Im Harz auf historischen Pfaden: Burgwaldschüler erobern den Brocken

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Brockenbesteigung der 9a:
Genau 25 Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Grenze als Folge der vielen friedlichen Demonstrationen ungezählter DDR-Bürger machten sich wieder einmal eine Klasse der Burgwaldschule auf, um im Harz deutsche Geschichte zu erleben, zu spüren, zu begreifen...
„Auf Goethes Spuren dem Gipfel im Nationalpark entgegen.“ Unter diesem Motto wanderte die 9a mit Klassenlehrer Heinrich Gröschner und Hans-Frd. Kubat auf den 1142 Meter hohen Brocken.

Über Pfade, auf denen einst der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe in den
Jahren 1777, 1783 und 1784 emporstieg, wagten sich die 29 Schülerinnen und Schüler an die Besteigung des höchsten Berges in Deutschlands Norden.
Es war ein sehr angenehmer Tag für die 16-km-Bergtour, die einigen Realschülern aber schon etwas Kondition abverlangte. In Torfhaus startete die Tour. Es ging entlang klarer
Gebirgsbäche, über ausgedehnte Moorstege, vorbei an schroffen Granitfelsen, aber auch
an extrem geschädigten und wegen schädlicher Luftschadstoffe großflächig abgestorbenen Fichtenwäldern.

Die steilste Passage des Aufstieges verlief direkt auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze, genau dort, wo bis 1989 DDR-Grenzsoldaten entlang mit ihren Fahrzeugen patrouillierten.
Auch im Harz war die jahrzehntelange Spaltung Deutschlands direkt fühl- und erlebbar.
Auf einer langen Strecke liegen die Betonplatten immer noch (und hoffentlich als Mahnmal für immer) im Boden, auf denen die DDR-Grenzpatrouillen einst die Grenze zwischen Ost und West bewachten.
Immer wieder gab es Informationen und Erläuterungen zu interessanten Entdeckungen, aber auch bedeutenden Naturphänomenen. Zusätzlich nahmen die Schüler an einigen Stellen Wasserproben und ermittelten unter anderem die Ph-Werte, die immer zwischen 4,8 und 5,5 lagen.

Dass dieses Mittelgebirge sehr große Moorflächen besitzt, spürten die Realschüler beim Laufen über Holzstege und schmale, „schwimmende“ Wege inmitten ausgedehnter Moore selbst in Gipfelnähe in tausend Meter Höhe.

Nach zweieinhalb Stunden Aufstieg war der Brocken erreicht – das Gefühl, den Gipfel erklommen zu haben und ein herrlicher Fernblick entschädigten alle Wanderer.
Wind und bester Sonnenschein ergänzten sich, bei zunehmender Sicht konnten von den Realschülern sogar die Kasseler Berge, der Thüringer Wald, das Magdeburger Land im Osten oder Wernigerode am Fuß des Gebirges entdeckt werden.

Tausende von Besuchern kommen alljährlich auf den auch Blocksberg genannten Brocken, davon allerdings wohl die meisten mit der Harz-Gebirgsbahn von Wernigerode, Drei Annen Hohne oder Schierke aus – und gar nicht zu Fuß.... So auch an diesem normalen Wochentag.

Auch diese Form des Tourismus sahen und erlebten die Schüler und waren stolz über ihre gezeigten Leistungen, ganz ohne Bahn. „Wir waren oben!“, hieß es für die stolzen Bergwanderer.
Aber noch wartete ein imposanter Abstieg auf sie: Über Felsen, Stege, dichte Wälder und große Steine führte die Route durch das „Tal der Hexen“ bis hinunter nach Schierke, einen kleinen Ort, der sich vor Jahren um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2006 bemüht hatte. Den Zuschlag bekam damals jedoch Turin in Italien.

Fotos:
>Die 9a auf dem Gipfelfelsen des Brocken im Harz. Der Brockengebäude im Hintergrund erzählen von der Trennung der beiden deutschen Staaten bis 1990 und der Wendezeit 1989.

>Während des Aufstieges gibt es Erklärungen durch Klassenlehrer Gröschner in einem Moor

>… und weitere

Bürgerreporter:in:

Hans-Friedrich Kubat aus Vöhl

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