Flüchtling ...

Das Wort „Flüchtling“ zu küren
zum Lautklang des Jahres,
das ist doch genauso wie Luftschloß für Bares.
Es ähnelt verflixt doch dem Wirken von Machern,
die für 'nen schäbigen Mammon ihre Mütter verschachern -
die zuseh'n, dass bootsweis' Kinder ersaufen,
oder lassen sie barfuß durch's Minenfeld laufen.

Für sie sind nur wichtig ihre sprudelnd' Moneten,
aus deren Masse sie dann auch 'ne Lügenpress' kneten -
mit der sie dann süß lächelnd verbreiten,
wie sehr man sich müht für den Frieden zu streiten.

Doch piekst man sie an, diese wabernde Blase,
riecht Piekser sofort das Faul in der Nase -
während Trugbilds Gebilde in der Weite verweh'n
an seiner Stelle todbringende Ungetüm steh'n.

Deren Panzerketten den Boden aufwühlen,
deren glühend' Geschütz sie mit Opferblut kühlen,
deren Tod man entschuldigt mit kollateral -
so sei nun mal Frieden – so blutig banal.

Und während man tafelt an Festbanketts Tischen -
mit Pariser Kartoffeln und strahlverseucht' Fischen -
malen Phantome am Himmel in nahweiter Ferne
ein Bild in die Wolken vom Kriege der Sterne.

Und während trauernde Mütter ihre Söhne beweinen -
die gefallen für Gut das Proviteuren gehört -
lassen Schreiber im Land eine Scheinsonne scheinen -
und tun es solang' bis es sie selber zerstört.

ewaldeden2015-12-12

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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