnung und Länge bis an Oldenburg heranreichen. Den JadeWeserPort da in eine erfolgversprechende Konkurrenzsituation hineinreden zu wollen, stellt sich doch so dar, als würde man einen Floh im Fell eines Bären als lebensbedrohend für diesen Koloß erklären. Dabei kratzt sich das Riesengeschöpf höchstens ein wenig, wenn der kleine Hüpfer in seinem Pelz ihn zu zwicken versucht.
Auf die immer wieder gebetsmühlenartig angemahnte Schützenhilfe durch die nationalen Nachbarschaftshäfen an den Unterläufen von Elbe und Weser glaubt doch nun ernsthaft wohl niemand mehr, da deren Verhalten doch mit jeder neuen Vorhabensankündigung zur Stärkung der eigenen Position in Hafenumschlag und Seeverkehr deutlich macht, dass in den Schaltzentralen der Hansestädte die innerdeutsche Schwester Kaisershaven mit ihrem gehbehinderten Sprößling JWP als mit ihnen konkurrierend betrachtet wird. Und Konkurrenz will man kleinhalten – genauso wie ein Bär die Anzahl der Flöhe im eigenen Pelz.

ewaldeden 2016-01-04

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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